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DGS Kongress 2014: Nachwuchs in der Krise

Sunday, June 1st, 2014

Nach langer Funkstille aufgrund von Elternzeit und voller Auslastung im neuen Job endlich mal wieder ein Eintrag hier im Blog – und der Anlass ist auch noch ein außerordentlich guter: Die Organisation des alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat meinen Antrag auf eine sogenannte Ad-hoc Gruppe nicht nur angenommen, sonder aufgrund der professionspolitischen Bedeutung zu einer Sonderveranstaltung befördert. Deshalb wird das Folgende nun vor und mit hoffentlich großem Publikum diskutiert werden können:

Nachwuchs in der Krise
In dieser Veranstaltung soll das Motto des diesjährigen Kongresses nach innen gewendet werden. Seit einigen Jahren zeichnet sich für den soziologischen Nachwuchs bzw. für Juniorpositionen ein immer deutlicheres Bild ab, in dem sich sichere Zukunftsperspektiven innerhalb der Universität gleichsam nicht erkennen lassen. Dies soll hier zum Anlass genommen werden, um aus Perspektive von angehenden Soziologinnen und Soziologen die eigene Rolle in der Universität zu diskutieren.
Die Diskussion schließt insbesondere an fachliche und berufsperspektivische Diskussionen an, die im Rahmen des Nachwuchsnetzwerks Stadt–Raum–Architektur und bei verschiedenen, von unterschiedlichen Graduiertenkollegs organisierten Tagungen stattgefunden haben. Im Rahmen dieser Diskussionen hat sich folgendes Bild ergeben:
Mag die Phase der Dissertation selbst noch über Stipendien oder Stellen im sogenannten Mittelbau einigermaßen abgesichert sein, so wird nach Abschluss der eigentlichen Qualifikationsphase jedwede Sicherheit langfristig entzogen und es gibt praktisch keinerlei Möglichkeit der eigenen Einflussnahme oder Steuerung. Dies wirkt sich auf alle Aspekte der Lebens und Arbeitens derjenigen aus, die den Versuch unternehmen, eine fachliche Karriere innerhalb der Universität zu verfolgen. Resultat dieser Prozesse sind eine zunehmende Verunsicherung bis hinauf in die Junior- und Vertretungsprofessur, Abwanderung in andere Berufe, sowie psychische und soziale Belastungen mit Konsequenzen für Forschung und Lehre.

Themen:

  • Entwicklung des Stellenmarkts generell
  • Arbeitsdruck in der (verlängerten) Qualifikationsphase
  • Befristung von Stellen (inkl. mangelnder Tenure Track in der Juniorprofessur)
  • Lehrstuhlsystem und Teilhabe von Juniorforschern in Entscheidungsprozessen (Forschungsförderung, Stellenbesetzung, Organisation von Session bei DGS Tagungen etc.)
  • Migration und Vergleich mit der Situation in anderen Ländern

Beitragende:
Im Rahmen der Veranstaltung soll die derzeitige, deutlich krisenhafte Lage von Beitragenden aus unterschiedlichen Positionen gemeinsam diskutiert werden. Folgende Gruppen werden repräsentiert:

  • Promovierende (Nina-Sophie Fritsch, Universität Wien)
  • Promovierte (Michael Frey, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
  • Juniorprofessur (Sybille Frank, Technische Universität Berlin)
  • Emigrierte (Lars Frers, Telemark University College)
  • Gewerkschaft (Thomas Schömann, GEW)

Format:
Die Veranstaltung soll der gemeinsamen Diskussion und des Austauschs dienen. Deshalb beschränken sich die eingeladenen Beitragenden auf kurze Impulsreferate von fünf bis sieben Minuten Dauer. Danach soll mit dem Publikum gemeinsam diskutiert werden. Die Diskussion wird parallel via Twitter begleitet, so dass Rückmeldung aus dem Publikum direkt in die Diskussion eingetragen werden kann. Sofern die Diskussion sich in eine entsprechende Richtung bewegt, werden Arbeitsgruppen gegründet, um beispielsweise Statements an den Vorstand der DGS und/oder an die Presse zu verfassen und weitere Perspektiven zu diskutieren, die eine weitere Auseinandersetzung mit diesem Problem auch nach der Tagung ermöglichen.

Das Ganze wird Freitag den 10. Oktober von 9 bis 11:30 Uhr auf dem Kongress in Trier stattfinden. Je mehr Leute zur Veranstaltung kommen und sich beteiligen, desto mehr Gewicht hat die Veranstaltung und die möglicherweise daraus hervorgehenden Initiativen. Also: kräftig die Werbetrommel rühren und dafür sorgen, dass niemand am Freitag vor 12 Uhr abreist!

CfP: Jenseits von Stadtland/Diesseits des Dualismus von Stadt und Land

Wednesday, April 24th, 2013

Hier ein neuer Call for Papers, dieses Mal für eine über das Nachwuchsnetzwerk Stadt-Raum-Architektur organisierte kleine, feine Tagung, bei der ich im Organisationsteam mit dabei bin:

Deadline für Einsendungen: 1. Juli 2013

Jenseits von Stadtland/Diesseits des Dualismus von Stadt und Land

Positionen zeitgenössischer Sozialforschung zum Bauen und Leben im ländlichen Raum Tagung des Nachwuchsnetzwerks Stadt – Raum – Architektur in Bezau, Vorarlberg (Bregenzerwald) 4./5. Oktober 2013

Die Stadt und das Städtische sind Ziel, Bühne und Verhandlungsort moderner „Kultur“, seit dieser Begriff von seiner ursprünglich agrarischen Bedeutung als „Landbau“ abgelöst wurde. Mit dem Übergang zur Neuzeit werden Begriffe wie Kultur und Kultiviertheit den Erzeugnissen der Kunst aller Gattungen zugesprochen, via Referenzierung Sprache, Geist, Bildung und dem Habitus der Gebildeten einverleibt und seither von Akademien verwaltet.

Das Land und das Ländliche erhalten in diesem Vorgang ihre Rolle als Gegenmodell, welches seine Plausibilität jedoch nur in Abgrenzung vom Städtischen und dessen modernen Konnotationen gewinnt. Das Ursprüngliche, Eigentliche und Urwüchsige, das Unverbildete, welches dem und den Ländlichen zugeschrieben wird, in ihm und ihnen gesucht, gefunden, geschützt und bedichtet wird, hat nicht nur Pflegeformen städtischer Kultur im ländlichen Milieu, wie die „Kunst des Landlebens“ (Frühsorge 1993), sondern auch eine meist implizit bleibende Spaltung der wissenschaftlichen Befassung mit Gesellschaft hervorgebracht: jene in die Volkskunde (als „Bauernkunde“) zur Erforschung ländlicher und die Soziologie zur Erforschung städtischer Gesellschaften (von „Arbeiterkultur“ bis zu Eliten).

Spätestens seit dem Spatial turn in der Soziologie und der Hinwendung zum Alltag anstelle eines Raumes in der Volkskunde sind solch tradierte Territorialgrenzen der jeweiligen Gegenstandsverortungen durchlässiger geworden. Seither überwiegen in beiden Fächern die Auseinandersetzungen mit städtischen gegenüber ländlichen Phänomenen. Erst die breite Übernahme einer globalisierungskritischen Haltung in den Habitus akademischer Eliten hat im letzten Jahrzehnt auch den sozial- und kulturwissenschaftlichen Blick wieder verstärkt auf ländliche Gesellschaften gerichtet. Speziell deren traditionelle, von Kleinräumigkeit, Subsistenz und Gemeinschaftseigentum geprägte und als Widerständigkeit gedeutete Praxen dienen nun (erneut) als Argumente gegen einen als hegemonial empfundenen Anspruch neoliberaler Wirtschafts- und Entwicklungspolitik.

Darauf aufbauend, wollen wir unser Treffen dazu nutzen, „das Ländliche“, seine Akteure, Gesellschaften und Räume, wie sie sich in aktuellen Forschungsansätzen spiegeln, neu auszuleuchten und zu diskutieren.

Mögliche Themen zur gemeinsamen Bearbeitung sind:

  • Die aktuelle Ökonomisierung und Ästhetisierung des ländlichen Raumes, Landschaft als Bild, als Park, als Museum
  • Das Spannungsfeld zwischen traditionell-ländlicher Autonomie mit kleinräumigen Verwaltungsstrukturen einerseits und transnationalen Wirtschaftsinteressen andererseits.
  • Regionalität als Kategorie/Technik von Governance
  • Aspekte und Schauplätze von Re-Ruralization, Schrumpfung, Brachlegung und Abwesenheit
  • Zersiedlungsdebatten, Steuerung/Steuerbarkeit von Siedlungsstrukturen
  • Landleben zwischen suburbanem Wohnen und global village
  • Die technisch-informative Durchdringung des ländlichen Raumes und neue Bezüge, die sich darüber herstellen
  • Das Spannungsfeld zwischen engen, ortsgebundenen Netzwerken und zunehmender Mobilität. Ländliche Gemeinschaft vs. ländliche Enge
  • Die spezifische Räumlichkeit sozialer Praktiken, z.B. im Hinblick auf mehr und weniger „verdichtete“ Räume
  • Zeitgemäße Beschreibungen, Rollenzuweisungen und Umdeutungen traditioneller ländlicher Wirtschafts- und Produktionsformen in Handwerk und Landwirtschaft, z.B. im Hinblick auf ihre gegenwärtige „Pädagogisierung“.
  • Die explizite Diskussion des Stadt-Land-Gegensatzes und seiner Grenzen

Andere Themenvorschläge sind willkommen. Das Treffen soll in offener Atmosphäre nicht nur die Diskussion von Ideen ermöglichen, sondern auch die Entwicklung weitergehender und fächerübergreifender Zusammenarbeit fördern.

Als Tagungsort steht uns, passend zum Thema, ein ländliches Berghotel in 1.220 m Seehöhe zur Verfügung. Wegen der begrenzten Bettenzahl bitten wir auch nichtvortragende Teilnehmer um frühzeitige Anmeldung. Wir empfehlen eine Anreise am 3. Oktober. Die Kosten für zwei Übernachtungen inkl. Bewirtung betragen etwa Eur 120.- pro Person.

Wir freuen uns über Abstracts mit einer Länge von maximal 500 Wörtern, die bis zum 1. Juli 2013 an unsere Kontaktadresse gesandt werden. Bis zum 5. August erhalten Sie von uns eine Rückmeldung.

Organisation:

Stephanie Kernich (Zürich), Wiebke Reinert (Marburg), Lars Frers (Telemark), Günther Prechter (Bregenz)

Kontakt:

guenther.prechter@gmx.net

Der Call als PDF-Dokument: CfP-Jenseits-von-Stadtland.pdf

Zur Rolle der Materialität in der Kultursoziologie.

Saturday, October 9th, 2010

Bild des BuchumschlagsFür die Festschrift zum 60. Geburtstag meines Doktorvaters Helmuth Berking habe ich ein Kapitel zur Herausforderung des Materiellen an die Sinn- und Bedeutungsfixierte deutsche (Kultur)Soziologie verfasst. Nachdem ich lange über diesen Beitrag Stillschweigen bewahren musste, wurde der Band vor kurzem feierlich übergeben und ist nun auch öffentlich verfügbar – erfreulicherweise rechtzeitig zum nächste Woche in Frankfurt am Main stattfindenden deutschen Soziologiekongress. Der Titel des beim Campus Verlag erschienen und von Sybille Frank und Jochen Schwenk herausgegebenen Bandes ist: Turn Over. Cultural Turns in der Soziologie. Der Titel meines Kapitels ist: Abfall & Eleganz: Materialität vs. Kultur?
Mir hat das Schreiben dieses Kapitels ausserordentlich viel Freude bereitet. Zum einen, weil ich endlich einmal wieder aus dem vollen Reichtum der deutschen Sprache schöpfen konnte und zum anderen, weil ich für diesen Beitrag stilistisch nicht durch die Konventionen des Peer-Review Verfahrens eingeschränkt worden bin. So konnte ich mich ganz auf die Verknüpfung von Inhalt und Ausdruck konzentrieren. Um so mehr hat es mich erfreut, dass ich auch schon sehr positive Rückmeldung zu diesem Kapitel bekommen habe. Auch sonst hat der Band einige sehr schöne Beiträge zu bieten, so dass ich es nur empfehlen kann, mal einen Blick hinein zu werfen.

Wo komm ich her, nach Akademia?

Saturday, March 13th, 2010

Auf- und später angeregt durch Jakob Heins Text zur zunehmenden sozialen Schließung in Deutschland habe ich mich wieder einmal mit der Tatsache beschäftigt, dass es an der Universität nur so wenige gibt, die einen sogenannten bildungsfernen Hintergrund haben. Ich selbst habe mich in gewisser Weise nie selbst so empfunden. Schließlich lesen meine Eltern gerne, finden Bildung wichtig und haben nie versucht, meine ökonomisch wenig aussichtsreiche Laufbahn als Sozialwissenschaftler in andere Bahnen zu lenken.
Im Studium war ich zu sehr von der spannenden Welt gefesselt, die sich da vor mir auftat, um über eine solche Tatsache viel nachzudenken. Das Lernen, das anfängliche Begreifen und spätere Durchschauen von Dingen die erst so unglaublich kryptisch erschienen, hat mich ausreichend in Bewegung gehalten. Die Muße, die ich mir trotz aller Bewegung herausnahm, brauchte ich, um diese Dinge zueinander in Beziehung zu setzen. Erst mit der Zeit wurde mir deutlich, dass es einigen da, an der Universität, anders geht. Hintergründe, die mir verschlossen waren, gehören dort entweder zum Selbstverständlichen – oder das eigene Standortbewusstsein ist sicher genug, um sich nicht um solche Dinge scheren zu müssen, à la Man wird es schon richtig machen, dieser ganze Kleinkrams ist doch unwichtig. Ist das so? Mir erschien es jedenfalls anders…
Wenn die eigenen Eltern aber nur für acht Jahre zur Schule gegangen sind und danach angefangen haben, zu arbeiten, dann blieb Ihnen wenig Muße für solche Hintergründe, dann ist Wissen über Dinge außerhalb des eigenen Wirkungsfeldes keine Selbstverständlichkeit. Alles an der Uni ist dann neu – für mich glücklicherweise aufregend neu, attraktiv, vielversprechend und spannend! … aber doch auch voller lauernder Abgründe, voller Unabwägbarkeiten, Begegnungen und Gesprächen, die jederzeit verunsichern und den vermeintlich festen Boden unter den Füßen wegreißen können. (Von anderen Selbstverständlichkeiten, wie der angemessenen Art zu sprechen, sich zu bewegen, zu kleiden, zu essen und zu trinken soll hier und heute noch nicht die Rede sein.) Ich habe diese Herausforderungen meist gern angenommen. Aber mit der Zeit…
Persönlich empfunden habe ich die Schwierigkeit des Zugangs zur Universität erst, als es um die ersten Schritte ging, die zu einer echten Unikarriere gehören: eine Stelle als Hilfskraft habe ich nicht bekommen, eigentlich habe mich auch kaum darum gekümmert – ich konnte ja als Hausmeister jobben. Da hat man keinen langen Anfahrtsweg, geht doch auch. Schwieriger war es dann bei der Bewerbung um Studienstipendien. Die sind irgendwie nicht so toll gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, mein sozialer Hintergrund wäre ein Vorteil, schließlich müsste ich doch besonders förderungswürdig sein, denn meine Eltern konnte ja offensichtlich nicht allzuviel beisteuern (auch wenn sie das in Wirklichkeit getan haben) – ist aber nicht so, die deutschen Studienstiftungen zeigen dieselben sozialen Auswahlkriterien wie andere gesellschaftliche Akteure und Institutionen auch. Denen, die haben, wird gegeben. Literatur dazu werde ich beizeiten ergänzen. Meine Bewerbung um ein Austauschstipendium für ein Jahr in den USA hat dann auch erst im zweiten Anlauf geklappt. Der gute Herr Soziologieprofessor, der auch beim zweiten Versuch über meine Zukunft zu entscheiden hatte, ein alter 68er natürlich, meinte nach dem Gespräch gütig, das wäre ja nicht so toll gewesen, aber wenn ich nun mal so hartnäckig bin, soll das ja auch belohnt werden. Das war ein echter Tiefschlag.
Aber: die USA haben es herausgerissen. Dort war ich nur ein begabter Student aus dem Ausland, nicht mehr, aber vor allem nicht weniger. Zurück in Deutschland haben das wieder gestiegene Selbstbewusstsein und das Zertifikat USA genug Elan verliehen, um Diplomarbeit und Bewerbung für ein Promotionsstipendium ohne besondere Verunsicherung abzuhaken.
Schwierig wurde es dann, nachdem das Promotionsstipendium ausgelaufen, aber die Arbeit noch nicht fertig war. Hartz IV, keine Reserven vorhanden Wovon soll man Reisen zu Konferenzen bezahlen? Wo soll man die Ruhe hernehmen, die Arbeit fertig zu schreiben und nebenbei noch Artikel zu veröffentlichen? Es ist alles gut gegangen. Aber Hausbesuche durch Angestellte des JobCenters und das unaufhaltsames Verschleißen der paar ordentlichen Klamotten, die man noch aus Zeiten des Stipendiums hatte, waren schon wirklich bedrohlich. Es ist alles gut gegangen.
Eines der vielleicht nachdrücklichsten Erlebnisse in diesem Zusammenhang hatte ich aber erst, als ich schon als großer, erfahrener Postdoktorand, wieder mit neuem Stipendium (und damit ohne jede soziale Absicherung), in einem Auswahlkomitee für neue DoktorandInnen saß. Im Verlauf eines schweißig-drögen Nachmittags hat doch tatsächlich einer der Professoren nach einem Vorstellungsgespräch über die kandidierende Person gesagt, dass diese ihn wirklich überzeugt habe und das er diese Person auch deshalb nachdrücklich empfehlen möchte, weil sie aus einem komplett nicht-akademischen Umfeld kommt und sich ihr Projekt und alles weitere wirklich selbst erarbeitet hätte. Dem Professor ging das ohne weiteres über die Lippen und dieser Aspekt wurde auch nicht weiter zum expliziten Thema. Ich selbst aber war gleichermaßen erschrocken wie erfreut. Erschrocken darüber, dass so etwas bisher in noch keinem Komitee, in dem ich saß, explizit in Betracht gezogen worden wäre. Erfreut, weil das in gewisser Weise auch für mich gilt und ich mich also auch als in dieser Weise ausgezeichnet sehen kann.
Würde ich aber in eine meiner Bewerbungen als Juniorprofessor, Forschungsantragssteller, oder ähnliches schreiben, dass ich aus einem bildungsfernen Milieu komme? Bisher habe ich das nicht getan…

Presentation: Landscape, the body, and the route. The socio-materiality of road stops between erosion and fatigue.

Wednesday, March 25th, 2009

Next month Lars Meier and I will go to Cardiff to participate in this year’s conference of the British Sociological Association. I will be presenting as part of the stream Space, Mobility and Place, which sounds like a good context. Following is the abstract:

In this presentation, I want to use digital video recordings and photographs to analyze the corporeal dimension of what is happening in one of mobility’s borderlands. Based on research that has been done at rest stops of the Norwegian Tourist Route, I will discuss the multiple social and material layers that permeate each other at these sites. Symmetrically analysing material aspects on the one hand and social aspects on the other hand (i.e. material: built structures, erosion, and “natural events” like snowfall; i.e. social: social class, fatigue, and “social events” like experiencing a place as a picturesque landscape)–, I want to demonstrate two things: (1) How the corporeal embeddedness of actors in their material surroundings is an inextricable, temporally constituted part of what is labeled as The Social. Thus the challenge to a restricted understanding of the social – as it has been put forward in Science and Technology Studies or in Non-Representational Theory – is taken up in empirical field work. (2) How disruptions in flows are an essential and productive part of everyday practices, even if they arise as irritations. Thus it will be displayed that mobility, speed, and the non-places of flows have another side, a dark side that is, actually, quite multicolored.

I am really looking forward to visit Cardiff for the first time. Maybe even more exciting will be to compare the British sociology crowd with that of the German sociology conferences, and with the British geographers.

Ibn Khaldûn – Reception at the rim of contemporary German sociology.

Wednesday, June 21st, 2006

Coming back from Algiers, I just realized that I haven’t yet put the abstract for my presentation in Algiers online.

Germany’s colonial history is often neglected and the ties between Germany and the Maghreb, the former Ottoman Empire and the Arab world in general seem to have faded out of the academic disciplines that are not explicitly dealing with either the Islam, North Africa or the arab-speaking countries. References to classic non-western scholars are rarely found and if people talk or write about them their value
sometimes seems to be only anecdotal. This talk will focus on the places and persons who bring Ibn Khaldûn into German sociological discourse. The obstacles that have to be overcome while carrying Ibn Khaldûn into the realms of accepted academia are manifold: the ignorance of non-western academic traditions has already been mentioned, knowledge about the history of the Maghreb cannot be expected from German students, the two German translations of the Muqaddimah are incomplete and out of print (one of them has been published in 1992), the established canon of sociological works tends to start with Auguste Comte, and including an Arab scholar into a syllabus might be regarded as irritating or even suspect. However, there are also several factors that make Ibn Khaldûn a compelling subject for sociological study in Germany: general interest in the Arab world seems to be rising, the number of people with an Arab background or of Islamic confession who find their way into academia
is growing, and post-modernist theory may have strengthened the position of “alternative voices” in sociological discourse. How do protagonists of Ibn Khaldûn cope with these obstacles, what are their resources and why do actually take the step and include Ibn Khaldûn? Based on German texts on Ibn Khaldûn and interviews with
several sociologists, this talk will analyze the images and usages of Ibn Khaldun and trace the ways in which German sociologists appropriate Ibn Khaldûn.

Some more information may be necessary: Three days ago I presented a paper on the international conference called Figures d’Ibn Khaldûn – Appropriation, usages (Arguments). The conference was sponsored by the Algerian Ministry of Culture, and the opening speech was held by the Algerian president Abdelaziz Bouteflika himself. I will post another entry soon – the conference was very interesting and it was my first stay in the Arab-speaking world!>

Soziologie & Kunst – X-Wohnungen Info jetzt online.

Sunday, June 5th, 2005

Ich habe eben die Kurzbeschreibung des Projekts Mobiles Wohnen von Hannah Groninger online gestellt. Die geneigte Leserin wird sich erinnern, dass ich schon einmal über meine Mitarbeit an diesem im Rahmen von X-Wohnungen Suburbs 2005 organisierten Projekt berichtet habe. Mir persönlich hat sowohl Hannahs Projekt, als auch das gesamte X-Wohnungen Konzept hervorragend gefallen – besonders die Erkundung in Zweiergruppen war Tipp Topp. Die Tour durchs Märkische Viertel bot immer wieder überraschende und ungewohnte Perspektiven und Erfahrungen. Bis auf einzelne Ausnahmen waren alle Wohnungen, die ich im Rahmen der Tour A besucht habe wirklich spannend und ausgesprochen anregend. Wenn das noch Theater ist, dann ist es genau das Theater, wie ich es mir wünschen würde. Falls es im nächsten Jahr wieder X-Wohnungen geben wird, werde ich unbedingt teilnehmen.
Änderung 4. Juni: Link korrigiert und .pdf Datei mit besseren Bildern eingesetzt.

Wissenschaft und Kunst.

Thursday, May 5th, 2005

Etwas kurzfristig, aber hier noch eine kleine Ankündigung: in den kommenden Tagen (vom 5. bis zum 8. Mai) wird das Projekt X-Wohnungen im Märkischen Viertel in Berlin stattfinden. Eine der Künstlerinnen, die dort eine Wohnungsbegehung konzipiert und gestaltet hat, ist Hannah Groninger. Ich werde ihr Projekt Mobiles Wohnen als Soziologe begleiten – wir haben uns im Vorfeld des Projekts über soziologische Aspekte verständigt und planen auch eine an das Projekt anschließende weitere Zusammenarbeit. Mehr zu ihrem Projekt in Kürze auf meiner Startseite. Karten gibt es nur im Vorverkauf (Telefonnummer usw. siehe den X-Wohnungen Link oben).

Mit einiger Verzögerung.

Wednesday, September 22nd, 2004

Den Text habe ich zwar schon im Mai geschrieben, und die Seite auch schon im Juni fertig gecodet, aber erst heute mache ich meinen Text zu den Begriffen Dinge und Materialität, Praxis und Perfomativität online verfügbar. Ich habe den Text im Anschluß an meine Präsentation im Graduiertenkolleg am 21. Mai geschrieben, um in der Diskussion aufgekommene Fragen zu klären und dem provisorischen und offenen Charakter der Präsentation noch etwas solideres folgen zu lassen. Bevor ich den Text ins Netz befördere wollte ich unter anderem noch Rücksprache mit meinem Betreuer und anderen halten; dies ist nun geschehen und jetzt solls endlich neue Inhalte auf meiner Seite geben!
In den nächsten Tagen werde ich auch den ersten Teil meiner Merleau-Ponty Verwurstung fertig geschrieben haben und ihn ebenfalls auf den Webserver hochladen.

Teaching v. 2.0.

Saturday, April 17th, 2004

I’ve just been told that I will most likely be able to again teach a class on the history of sociology at the TU Darmstadt in the wintersemester 2004/2005. Although I liked the way the last semester worked out (still have to grade the student’s papers), I was a bit unhappy with the format and the web presentation of the class. Recently, I read about moodle, an open source course management system which seems to have quite a lot of features that might be nice to use for a class. I will try to get myself acquainted with this software package over the course of this spring/summer, and see if and what parts I could actually use and how easy/hard it will be to implement this stuff.

Finish in sight.

Saturday, February 7th, 2004

Another week’s work is done. This week I had quite a workload, as I had to prepare three different theory sessions for the History of Sociology class that I am teaching. The strike earlier this semester and my illness in the first week of this year made it necessary that we pack more stuff into the last sessions and even come up with an additional evening session. In addition, Lars and I had to do some conference-proposal related research which tightened the schedule even further.

However, it was a nice week. After wednesday’s History of Sociology evening session we went out to a pub with a significant percentage of people who participate in my seminar. It was my first teacher-drinks-cold-beverages-with-his-students experience ‘from the other side.’ It was very nice. I enjoyed the seminar itself, the students (most of them first semesters/freshmen) were better than I expected them to be, and going to the pub was nice too. If circumstances bring up the possibility of teaching this seminar again, I would be happy to do so.

Next week will be the last week of this semester. Only one more session remains to be prepared (Ulrich Beck on Globalization), and a final friday meeting of the college’s members lies ahead. Yeah!

Who am I?

Wednesday, January 14th, 2004

Basic questions like these get answered where? In sociologiy, of course. In a brief essay which I wrote while riding the train today I am dealing with a certain method or a methodological stance in the field of sociology: Ethnomethodology. What this is and what Ethnomethodology has to do with me and my project can be read in the essay, which is titled Am I An Ethnomethodologist?

Tomorrow I will be teaching.

Thursday, November 6th, 2003

Excitement starts to build up. Tomorrow morning at 8 a.m. I will teach my first university level class. “Geschichte der Soziologie” (“History of Sociology” – es gibt auch einen Seminarplan). The class was originally offered by Sybille Frank alone and will now be split in two since there were almost one hundred people in it. I will do the class with one half, Mrs. Frank with the other. I guess it will be an interesting experience. Hopefully also a good one–

And yes, 8 a.m. is too early.