Exkurs zum Atmosphärenbegriff

September 15th, 2014

Manchmal ist es doch etwas schade, aus Texten gelöschte Abschnitte einfach dem allmählichen Verschwinden in denen Tiefen der Datenbackups zu überantworten. Der folgende Text wurde ursprünglich für meinen Beitrag zum Anfang 2015 erscheinenden, von Hanna Katharina Göbel und Sophia Prinz herausgegebenen Buch Die Sinnlichkeit des Sozialen geschrieben. In meinem Text geht es um die Umdefinition des Sinnbegriffs weg vom gemeinten Sinn nach Max Weber und hin zum Bewegungssinn. Da die hier entwickelten Überlegungen zum Atmosphärenbegriff aber eigentlich nicht besonders gut in die dortige Argumentation passt, flog er im Überarbeitungsprozess raus. Hier hat er nun seinen neuen Ort:

Die Erfahrungen des Wartens, Folgens, Begegnens und der Abwesenheit ließen sich auch über den Begriff der Atmosphäre beschreiben. Die Atmosphäre eines Bahnsteigs, eines nebligen Tags im späten Winter, einer erhabenen Aussicht oder einer verfallenen Ruine – sie alle könnten gewissermaßen als Prototypen für affective atmospheres im Sinn von Anderson (2009) stehen. Sie beziehen sich sowohl auf Materialitäten als auch auf Erfahrungsqualitäten und gehen so über reine Körperlichkeit hinaus. Bei Anderson steht dafür sowohl der Begriff des Affekts, in Anschluss an Deleuze und Guattari (1992) verbunden mit der objektiven, gegenständlichen Welt, als auch der Begriff der Emotion, verbunden mit der subjekter Erfahrung und Bedeutungszuweisung. (Anderson 2009: 80) Ähnlich wie bei Böhme (1995), hat das Konzept der Atmosphäre hier eine klare Anknüpfung an das Subjekt und an Gegenstände oder Orte und nimmt so eine vermittelnde Position zwischen Subjekt und Objekt ein. Diese Position – anknüpfend an Materialität und Wahrnehmung – macht das Konzept der Atmosphäre so spannend und potentiell fruchtbar. Gleichzeitig aber scheint dem Begriff der Atmosphäre eine merkwürdige Qualität innezuwohnen. Zum einen haftet ihm immer noch ein Element des Begriffs der Aura an, d.h. einer herausragenden Erfahrung, die sich mit besonderen Orten oder Gegenständen verknüpft. (Benjamin 1974) Zum anderen gibt es eine Verknüpfungskette Atmosphäre – Architektur – Raum, in der Atmosphären vor allem an Orte geknüpft werden. Dabei haftet dem Begriff der Atmosphäre zwar ein gewisser Aspekt der Zeitlichkeit an, diese wird aber weitgehend über den Begriff der Situation abgedeckt und so als mit einem Ort und nicht mit einer Bewegung verknüpft gesehen.
Dass diese Verknüpfung nicht notwendig ist, wird durch Böhmes Diskussion der von Personen ausstrahlenden Atmosphären (Böhme 1993: 113-114) und durch Andersons Fokus auf den Affekt, bei dem Prozessualität und das Werden von entscheidender Bedeutung sind. (Anderson 2009: 78) Trotzdem löst sich der Begriff nicht so sehr von Orten, wie es für die hier vorgeschlagene Perspektivierung des Sinnbegriffs notwendig wäre. Statt dessen ist der Begriff der Einhüllung aus mehreren Gründen angemessener (vgl. dazu Frers 2007): Erstens verweist er von vornherein auf einen Prozess. Im Unterschied zur Atmosphäre besteht eine Hülle nicht einfach schon, gleichsam außerhalb des Individuums und wird einfach betreten. Eine Hülle muss erst wachsen, angelegt oder übergestülpt werden. Zweitens ist es deutlicher, dass Hüllen mobil sind. Sie werden getragen, ergänzt, mitgenommen. Sie tragen sich ab oder halten lange. Drittens lassen sich Hüllen miteinander kombinieren oder staffeln, da sie vor allem an – bewegliche – Personen gekoppelt sind. So kann eine in eine bestimmte Stimmung gehüllte Person einen Ort betreten und dort auf andere Weise, von anderen Stimmungen eingehüllt werden. Was bei diesen Begegnungen und Vermischungen von Hüllen passiert ist dann selbst Gegenstand der Analyse. Viertens ist die Hülle nicht in der selben Weise als Sphäre überbestimmt (Anderson 2009: 80). Eine Hülle kann an unterschiedlichen Stellen verschiedene Qualitäten und Durchlässigkeiten aufweisen. Sie kann beispielsweise nach oben, unten und hinten geschlossen, aber nach vorne hin offen sein. Hüllen bzw. der Prozess der Einhüllung zeichnen sich also ebenso wie der hier umgedeutete Begriff des Sinns durch Bewegung und Beweglichkeit aus. Einhüllungen bringen auf diese Weise notwendigerweise Ausrichtungen mit sich und sind damit wiederum in die Herstellung sozialer Ordnung eingebunden. Im Unterschied zum Begriff der Atmosphäre zeichnet sich der Begriff der Einhüllung also fünftens und letztens auch dadurch aus, dass er den Zugang zum Problem sozialer Kontrolle erleichtert und weniger stark dazu verleitet, sich auf rein ästhetische Fragestellungen zu fixieren. Wie bereits oben angeführt, ist es auch möglich, über den Begriff der Atmosphäre Veränderungsprozesse einzufangen, Zusammenhänge mit Personen herzustellen und eine gewisse Mobilität abzubilden. Die eigentliche Stärke – und damit auch Verlockung – des Begriffs der Atmosphäre ist jedoch die Analyse von Orten, nicht die Analyse von Bewegungen.

Literatur
Anderson, Ben (2009) Affective atmospheres. Emotion, Space and Society 2(2): 77-81.
Benjamin, Walter (1936/1974) Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit [erste Fassung]. In Abhandlungen, Gesammelte Schriften, Band I-1. Herausgegeben von Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Theodor W. Adornoandere. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 431-469.
Böhme, Gernot (1995) Atmosphäre : Essays zur neuen Ästhetik. Reihe. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Deleuze, Gilles und Félix Guattari (1980/1992) Tausend Plateaus : Kapitalismus und Schizophrenie. Übersetzt von Gabriele Ricke und Ronald Voullié. Berlin: Merve.
Frers, Lars (2007) Einhüllende Materialitäten : Eine Phänomenologie des Wahrnehmens und Handelns an Bahnhöfen und Fährterminals. Reihe: Materialitäten, Band 5. Bielefeld: transcript.

DGS Kongress 2014: Nachwuchs in der Krise

June 1st, 2014

Nach langer Funkstille aufgrund von Elternzeit und voller Auslastung im neuen Job endlich mal wieder ein Eintrag hier im Blog – und der Anlass ist auch noch ein außerordentlich guter: Die Organisation des alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat meinen Antrag auf eine sogenannte Ad-hoc Gruppe nicht nur angenommen, sonder aufgrund der professionspolitischen Bedeutung zu einer Sonderveranstaltung befördert. Deshalb wird das Folgende nun vor und mit hoffentlich großem Publikum diskutiert werden können:

Nachwuchs in der Krise
In dieser Veranstaltung soll das Motto des diesjährigen Kongresses nach innen gewendet werden. Seit einigen Jahren zeichnet sich für den soziologischen Nachwuchs bzw. für Juniorpositionen ein immer deutlicheres Bild ab, in dem sich sichere Zukunftsperspektiven innerhalb der Universität gleichsam nicht erkennen lassen. Dies soll hier zum Anlass genommen werden, um aus Perspektive von angehenden Soziologinnen und Soziologen die eigene Rolle in der Universität zu diskutieren.
Die Diskussion schließt insbesondere an fachliche und berufsperspektivische Diskussionen an, die im Rahmen des Nachwuchsnetzwerks Stadt–Raum–Architektur und bei verschiedenen, von unterschiedlichen Graduiertenkollegs organisierten Tagungen stattgefunden haben. Im Rahmen dieser Diskussionen hat sich folgendes Bild ergeben:
Mag die Phase der Dissertation selbst noch über Stipendien oder Stellen im sogenannten Mittelbau einigermaßen abgesichert sein, so wird nach Abschluss der eigentlichen Qualifikationsphase jedwede Sicherheit langfristig entzogen und es gibt praktisch keinerlei Möglichkeit der eigenen Einflussnahme oder Steuerung. Dies wirkt sich auf alle Aspekte der Lebens und Arbeitens derjenigen aus, die den Versuch unternehmen, eine fachliche Karriere innerhalb der Universität zu verfolgen. Resultat dieser Prozesse sind eine zunehmende Verunsicherung bis hinauf in die Junior- und Vertretungsprofessur, Abwanderung in andere Berufe, sowie psychische und soziale Belastungen mit Konsequenzen für Forschung und Lehre.

Themen:

  • Entwicklung des Stellenmarkts generell
  • Arbeitsdruck in der (verlängerten) Qualifikationsphase
  • Befristung von Stellen (inkl. mangelnder Tenure Track in der Juniorprofessur)
  • Lehrstuhlsystem und Teilhabe von Juniorforschern in Entscheidungsprozessen (Forschungsförderung, Stellenbesetzung, Organisation von Session bei DGS Tagungen etc.)
  • Migration und Vergleich mit der Situation in anderen Ländern

Beitragende:
Im Rahmen der Veranstaltung soll die derzeitige, deutlich krisenhafte Lage von Beitragenden aus unterschiedlichen Positionen gemeinsam diskutiert werden. Folgende Gruppen werden repräsentiert:

  • Promovierende (Nina-Sophie Fritsch, Universität Wien)
  • Promovierte (Michael Frey, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
  • Juniorprofessur (Sybille Frank, Technische Universität Berlin)
  • Emigrierte (Lars Frers, Telemark University College)
  • Gewerkschaft (Thomas Schömann, GEW)

Format:
Die Veranstaltung soll der gemeinsamen Diskussion und des Austauschs dienen. Deshalb beschränken sich die eingeladenen Beitragenden auf kurze Impulsreferate von fünf bis sieben Minuten Dauer. Danach soll mit dem Publikum gemeinsam diskutiert werden. Die Diskussion wird parallel via Twitter begleitet, so dass Rückmeldung aus dem Publikum direkt in die Diskussion eingetragen werden kann. Sofern die Diskussion sich in eine entsprechende Richtung bewegt, werden Arbeitsgruppen gegründet, um beispielsweise Statements an den Vorstand der DGS und/oder an die Presse zu verfassen und weitere Perspektiven zu diskutieren, die eine weitere Auseinandersetzung mit diesem Problem auch nach der Tagung ermöglichen.

Das Ganze wird Freitag den 10. Oktober von 9 bis 11:30 Uhr auf dem Kongress in Trier stattfinden. Je mehr Leute zur Veranstaltung kommen und sich beteiligen, desto mehr Gewicht hat die Veranstaltung und die möglicherweise daraus hervorgehenden Initiativen. Also: kräftig die Werbetrommel rühren und dafür sorgen, dass niemand am Freitag vor 12 Uhr abreist!

A new home.

June 23rd, 2013

After one and a half years in Notodden, a new home, a family and … full professorship! This, along with a three-month book-writing grant from Telemark University College should put me on firm tracks to finish the next big thing for me: the book with the working title From meaning to sense: Social science in motion. More on this here in this blog!

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CfP: Jenseits von Stadtland/Diesseits des Dualismus von Stadt und Land

April 24th, 2013

Hier ein neuer Call for Papers, dieses Mal für eine über das Nachwuchsnetzwerk Stadt-Raum-Architektur organisierte kleine, feine Tagung, bei der ich im Organisationsteam mit dabei bin:

Deadline für Einsendungen: 1. Juli 2013

Jenseits von Stadtland/Diesseits des Dualismus von Stadt und Land

Positionen zeitgenössischer Sozialforschung zum Bauen und Leben im ländlichen Raum Tagung des Nachwuchsnetzwerks Stadt – Raum – Architektur in Bezau, Vorarlberg (Bregenzerwald) 4./5. Oktober 2013

Die Stadt und das Städtische sind Ziel, Bühne und Verhandlungsort moderner „Kultur“, seit dieser Begriff von seiner ursprünglich agrarischen Bedeutung als „Landbau“ abgelöst wurde. Mit dem Übergang zur Neuzeit werden Begriffe wie Kultur und Kultiviertheit den Erzeugnissen der Kunst aller Gattungen zugesprochen, via Referenzierung Sprache, Geist, Bildung und dem Habitus der Gebildeten einverleibt und seither von Akademien verwaltet.

Das Land und das Ländliche erhalten in diesem Vorgang ihre Rolle als Gegenmodell, welches seine Plausibilität jedoch nur in Abgrenzung vom Städtischen und dessen modernen Konnotationen gewinnt. Das Ursprüngliche, Eigentliche und Urwüchsige, das Unverbildete, welches dem und den Ländlichen zugeschrieben wird, in ihm und ihnen gesucht, gefunden, geschützt und bedichtet wird, hat nicht nur Pflegeformen städtischer Kultur im ländlichen Milieu, wie die „Kunst des Landlebens“ (Frühsorge 1993), sondern auch eine meist implizit bleibende Spaltung der wissenschaftlichen Befassung mit Gesellschaft hervorgebracht: jene in die Volkskunde (als „Bauernkunde“) zur Erforschung ländlicher und die Soziologie zur Erforschung städtischer Gesellschaften (von „Arbeiterkultur“ bis zu Eliten).

Spätestens seit dem Spatial turn in der Soziologie und der Hinwendung zum Alltag anstelle eines Raumes in der Volkskunde sind solch tradierte Territorialgrenzen der jeweiligen Gegenstandsverortungen durchlässiger geworden. Seither überwiegen in beiden Fächern die Auseinandersetzungen mit städtischen gegenüber ländlichen Phänomenen. Erst die breite Übernahme einer globalisierungskritischen Haltung in den Habitus akademischer Eliten hat im letzten Jahrzehnt auch den sozial- und kulturwissenschaftlichen Blick wieder verstärkt auf ländliche Gesellschaften gerichtet. Speziell deren traditionelle, von Kleinräumigkeit, Subsistenz und Gemeinschaftseigentum geprägte und als Widerständigkeit gedeutete Praxen dienen nun (erneut) als Argumente gegen einen als hegemonial empfundenen Anspruch neoliberaler Wirtschafts- und Entwicklungspolitik.

Darauf aufbauend, wollen wir unser Treffen dazu nutzen, „das Ländliche“, seine Akteure, Gesellschaften und Räume, wie sie sich in aktuellen Forschungsansätzen spiegeln, neu auszuleuchten und zu diskutieren.

Mögliche Themen zur gemeinsamen Bearbeitung sind:

  • Die aktuelle Ökonomisierung und Ästhetisierung des ländlichen Raumes, Landschaft als Bild, als Park, als Museum
  • Das Spannungsfeld zwischen traditionell-ländlicher Autonomie mit kleinräumigen Verwaltungsstrukturen einerseits und transnationalen Wirtschaftsinteressen andererseits.
  • Regionalität als Kategorie/Technik von Governance
  • Aspekte und Schauplätze von Re-Ruralization, Schrumpfung, Brachlegung und Abwesenheit
  • Zersiedlungsdebatten, Steuerung/Steuerbarkeit von Siedlungsstrukturen
  • Landleben zwischen suburbanem Wohnen und global village
  • Die technisch-informative Durchdringung des ländlichen Raumes und neue Bezüge, die sich darüber herstellen
  • Das Spannungsfeld zwischen engen, ortsgebundenen Netzwerken und zunehmender Mobilität. Ländliche Gemeinschaft vs. ländliche Enge
  • Die spezifische Räumlichkeit sozialer Praktiken, z.B. im Hinblick auf mehr und weniger „verdichtete“ Räume
  • Zeitgemäße Beschreibungen, Rollenzuweisungen und Umdeutungen traditioneller ländlicher Wirtschafts- und Produktionsformen in Handwerk und Landwirtschaft, z.B. im Hinblick auf ihre gegenwärtige „Pädagogisierung“.
  • Die explizite Diskussion des Stadt-Land-Gegensatzes und seiner Grenzen

Andere Themenvorschläge sind willkommen. Das Treffen soll in offener Atmosphäre nicht nur die Diskussion von Ideen ermöglichen, sondern auch die Entwicklung weitergehender und fächerübergreifender Zusammenarbeit fördern.

Als Tagungsort steht uns, passend zum Thema, ein ländliches Berghotel in 1.220 m Seehöhe zur Verfügung. Wegen der begrenzten Bettenzahl bitten wir auch nichtvortragende Teilnehmer um frühzeitige Anmeldung. Wir empfehlen eine Anreise am 3. Oktober. Die Kosten für zwei Übernachtungen inkl. Bewirtung betragen etwa Eur 120.- pro Person.

Wir freuen uns über Abstracts mit einer Länge von maximal 500 Wörtern, die bis zum 1. Juli 2013 an unsere Kontaktadresse gesandt werden. Bis zum 5. August erhalten Sie von uns eine Rückmeldung.

Organisation:

Stephanie Kernich (Zürich), Wiebke Reinert (Marburg), Lars Frers (Telemark), Günther Prechter (Bregenz)

Kontakt:

guenther.prechter@gmx.net

Der Call als PDF-Dokument: CfP-Jenseits-von-Stadtland.pdf

Questioning the limits and problems of resistance in public space.

March 26th, 2013

More good news. The session proposed to the 2013 conference of the RGSIBG (28 – 30 August) by Lars Meier and me was accepted in full, so that we will have two consecutive time slots. This should allow for a good framing and many opportunities for discussion and shared development of our theme.

We are really happy that this worked out so well and are looking forward very much to going into more depth with the problematic sides of art and resistance in public spaces, which we really think is tremendously under-researched, as political and artist action seems quite prone to turning a blind eye towards its own reach and its potentials for exclusion.

Below you will find the program for both sessions. The final program is not yet set up, so we don’t know the exact date & time:

Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion (1)

Convenor(s): Lars Frers (Telemark University College, Norway), Lars Meier (Technical University of Berlin, Germany):
Chair(s): Lars Meier (Technical University of Berlin, Germany)

· Questioning the limits of resistance
Lars Frers (Telemark University College, Norway), Lars Meier (Technical University of Berlin, Germany)
· Joubert Park Project: The limits of resistance in an urban public park
Ingrid Marais (University of South Africa)
· Independent Art Spaces in Egypt
Elisabeth Jaquette (Columbia University)
· Temporary use as perennial challenge: A case study of the grassroot’s role in re-establishing the right to the city in post-quake Christchurch
Suzanne Vallance (Lincoln University, New Zealand)
· Moral resistance: Performing Pro-Life and Pro-Choice resistance in public space
Lucy Jackson (University of Sheffield)

Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion (2) – discussion & conclusions

Chair(s): Lars Frers (Telemark University College, Norway)

· The resistance of fun – fixed-gear cycling in public spaces
Roman Eichler (Carl von Ossietzky University Oldenburg)
· Tiananmen: The ‘Half-Life’ of the Event
Robert Emerton (Keele University)
· Spatial rights, aestheticisation of collective memories, and resistance to gentrification in Guangzhou, China
He Shenjing (School of Geography and Planning, Sun Yat-Sen )
· Discussant
Monica Degen (Brunel University)

Absence matters.

March 25th, 2013

Finally! My submission to cultural geographies has passed all reviews and is available “OnlineFirst”. The article is the opener for a special issue with the title Absence. Embodiment, materiality, resistance which is edited by Lars Meier, Erika Sigvardsdotter, and me. It seems as though we’ll have to wait until at least the end of 2013 for the special issue to appear in actual print, since there are a few other issues already in the pipeline before ours.

In any case, the production of this article has both been more rewarding and more challinging than many others. The first draft did not really go into much depth regarding the critiques of phenomenology that are being challenged in this article. I opted instead for a more “hermeneutic” constructions, where a problem is posited, developed in conjunction with a few descriptive episodes and then discussed in detail in the main part of the article. But the world of English-style publishing convention has of course caught up with me (again), and necessitated major changes. I was urged to begin with the deconstructivist critique of phenomenology as being obsessed with presence and oblivious of absence, since this is the basis for John Wylie’s widely cited critique of phenomenology in the name of absence. So I had to delve into the depths of Derrida’s critique of Husserl, necessitating more Husserl reading in turn and some venturing into Lévinas. This took a lot of time and even more effort and changed the tone of the article into a much more theoretical piece, but so be it.

The good thing is that I now feel quite confident about the epistemological basis of phenomenology and its perception in other schools of thinking, granting me a much better foothold than before. This also taught me – once again, actually – that a very clear introduction, which completely focuses on placing your research in relation to other publications (in the same channel), is of crucial importance in the english-writing world of academic publishing. No amount of problem-centric argumentation will help around this. I can understand where this comes from and also see the benefits of this procedure, but it doesn’t really fit my style of thinking, as I do not like to start an argument by telling people who is think was right and who was wrong and how my argument will be better than theirs. I much prefer to home in on a problem and then present arguments considering this issue.
In any case, what was nice indeed was to see how helpful journal editors can be in communicating the often conflicting feedback given in peer review. This is a very difficult job that calls for a difficult combination of sensitivity and clear judgement at the same time. Not easy to achieve.

Here is the link to the article: http://cgj.sagepub.com/content/early/2013/02/14/1474474013477775.abstract

As usual for publications managed by Sage, the article will be available exclusively through their site for one year, after which I am allowed to host the last manuscript form on my own website. (Until then: send me an e-mail if you don’t have access and would like to take a look at the article.)

RGS-IBG CFP: Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion

January 13th, 2013

Lars Meier and I are planning to host a session at this year’s conference of the Royal Geographical Society – Insitute of British Geographers in London. The title for the session is:

Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion

In this session, we want to discuss the limits of resistance in public places in the context of artistic practice and political movements. While actions such as impromptu performances, entities such as flash mobs or practices like street art are often referred to as instances of opportunities for social change, their actual effects remain understudied. If the ‘right to the city’ is at stake here, however, it is necessary not only to reflect about possibilities for alternative development or about artistic ideals. It becomes necessary to study the manifold ways in which such practices, entities or events enter the practices of those who are in the places where they occur. We would propose that three distinct dimensions are important in this undertaking:

Distinction: Understood in a Bourdieuan sense, what are the positions of those who enact and those who perceive artistic expression or countercultural performance? Where in the social and cultural fields are they located and how do they present themselves in relation to everyday culture and the avant-garde? How will people with different taste be emotionally affected by performances and will the experience change or stabilize their aesthetic preferences? Do artists/protesters bridge social distinction or do they perhaps even enforce or solidify it?

Duration: How long does the event last? When do the last traces of an act of resistance disappear? Here, it becomes important to think both about the materiality of places and about memory, the duration of sensual impressions, both on a social and individual level. In addition, the role of recording technologies is complex: while they do serve to extend the time frame in which the event can be ‘witnessed’, they also fundamentally change the access to an event, which is now mediated in a different way and also accessed by a different set of people (youtube users instead of passers-by etc.).

Expansion: What is the spatial scale of the act, entity or performance? Does it affect only a very limited space or is the reach much wider? The geography of resistance is of crucial importance if one wants to understand its spatial implications. Accordingly, we would like to invite presentations to examine the sensual and material extension of practices of resistance.

We especially want to encourage people to consider connections of art and resistance with current political movements and protests like in Arabian countries, Russia or China or the economical and political crisis in Europe.

We would like to invite presentations that use concrete instances as the basis of arguments about how resistance plays out in public places and where it fails to bridge socio-cultural divisions. We are particularly interested in the limits of resistance and in the ways in which these limits could be extended. At the same time, it remains an open question to us if an extension of limits is actually to be wished for or not, since such an extension might also serve to water down the intended effect itself. In short, we are looking forward to explore the ambivalences of resistance together with the other presenters and with the audience.

Please send abstracts of around 200 words to Lars Frers (lars.frers@hit.no) until 27th of January 2013.

Die Sache mit der Sprache. Oder: Wichtigtuerische Worte?

June 29th, 2012

In den vergangenen Jahren habe ich mich durch eine zunehmend große Menge an phänomenologischer und philosophischer Literatur gearbeitet. Eines ist dabei besonders auffällig: Der Sprache oder genauer der Wortwahl wird eine enorm große Bedeutung verliehen. Das zeigt sich in unterschiedlicher Weise. So wird in Anschluss an Husserls rigorose Suche nach dem präzisen Ausdruck besonders großer Wert auf exakte Begriffsverwendungen gelegt, die oft für den jeweiligen Arbeitskontext in sehr spezifischer Weise definiert werden, à la „hier soll X also auf die in § 17 entwickelte Weise interpretiert werden.“ Dann gibt es noch die heideggerianischen Wortzauberer. Hier werden gewöhnliche Worte mit besonderer Bedeutungstiefe aufgeladen, à la „das Räumen des Raums leitet das Stellen des Gestells ein.“ Dann gibt es noch die etymologische Aufladung der Worte, in denen unterschiedliche Wurzeln vorgestellt werden und dabei am besten noch die geläufige Verwendung als tölpelhaft vereinfachend enttarnt wird. Doch damit nicht genug. Es gibt noch die erheiternden Bindestrich-basierten Aufklärer, die zeigen, dass die Bedeutung eine Be-deutung beinhaltet, deren In-halt an bli oder auch bla An-halt sucht. Das ist ja alles gut und schön und manchmal regt es tatsächlich zu neuen Ein-sichten an oder erfreut die Leserin mittels eines Einblicks in die verqueren Sprachwelten der Philosophie.

Was mich daran aber stört, ist die überbordende Bedeutungsfülle, das alles-in-die-Sprache legen, der Glaube an die Exaktheit der Darstellung. Das alles ist schon problematisch genug. Aber noch schlimmer finde ich, dass im Vollzug des Schreibens, in der Produktion von Wortverkettungen und im Spinnen von Argumentationsfäden der Glaube im Wort gerinnt, dass die Worte tatsächlich dasselbe wären, wie die Dinge die sie beschreiben sollen. Entscheidend ist hier nicht die Problematik der Repräsentation als solche, sondern die Illusion, dass es das, was man benennt als solches tatsächlich gibt. Es geht mir dabei weniger um die Benennung zum Beispiels eines Steins mit dem Wort Stein als die Bezeichnung philosophischer / theoretischer Ideen mit einem Begriff. Gibt es „Aktanten“? Gibt es eine „Hülle“? Gibt es „Atmosphären“? Gibt es einen „Habitus“? Dies alles sind keine Dinge, die man greifen könnten. Die Worte haben hier keinen materiellen Anhalt. Es gibt keine Aktanten als solche. Die Hülle meiner Dissertation kann man nicht greifen. Der Habitus als solcher ist auch nicht fassbar. Aber oft wird so getan, als ob dies so wäre, als ob es nicht einfach darum ginge, Erfahrungsqualitäten oder gedachte Bilder zu bezeichnen. Zwischen Konzepten und Dingen oder Taten aber gibt es wichtige Unterschiede. Diese genau zu benennen ist allerdings schwierig. Oder ist es unmöglich, weil die Benennung sich eben innerhalb der Worte abspielt? Oder ist das alles doch auch gar nicht so wichtig? Manweisetebennichsogenau…

From meaning to sense. Accountability on the hither side of words.

May 21st, 2012

Things start to become exciting. On the upcoming conference Sensory Powers and Urban Lives I will give an introductory presentation. This will be the first occasion to speak about my current book-in-progress, which runs under the working title From meaning to sense. Social science in motion. I am really looking forward to present my thoughts in a setting that represents the place of origin (if there is one) for the whole argument: the sensory experience of built environments and the many modes in which it interacts with and affects the sociology and the politics of everyday life. Here is the abstract for my presentation:

The establishment of social control through the design of built space is marked by pervasiveness. In contemporary urban life one is always embedded in, crossing through and permeated by atmospheres, paths and boundaries. Rarely is this power encountered “Head On”, such as the concrete wall against which the migrant hero of the breathtaking movie of the same name crashes. Usually urban life is shaped by more subtle interactions, by changes in texture, rhythm, smell, opacity etc. These changes as such are subtle not because they are small or imperceptible. They are subtle because they are not recognized as such, they establish themselves below the skin, below the threshold of attention. This interplay of material effects and corporal affect is difficult to put into words. If one tries to “capture” this interplay, to get analytic hold of it and to interpret its meaning – then it coagulates to words, loses its characteristic fluidity and power.
How to deal with the characteristic subtlety of the sensory powers that permeate urban life? The social sciences deal with meaning. They provide tools to dissect the meaning that is negotiated in discourses. They can measure what kind and possibly even how much meaning people ascribe to the terms and constructs that one asks them about. They are caught up in the web of words that they capture and produce at the same time. A slight change in tone, a shift in words, however, can signal important differences. What if the interpretation shifts from the interpretation of meaning, of that which is put into static words, to the interpretation of sense, to the interpretation of moving sensibilities, of directions instead of places? What happens if the work of the researcher does not stop at words and their meaning, if it follows the sense of direction that is embodied in, that is constantly generated in the field that is studied? What kind of access to the sensory powers of urban life can be gained by following the sensory, productive, mobile powers of urban life? How can these powers be evoked instead of captured? How can one take hold of the constant flow of events and still unfold and display its character – without transposing it into a realm beyond everyday life, without just producing words, mere signifiers of entities that are not there, shadows of reality? How can subtle powers be made accountable on the hither side of words?

I am really looking forward to discussing these questions with the audience and the other presenters over the course of the two-day conference, which is generously hosted by Mónica Degen and Catharina Thörn.

The Avengers – Whedonesque entertainment without the twist.

May 7th, 2012

Friday I went to the cinema here in Notodden to watch The Avengers. I haven’t seen any of the other Marvell superhero movies except for the 2003 version of Hulk (which stars different actors than the 2008 version that is integrated into The Avengers). As long-time readers know, I am a fan of much of Joss Whedon’s work – Buffy in particular. But the clever sense of humor and the against-the-grain heroes that keep Buffy from being just another wacko teenager-vampire crossover are missing here. We have a pretty much off-the-shelf superhero story, we have a bunch of characters that are not at all explored – and we have a few funny punch lines, special effects and a decent cast. This is good enough for some evening entertainment but it lacks a certain twist… no real human emotions, nothing unexpected in the story. But still, perhaps you’ll find the Hulk’s handling of his main enemy funny enough to chuckle the same way I did.
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Hugo – pretty. uninspiring.

March 28th, 2012

I don’t get the hype about Martin Scorsese. Every year at the Academy Awards he is presented as if he would be this total genius, a director like no one else. I retain some hope that this undue praise is evoked by him being a nice chap whom people like on a personal level. In that case, I can live with it, even though aesthetically or politically, he doesn’t live up to the hype.

This goes true for the most recent Scorsese film, Hugo, which again reaped a bunch of Oscars. We have a poor orphan, so much for the Dickensian element. But this is not all. We also have a strange world of clockworks and craftmanship, a mysterious automaton and a equally mysterious Gandhi toyshop owner. Of course, the latter soon enough develops father-figure like qualities. No surprise there. Things take a turn for the worse when the movie more and more moves from a story about orphans and automatons to a story about the magic quality of the movies, of early cinema and the wonders it brought to this world. We do now that movie makers like movies. No surprise here. But for me, the shift from the magic of clockworks to the magic of movies felt like a bit of a stretch, there was no real, inner connection between the two.
In any case, there are a few pretty pictures, although less so than I expected after all the awards. I guess the award showers were intensified by the fact that this was a feel-good movie for the movie industry itself – of course members of the Academy like a movie that praises their achievements. In my experience neither the aesthetics nor the story really were moving. Just: moving pictures, some nice ideas, some entertainment.
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Phänomenologie, Stadt, Abwesenheit.

March 26th, 2012

Wie hier im Blog bereits erwähnt, bin ich in der vergangenen Woche von der Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung an der Humboldt-Universität Berlin zu einem Vortrag eingeladen worden. Der Vortrag hatte den Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende. Glücklicherweise hat mit der Aufnahme alles soweit geklappt, so dass ich den Vortrag hier zum Anschauen und herunterladen zur Verfügung stellen kann. (Länge: 36 Minuten. Die Tonqualität ist leider nur mäßig, da ich kein separates Mikrofon dabei hatte.)

Gefühlte Stadt – gefühlte Schrumpfung? Zur Phänomenologie der Schrumpfung.

March 16th, 2012

Für die nächste Woche hat mich die Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung zu einem Vortrag zum Themenbereich Phänomenologie der schrumpfenden Städte eingeladen. Die von Inga Haese vorbereitete Veranstaltung spricht ein wichtiges, gleichsam auch poetisches Thema an, das ich vorher noch nicht aus phänomenologischer Perspektive betrachtet hatte. Das Leben in schrumpfenden Städten bietet in der Tat eine Vielzahl spannender, das Erleben und Erfahren betreffender Aspekte die der Untersuchung harren. Besonders relevant und aus meiner Perspektive passend erscheint mir das Phänomen der Abwesenheit, zum dem ich in den letzten Monaten viel geforscht und gearbeitet habe. Dementsprechend widme ich mich in meinem Input unter dem Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende neben grundsätzlichen, die Phänomenologie betreffenden Fragen vor allem der Erfahrung des Abwesenden. Hier mein Vortragsabstract:

Phänomenologisches Forschen folgt Husserls berühmten Aufruf Zurück zu den Sachen selbst. Hier soll der Frage nachgegangen werden, was eine solche Perspektivierung für die Stadtforschung bedeutet und wie dabei insbesondere dem Phänomen der schrumpfenden Städte nachgegangen werden kann. Dazu wird in einem ersten Schritt anhand von Videomaterial gezeigt, wie die Erfahrungsebene bzw. das Wahrnehmen für wissenschaftliche Reflexion greifbar gemacht werden kann. Im sich-bewegen durch den Stadtraum wird dieser in jeweils bestimmter Weise hervorgebracht. Dabei spielen die Körperlichkeit bzw. Leiblichkeit der Wahrnehmenden genauso eine Rolle wie die sozial-räumlich-materielle Konstellationen, durch die man sich bewegt. All diese Faktoren prägen das Wahrnehmen und damit auch das Handeln im Stadtraum – das Perfide daran ist allerdings, dass die Beeinflussung des Wahrnehmens selbst normalerweise nicht wahrgenommen wird und deshalb auch nicht als Gegenstand für eigene Einflussnahme auftaucht. So wird durch die Konfiguration des Wahrnehmens auf subtile Weise eine äußerst wirksame Kontrolle über das Handeln ausgeübt.
Im einem zweiten Schritt sollen diese theoretischen genauso wie methodischen Überlegungen auf das Phänomen der Schrumpfung gewendet werden. Dabei wird die Abwesenheit im Mittelpunkt stehen. Wie wird Abwesendes eigentlich erfahren? Was ist die besondere Qualität des Abwesenden? Häuser die Erdboden gleichgemacht wurden, Geschäfte die leerstehen, Stühle die von niemandem besetzt werden… alle diese Leerstellen müssen gefüllt werden. Aus eben dieser Notwendigkeit des Füllens bezieht das Abwesende seine Kraft: das, was fehlt, wird mit den Erinnerungen und Emotionen derer angefüllt, die es vermissen. Die schrumpfende Stadt wird so zu einem Ort, dessen Fülle sich aus denen speist, die ihn erfahren haben – oder zu einem Ort der einfach nur leer bleibt, weil keine Erinnerungen und Emotionen mit ihm verknüpft sind.

Mehr Informationen zur gesamten Veranstaltung, die viel Raum für Austausch und Diskussion bieten wird, gibt es in der Veranstaltungsankündigung – ich freue mich schon sehr auf die Diskussionen. Besonders charmant finde ich die Tatsache, dass das Georg-Simmel-Zentrum in den ehemaligen Räumlichkeiten meines ehemaligen Arbeitgebers, nämlich des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in der Mohrenstraße angesiedelt ist – das gibt ein wenig Heimatgefühl! Also, kommt Mittwoch den 21. März um 19:00 Uhr zur Mohrenstraße 41!

Iron Lady – the individual, not society.

February 14th, 2012

In a way, the movie about Margaret Thatcher’s life takes up one facet of her political stance and bases the whole plot of the movie on this one aspect: the role, the power of the individual. Margaret Thatcher, the Iron Lady, is depicted as the daughter of a politically ambitious and conservative father who runs a grocery store. But what else is there, of the stuff that society is made of? We get one or two scenes hinting at the fact that there was a war sometime when she was younger. But what else, other than Margaret Thatcher, or should I rather say Meryl Streep? What do we see about society and its role in Margaret Streeps life? Not much. The one thing that the movie makes clear is that politics (and the upper strata of the economy) are male and that it takes more than a little courage to enter this male, upper class world as the daughter of a grocer. (Ignorance, for example, is helpful.) What we see is a single individual who works her way through resistances and over obstacles. Not one of many women. A strong individual moving towards her goal, ignoring everything around her.

This is nothing new, and we would have expected little else from Meryl Thatcher. But the main problem for me was, that this everything around her remains on the periphery. The miners’ protests, her family, the changing world at large – they all remain in the background, glance off, seemingly unimportant. The sole exception is: a ghost. The ghost of her husband, who keeps haunting the ageing Stratcher, offering charming glimpses at a life that has just passed by.

In a way, as I wrote above, the movie is consistent. It focuses on a person, only showing the world as this particular person might have seen it. I guess this is legitimate, as MT is indeed special. But. In a case where the hero is anti-social and has had a huge impact on the lives of millions of people, I find it relevant to also show this impact, show how it is ignored, where all the filters are set up that such people use to phase out these parts of reality from their view on the world. (Well, we do get a small glimpse on this when the Falklands War comes up – but again only from her limited perspective.)

Other than that, I have to make a disclaimer and tell you that I am not a huge fan of Meryl Streep. This added to my discomfort, as I also saw the movie as building on the star cult around Streep, with a cinematography that too often focused on the great actress, with long shots of her face, putting her in a position to get just another Oscar, or at least the zillionth nomination for an Academy Award – which can then be used in the further marketing of this movie.
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Zurück zu den Sachen selbst! Zu Widerständen, Zwängen und Freiheiten bei der Methodenwahl.

February 9th, 2012

Unter dem obigen Titel werde ich auf dem 7. Treffen des Nachwuchsnetzwerks Stadt–Raum–Architektur einen Vortrag halten. Das Treffen findet unter dem Motto Mythos Methodologie statt. Deshalb werde ich versuchen, in meinem Vortrag einigen der mythischen Qualitäten der Methodologie die Welt der Sachen selbst gegenüberzustellen. Hier das Abstract zum Vortrag:

Wir Forschenden werden immer wieder, gleichsam unaufhörlich, mit dem Problem konfrontiert wie wir uns den Gegenständen, bzw. Problemen, die uns interessieren nähern können, wollen oder müssen. In diesem Vortrag möchte ich versuchen, die unterschiedlichen Zwänge zu thematisieren, die in diesen Konfrontationen eine Rolle spielen. Von der Einbettung in eine jeweils spezifische akademische Gemeinschaft (und bestehe sie auch nur aus Doktorandin und Doktormutter) über die methodischen Fertigkeiten, die man sich im Studium aneignen konnte (oder wohl häufiger: nicht aneignen konnte) bis zu den Herausforderungen, die aus der eigenen Auseinandersetzung mit dem zu untersuchenden Problem selbst entstehen. All diese unterschiedlichen Faktoren und noch andere mehr zerren und schieben an einem herum und führen zu einer grundlegenden Verunsicherung in Bezug auf die Methodenwahl.
Eins ist sicher richtig: all diese unterschiedlichen Ansprüche lassen sich nicht aus der Welt schaffen. Ziel dieses Vortrags ist allerdings nicht, die unterschiedlichen Aspekte als mehr oder minder gleiches Für und Wider zu präsentieren. Im Gegenteil, der Vortrag ist ein entschiedenes Plädoyer für die Orientierung auf die Sache selbst hin. Sie, auch wenn ihre Ausrichtung und Gestalt noch unklar sein mag, sollte das sein, was es selbstkritisch zu bearbeiten gilt. Entsprechend soll es darum gehen, welche Strategien und Taktiken es den Forschenden ermöglichen, sich möglicherweise gegen den Widerstand anderer Faktoren für Methoden zu entscheiden, die ihrer Forschungsmotivation Rechnung tragen und nicht Konventionen oder technischen Zwängen. Ob es sich bei den in Frage kommenden Methoden um ein standardisiertes Survey mit anschließender multivariater Analyse zu einer Frage handelt, die wirklich unbedingt beantwortet werden muss, oder um eine leibphänomenologische Auseinandersetzung mit Kindheitserinnerungen an Straßenbäume ist weniger wichtig, als die Suche nach den Methoden, die sich mit der eigenen Forschungsmotivation in Deckung bringen lassen. Konkret soll diese Problematik anhand von Forschungsentscheidungen untersucht werden, die sich in meiner Forschungsarbeit sowohl an »Herzensprojekten« als auch im Rahmen von Auftragsforschung ergeben haben.

Erfahrungsgemäß ist die Stimmung bei den Nachwuchsnetzwerktreffen immer sehr produktiv, so dass ich mich wirklich auf Weimar und die dortigen Diskussionen freue.

Sociosophy with a beating heart.

February 6th, 2012

I have ogled Michel Serres’ The Five Senses for a long time already. (I must say I am shocked to see that it has been translated into English only in 2008, 23 years after its original publication and 15 years after the German translation.) The title always seemed neat to me, the German subtitle Eine Philosophie der Gemenge und Gemische did so too, and who does not want to demonstrate academic sovereignty with even more Suhrkamp Verlag publications on his or her bookshelf? But it took a reviewer to finally push my nose into the pages of this book – I am writing about fog in an article on absence, and Serres dedicates one of the subchapters of his book to fog…

So today, after reading all the Derrida that this and another reviewer also condemned me to, I finally opened my Five Senses and started to read, my eyes still blurry from staring their way through contorted Derridean sentences. Even before turning pages for the second time, I suddenly realized that my heart was beating loudly. Not just beat, hammer in excitement and anxiety about the next sentence. This is philosophy? I say! Or rather, my heart says: it might be much more than that.

Usually, I might furrow my brows, sometimes sigh or smirk my way through a book on theory or philosophy. Sometimes I might even smile or find that expression of realization or, even better, of wonder on my face. But a thrilled, beating heart? This definitely is a new experience. If only for that: I must recommend reading this book. I have only finished the first subchapter and started on the second one, but if you might be interested in an example of extraordinary writing in academica, then go out and get this book. And don’t wait too long until you start to read it!

Breathe snow.

February 2nd, 2012

Today I’ve seen the lightest and most ethereal snow ever. Even a tender breath would have blown this pillow of snowflakes apart…

Telemark.

January 30th, 2012

It’s a new job for a new year. After finishing work on the project Geodata, Policing and Urban Development at the University of Hamburg, I have moved back to Norway. To be more exact, I am now a resident of Notodden in Telemark province. Telemark? Yes, Telemark, the home of skiing. Accordingly, two things dominate my life: (a) work, which means publishing articles and developing social science courses for foreign students at Telemark University College. (b) Hiking (before all the snow arrived) and now skiing. Hardangervidda is only a short drive from here, so it looks like this year’s skiing season may well extend deep into April or perhaps even May. Y… I say!

Habermas – Luhmann. The clash of the last titans.

November 16th, 2011

This was the title of my trial lecture for the job interview at the department of sociology at the Norwegian University of Science and Technology (NTNU) in Trondheim. I really enjoyed to go back to my sociological roots and prepare this 45 minute lecture, which I built on the well-known conflict between Jürgen Habermas’ theory of communicative action and Niklas Luhmann’s systems theory. If you want to take a look at the slides, you can do so. I have prepared one set as a PDF document (including my commentaries that I used as cues for my talk) and another set as a QuickTime movie (you have to click into the movie to advance to the next slide – there is no audio track, however).

The Adventures of Tintin – entertainment with a weak finish.

November 13th, 2011

A new town, a new cinema. Here in Notodden, deep in the Norwegian province, we might have only 12,000 inhabitants, but we also do have a 3D capable cinema that is only a short stroll away from home. So we can hope for a return to more regular film critiques – if the program allows that is… Still, we’ll have plenty Hollywood-style entertainment flicks and Tintin certainly belongs to this category. I do like the comics, and I found the movie to be an adequate conversion to the screen, 3D and all. The first half or even two thirds were actually very nice. Small episodes, chase scenes that were actually enjoyable, a bunch of likable if somewhat shallow characters and, of course, Captain Haddock and his addiction to alcohol as pretty much the only interesting character. However, the movie just went on like that: more chases, more adventure, no development, no conflict. I guess the same is true for the comics, so there is not much to complain about, but in the realm of animated movies, this is not nearly sufficient to even get close to Pixar’s productions. Too bad. But sadly, I do not really expect more from a Steven Spielberg movie, so I at least wasn’t disappointed. You can certainly go see it if you’re into Tintin.
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