Posts Tagged ‘absence’

Absence matters.

Monday, March 25th, 2013

Finally! My submission to cultural geographies has passed all reviews and is available “OnlineFirst”. The article is the opener for a special issue with the title Absence. Embodiment, materiality, resistance which is edited by Lars Meier, Erika Sigvardsdotter, and me. It seems as though we’ll have to wait until at least the end of 2013 for the special issue to appear in actual print, since there are a few other issues already in the pipeline before ours.

In any case, the production of this article has both been more rewarding and more challinging than many others. The first draft did not really go into much depth regarding the critiques of phenomenology that are being challenged in this article. I opted instead for a more “hermeneutic” constructions, where a problem is posited, developed in conjunction with a few descriptive episodes and then discussed in detail in the main part of the article. But the world of English-style publishing convention has of course caught up with me (again), and necessitated major changes. I was urged to begin with the deconstructivist critique of phenomenology as being obsessed with presence and oblivious of absence, since this is the basis for John Wylie’s widely cited critique of phenomenology in the name of absence. So I had to delve into the depths of Derrida’s critique of Husserl, necessitating more Husserl reading in turn and some venturing into Lévinas. This took a lot of time and even more effort and changed the tone of the article into a much more theoretical piece, but so be it.

The good thing is that I now feel quite confident about the epistemological basis of phenomenology and its perception in other schools of thinking, granting me a much better foothold than before. This also taught me – once again, actually – that a very clear introduction, which completely focuses on placing your research in relation to other publications (in the same channel), is of crucial importance in the english-writing world of academic publishing. No amount of problem-centric argumentation will help around this. I can understand where this comes from and also see the benefits of this procedure, but it doesn’t really fit my style of thinking, as I do not like to start an argument by telling people who is think was right and who was wrong and how my argument will be better than theirs. I much prefer to home in on a problem and then present arguments considering this issue.
In any case, what was nice indeed was to see how helpful journal editors can be in communicating the often conflicting feedback given in peer review. This is a very difficult job that calls for a difficult combination of sensitivity and clear judgement at the same time. Not easy to achieve.

Here is the link to the article: http://cgj.sagepub.com/content/early/2013/02/14/1474474013477775.abstract

As usual for publications managed by Sage, the article will be available exclusively through their site for one year, after which I am allowed to host the last manuscript form on my own website. (Until then: send me an e-mail if you don’t have access and would like to take a look at the article.)

Phänomenologie, Stadt, Abwesenheit.

Monday, March 26th, 2012

Wie hier im Blog bereits erwähnt, bin ich in der vergangenen Woche von der Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung an der Humboldt-Universität Berlin zu einem Vortrag eingeladen worden. Der Vortrag hatte den Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende. Glücklicherweise hat mit der Aufnahme alles soweit geklappt, so dass ich den Vortrag hier zum Anschauen und herunterladen zur Verfügung stellen kann. (Länge: 36 Minuten. Die Tonqualität ist leider nur mäßig, da ich kein separates Mikrofon dabei hatte.)

Gefühlte Stadt – gefühlte Schrumpfung? Zur Phänomenologie der Schrumpfung.

Friday, March 16th, 2012

Für die nächste Woche hat mich die Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung zu einem Vortrag zum Themenbereich Phänomenologie der schrumpfenden Städte eingeladen. Die von Inga Haese vorbereitete Veranstaltung spricht ein wichtiges, gleichsam auch poetisches Thema an, das ich vorher noch nicht aus phänomenologischer Perspektive betrachtet hatte. Das Leben in schrumpfenden Städten bietet in der Tat eine Vielzahl spannender, das Erleben und Erfahren betreffender Aspekte die der Untersuchung harren. Besonders relevant und aus meiner Perspektive passend erscheint mir das Phänomen der Abwesenheit, zum dem ich in den letzten Monaten viel geforscht und gearbeitet habe. Dementsprechend widme ich mich in meinem Input unter dem Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende neben grundsätzlichen, die Phänomenologie betreffenden Fragen vor allem der Erfahrung des Abwesenden. Hier mein Vortragsabstract:

Phänomenologisches Forschen folgt Husserls berühmten Aufruf Zurück zu den Sachen selbst. Hier soll der Frage nachgegangen werden, was eine solche Perspektivierung für die Stadtforschung bedeutet und wie dabei insbesondere dem Phänomen der schrumpfenden Städte nachgegangen werden kann. Dazu wird in einem ersten Schritt anhand von Videomaterial gezeigt, wie die Erfahrungsebene bzw. das Wahrnehmen für wissenschaftliche Reflexion greifbar gemacht werden kann. Im sich-bewegen durch den Stadtraum wird dieser in jeweils bestimmter Weise hervorgebracht. Dabei spielen die Körperlichkeit bzw. Leiblichkeit der Wahrnehmenden genauso eine Rolle wie die sozial-räumlich-materielle Konstellationen, durch die man sich bewegt. All diese Faktoren prägen das Wahrnehmen und damit auch das Handeln im Stadtraum – das Perfide daran ist allerdings, dass die Beeinflussung des Wahrnehmens selbst normalerweise nicht wahrgenommen wird und deshalb auch nicht als Gegenstand für eigene Einflussnahme auftaucht. So wird durch die Konfiguration des Wahrnehmens auf subtile Weise eine äußerst wirksame Kontrolle über das Handeln ausgeübt.
Im einem zweiten Schritt sollen diese theoretischen genauso wie methodischen Überlegungen auf das Phänomen der Schrumpfung gewendet werden. Dabei wird die Abwesenheit im Mittelpunkt stehen. Wie wird Abwesendes eigentlich erfahren? Was ist die besondere Qualität des Abwesenden? Häuser die Erdboden gleichgemacht wurden, Geschäfte die leerstehen, Stühle die von niemandem besetzt werden… alle diese Leerstellen müssen gefüllt werden. Aus eben dieser Notwendigkeit des Füllens bezieht das Abwesende seine Kraft: das, was fehlt, wird mit den Erinnerungen und Emotionen derer angefüllt, die es vermissen. Die schrumpfende Stadt wird so zu einem Ort, dessen Fülle sich aus denen speist, die ihn erfahren haben – oder zu einem Ort der einfach nur leer bleibt, weil keine Erinnerungen und Emotionen mit ihm verknüpft sind.

Mehr Informationen zur gesamten Veranstaltung, die viel Raum für Austausch und Diskussion bieten wird, gibt es in der Veranstaltungsankündigung – ich freue mich schon sehr auf die Diskussionen. Besonders charmant finde ich die Tatsache, dass das Georg-Simmel-Zentrum in den ehemaligen Räumlichkeiten meines ehemaligen Arbeitgebers, nämlich des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in der Mohrenstraße angesiedelt ist – das gibt ein wenig Heimatgefühl! Also, kommt Mittwoch den 21. März um 19:00 Uhr zur Mohrenstraße 41!

Off to London.

Tuesday, August 31st, 2010

The annual conference of the Royal Geographical Society and the Institute of British Geographers (RGS-IGB) is beginning tomorrow, and I am really looking forward to hosting the double session on the theme of absence. We have excellent scholars presenting and serving as discussants so if you happen to be around, make sure to drop by!

End of the egg counts & the absence of war.

Tuesday, June 8th, 2010

I have been subscribed to a blog that presents George Orwell’s diary for almost two years now – it has been an interesting read so far mostly because of its quirkyness. The main thing Orwell wrote about in his diary were accounts of his gardening activity, with special attention being paid to the number of eggs laid by his hens. Slightly entertaining, particularly because of a whole lot of really funny reader comments on the ups and downs of Orwellian egg production.
Recently, things have changed. We are now in the summer of 1940 and Germany has attacked France. Britain is part of the war and the bombings begin. George Orwell provides us with sharp observations about how war somehow remains absent from the everyday lives that he witnesses and participates in. I definitely recommend subscribing to this weblog/historical diary.

Konkrete Abwesenheit. Sozialräumliche Wechselspiele von Widerstand, Entzug und Ermöglichung.

Saturday, May 22nd, 2010

Ich freue mich, hier einen neuen Vortrag zum Thema Abwesenheit ankündigen zu können, den ich im September in Bern halten werde. Die Tagung des Graduiertenprogramms ProDoc: Intermediale Ästhetik. Spiel — Ritual — Performanz der Universitäten Basel und Bern mit dem Titel I prefer not to be. Zeitgenössische Spielarten des Körpers fokussiert auf das Thema der Abwesenheit – was sich natürlich hervorragend mit der von Lars Meier, Erika Sigvardsdotter und mir organisierten Doppelsession zum Thema Absenz bei der Tagung der Royal Geographical Society ergänzt. Hier das Abstract für meinen Baseler Vortrag:

Am Ende der als architektonische Errungenschaft inszenierten Aussichtsplattform über dem Aurlandsfjord wartet die Leere. Eine massive Glasscheibe hält den sich bewegenden Körper auf, doch der Blick kann hinabstürzen, hinab bis zur spiegelnden Oberfläche des Wassers. Touristen tummeln sich auf der Plattform. Einige gehen nur langsam und vorsichtig voran, wie gegen einen spürbaren Widerstand. Sie machen sich schrittweise vertraut mit der Abwesenheit, überwinden so den Widerstand gegenüber der Leere. Andere zeigen sich wagemutig. Sie lehnen sich gegen die Glasplatte und ihr Spiel mit dem Fall in den Abgrund zeigt den anderen Anwesenden, wie sie sich selbst, ihre Angst und ihren Körper beherrschen.

Diese und andere Konfigurationen von Dingen und Menschen habe ich im Rahmen eines ethnografischen Forschungsprojekts zu architektonisch aufwendig gestalteten Rastplätzen entlang der Norwegischen Tourismusroute im Detail analysiert. Als empirische Grundlage dienen Videoaufzeichnungen, die von mir und den Touristen selbst angefertigt wurden. Anhand dieses Materials wird in meiner Präsentation die konkrete Rolle des Abwesenden im Wahrnehmungshandeln der Akteure untersucht. Wie wird Abwesenheit strategisch inszeniert, zum Beispiel über einen architektonischen Eingriff in räumliche Anordnungen? Wie wird Abwesenheit auf der anderen Seite aber auch zum Gegenstand einer Vielzahl von unterschiedlichen Taktiken, in denen die Szene auf eine eigene Weise hervorgebracht wird und sie so für eine bestimmte Zeit einen anderen, vielleicht sogar die Planung durchkreuzenden Charakter erhält? Und schließlich: Wie und wie lange kann die Spannung zwischen Präsenz und Absenz gehalten werden, bevor sie sich der Aufmerksamkeit entzieht oder die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wird? In der Beantwortung dieser Fragen wird deutlich werden, dass Abwesenheit prozesshaft hervorgebracht wird und sozialräumlich gebunden ist.

Lüneburg. Begegnung, Widerstand und Abwesenheit.

Wednesday, January 20th, 2010

Foto des Empfangsgebäudes im WinterVorgestern hatte ich mein erstes offizielles Vorsingen, im Rahmen meiner Bewerbung auf die von der Leuphana Universität Lüneburg ausgeschriebene Stelle als Juniorprofessor für qualitative sozialwissenschaftliche Methoden. Im Rahmen der Bewerbung musste ich auch einen wissenschaftlichen Vortrag vor der Berufungskommission (und anscheinend auch noch einem Gast) halten. Wie auch sonst üblich, habe ich den zwanzigminütigen Vortrag aufgezeichnet und stelle ihn hier als Videodatei in zwei unterschiedlichen Formaten zur Verfügung:
Ogg Theora (45 MB, für Firefox und VLC) | MP4 (28 MB, für Safari, Chrome und QuickTime).

Call for Papers: Absence. Materiality, embodiment, resistance.

Friday, December 18th, 2009

I am happy to announce that I will be co-organizing a session at next year’s RGS-IBG conference in London (September 1-3). Here is the text of the call for papers:

Convenors: Lars Frers (University of Oslo); Lars Meier (Institute for Employment Research, Nürnberg); Erika Sigvardsdotter (Uppsala University)

What is missing, for whom and why? How does that, which is absent, relate to the things and people that are present? In this session we wish to engage with the intersections of the material and emotional qualities of absence, focussing on the fact that absence is all but a void, manifesting itself in concrete places, people and things; that it is embodied and enacted.
To feel something’s absence, it needs to be part of a temporal pattern, it has to be a part of what is expected; something that used to be present. A factory is shut down, workers gone, and with them the sounds and smells of work. Yet all of these sensual experiences may be evoked by a whiff of a machine’s scent, by a familiar chink or a rusty tool laying around. Exploring the materiality of absence, we want to improve the understanding of how remembrances of things past and people gone are realized in things and people present. Establishing absence may also be part or result of power-related negotiations. As legal residuals of border regulation, irregular migrants are absent in a jurisdiction; off the grid, uncountable and unable to complain if abused or exploited. Yet, their presence is unquestionable. Although being able to exercise that presence may be a long term goal, absence – from conspicuous places, from view and immigration officer’s radars, can be a situational tactic necessary for their survival. However, managing absence, controlling the traces and the materialities that might make the absent present can also be a long-term strategy. Research into climate change can be understood as work trying to overcome the resistance of the material by digging up traces that show that something is there even it may usually be absent.
The absence–presence ambivalence can be worked in various ways; a presence suggesting the absent, the seemingly absent becoming present in flesh and blood, or as a merely suggested, ghostlike presence.

Possible session topics:

  • Remembrances: Emotions, memory and the materiality of absence.
  • Contestations of what and who is absent/present.
  • Practices and the managing of absence.

In the session, we want to discuss different characteristics of absence and their interrelations. To achieve this we will focus on concrete experiences and examples of absence and we welcome presentations that display the sensual and material qualities of absence.

Please submit a 300 word abstract for a 20 minute presentation (including title, presenter’s name and affiliation) before 31st January 2010 to:

lars.frers@fu-berlin.de