Archive for the ‘berlin’ Category
Friday, March 16th, 2012
Für die nächste Woche hat mich die Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung zu einem Vortrag zum Themenbereich Phänomenologie der schrumpfenden Städte eingeladen. Die von Inga Haese vorbereitete Veranstaltung spricht ein wichtiges, gleichsam auch poetisches Thema an, das ich vorher noch nicht aus phänomenologischer Perspektive betrachtet hatte. Das Leben in schrumpfenden Städten bietet in der Tat eine Vielzahl spannender, das Erleben und Erfahren betreffender Aspekte die der Untersuchung harren. Besonders relevant und aus meiner Perspektive passend erscheint mir das Phänomen der Abwesenheit, zum dem ich in den letzten Monaten viel geforscht und gearbeitet habe. Dementsprechend widme ich mich in meinem Input unter dem Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende neben grundsätzlichen, die Phänomenologie betreffenden Fragen vor allem der Erfahrung des Abwesenden. Hier mein Vortragsabstract:
Phänomenologisches Forschen folgt Husserls berühmten Aufruf Zurück zu den Sachen selbst
. Hier soll der Frage nachgegangen werden, was eine solche Perspektivierung für die Stadtforschung bedeutet und wie dabei insbesondere dem Phänomen der schrumpfenden Städte nachgegangen werden kann. Dazu wird in einem ersten Schritt anhand von Videomaterial gezeigt, wie die Erfahrungsebene bzw. das Wahrnehmen für wissenschaftliche Reflexion greifbar gemacht werden kann. Im sich-bewegen durch den Stadtraum wird dieser in jeweils bestimmter Weise hervorgebracht. Dabei spielen die Körperlichkeit bzw. Leiblichkeit der Wahrnehmenden genauso eine Rolle wie die sozial-räumlich-materielle Konstellationen, durch die man sich bewegt. All diese Faktoren prägen das Wahrnehmen und damit auch das Handeln im Stadtraum – das Perfide daran ist allerdings, dass die Beeinflussung des Wahrnehmens selbst normalerweise nicht wahrgenommen wird und deshalb auch nicht als Gegenstand für eigene Einflussnahme auftaucht. So wird durch die Konfiguration des Wahrnehmens auf subtile Weise eine äußerst wirksame Kontrolle über das Handeln ausgeübt.
Im einem zweiten Schritt sollen diese theoretischen genauso wie methodischen Überlegungen auf das Phänomen der Schrumpfung gewendet werden. Dabei wird die Abwesenheit im Mittelpunkt stehen. Wie wird Abwesendes eigentlich erfahren? Was ist die besondere Qualität des Abwesenden? Häuser die Erdboden gleichgemacht wurden, Geschäfte die leerstehen, Stühle die von niemandem besetzt werden… alle diese Leerstellen müssen gefüllt werden. Aus eben dieser Notwendigkeit des Füllens bezieht das Abwesende seine Kraft: das, was fehlt, wird mit den Erinnerungen und Emotionen derer angefüllt, die es vermissen. Die schrumpfende Stadt wird so zu einem Ort, dessen Fülle sich aus denen speist, die ihn erfahren haben – oder zu einem Ort der einfach nur leer bleibt, weil keine Erinnerungen und Emotionen mit ihm verknüpft sind.
Mehr Informationen zur gesamten Veranstaltung, die viel Raum für Austausch und Diskussion bieten wird, gibt es in der Veranstaltungsankündigung – ich freue mich schon sehr auf die Diskussionen. Besonders charmant finde ich die Tatsache, dass das Georg-Simmel-Zentrum in den ehemaligen Räumlichkeiten meines ehemaligen Arbeitgebers, nämlich des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in der Mohrenstraße angesiedelt ist – das gibt ein wenig Heimatgefühl! Also, kommt Mittwoch den 21. März um 19:00 Uhr zur Mohrenstraße 41!
Tags: absence, berlin, ethnography, phenomenology, presentation
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Wednesday, August 19th, 2009
I like all seasons in their own peculiar ways. During the last years, summer has been Berlin–Germany–home in-between time. Work obligations and monetary restrictions did not allow for real holidays, so that July and August became a mix. A mingling of places: refreshing apartments so that they can be sublet once more without a bad conscience; reading and writing and applying for jobs and wrangling with deadlines; hanging out on balconies; visiting family and seeing friends and trying not to get caught up in obligations too much to not enjoy seeing all of these; enjoying Berlin nights; saying goodbye again to the place that you miss but do not want to miss, because this only makes things harder; riding the bicycle through warm summer fields; trying to keep an eye on expenses; looking out for good deals on necessary and not so necessary stuff; loving to be where you are right now, while trying to be looking forward to where you will be tomorrow, and not being too sad about where you left the day before… Tomorrow, I will let the wind will carry me back to Oslo.
Tags: berlin, oslo, travel, weather
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Tuesday, December 2nd, 2008
After some nagging by friends here in Berlin, I got my act together, wrapped myself into my at least 20 year old yellow tarpaulin cape and rode my bike through the wet streets of Berlin, entering the Berghain. This location, a former industrial building which shows huge amounts of concrete when you are inside, hosted the yellowlounge event: Patricia Petibon, who presented her debut album Amoureuses.
Everybody looked like we do: hovering around age 3X, not too stylish, not too mundane. A whole factory full of this kind of people. And in the middle of this peculiar crowd: a small stage with a Steinway & Sons piano. After more than an hour of recorded classical music tracks and light installations, the actual show began, split into two parts of about twenty to thirty minutes. I was quite enchanted by the way the soprano Patricia Petitbon presented her work (classical songs, some taken from operas, but mostly short songs written by composers dead and alive – most in French, many in English, and one or two in Italian). Good voice, of course, but also a charming performance that broke with some of the expectations that you might have about classical singing. I can definitely recommend the live performance – even if you have your doubts about people who can sing so loud that you (a) are vexed by the incongruence of bodily size and voice volume and (b) don’t understand what words they are supposed to sing.
Tags: berlin, concert, music
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Thursday, May 1st, 2008
This is how life in spring should be. (Luckily, pollen do not transfer via the internet.) With a breakfast on the balcony on a gently warm spring day, life is unfolding like it should. See the cherry blossom tree in full flower? I am so grateful that is exists at exactly this spot on the earth’s surface. I really am. I made some more pictures for my future research project on the perception of nature in the city, thinking it should definitely encompass a visit to Japan during the time of cherry blossom. Ah! The ephemerality of aesthetics… :)
Tags: balcony, cherry tree, flower, weather
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Wednesday, March 26th, 2008
Eigentlich habe ich mich ja schon auf das Einkaufen im Tiefpreisparadis Berlin gefreut. Aber bei Meldungen wie dieser: Datenschutzverletzungen: Lidl fällt als Wiederholungstäter auf
fällt mir eigentlich nichts anderes mehr ein, als das Einkaufen bei Lidl dauerhaft zu boykottieren. Ich habe das auch schon in der Vergangenheit versucht, aber die Tatsache, dass die Lidl Filiale einfach direkt um die Ecke ist und dass die Waren dort billiger sind, haben mich doch immer wieder dort hinein gebracht. Schluss damit! Es kann nicht sein, dass man versuchen muss, solche unglaublichen Praktiken durch Verbraucherverhalten zu sanktionieren. Soweit darf es nicht kommen – insbesondere wenn die Vielen, die nur sehr wenig Geld zum Leben haben, kaum eine Alternative zum so-billig-wie-möglich einkaufen haben.
Tags: capitalism, politics, privacy, shopping
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Saturday, September 29th, 2007
Axel Prahl ist wahrscheinlich der Tatort Komissar, der die besten Rollen im Filmgeschäft bekommt. Oder sie sich aussucht. Keine langweiligen, klischeedurchtränkten deutschen Fernsehproduktionen, sondern Filme mit viel wahrem Leben in Handlung und Charakteren. Du bist nicht allein ist da keine Ausnahme. Mit Katharina Thalbach an der Seite und vielen anderen gut gespielten und platzierten Charakteren spielt er sich durch einen Film, der traurig und schön ist. Ein Film, in dem Gescheiterte die Kraft zur Solidarität finden, die Kraft zur Liebe und zum Aufbruch und die Kraft, sich ihr Scheitern einzugestehen. Ein schöner, offener Film, der sicher nicht nur im Kino gut funktioniert.
IMDb entry | Trailer
Tags: Axel Prahl
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Tuesday, August 28th, 2007
Last week, I moved most of my everyday stuff to Oslo, where I will be a guest researcher at the University until the end of this year. The last days I was in Berlin, most of the time cleaning the apartment and packing the rest of my belongings. But I also took the time to participate in the performance festival Abwehr, organized by Svenja Moor and Shahram Entekhabi (officially as a discussant but in truth more as a photographer – which suited me fine). The locations of this festival Wachturm and Kunstfabrik were excellent and I think the whole thing worked out really fine. You can read more about this festival in Stralau-Blog (in German). You can also see more about this festival. In my ipernity album.
Tomorrow, I will buzz off again. This time going to the annual conference of the Royal Geographical Society in London. I’ve been there last year and enjoyed it quite a bit. This year, Katie Walsh and I will host a session, to which I am looking forward very much. Except for the fact that we have been put into the last time slot of the conference: Friday 16:50–18:30. I wonder how many people will make it through a whole week of dense and stimulating sessions, beverage-laden evening programmes and then still attend some session late Friday afternoon, when they shcould be heading home to tea and biscuit…
On Saturday, though, I will finally enter port: Oslo. *sigh* And there I will stay with only one interruption until the end of the year. That’s what I call a welcome prospect!
Tags: berlin, conference, London, oslo, RGS, travel
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Friday, August 17th, 2007
You may already have heard about the affair in which four persons were searched by the police and one of them arrested on 32st July. One of them, Andrej Holm, is a fellow urban sociologist who is working the the Department for Sociology, Humboldt University Berlin. He writes on gentrification and participates in public meetings in which urban policy is discussed and critized. In short, he is involved in what a public intellectual should do: go out into society and discuss potentially or actually harmful or otherwise relevant political and societal developments. So why did they arrest him? Because he uses words and concepts (like the commonly used term gentrification), that are also used in writings of the militante gruppe
, and because he has met these people on occasion – being a public and critical scholar – he is linked to them. And now he is in jail under very strict conditions.
This is a very serious affair and we should make sure that critical and engaged scholars do not get into a situation in which they will be afraid to utter criticism because they might sooner or later be labeled terrorist and thrown into jail. This is exactly what I and many others feared would happen when the so-called war against terrorism
seeps into everyday life deeper and deeper.
Express your opposition to a process which would lead to people keeping their mouths shout when they should not and sign the open letter to the Generalbundesanwaltschaft: in English, auf Deutsch. The open letter has been organized and published by colleagues abroad, in particular Manuel Aalbers and other members of the comurb_r21 mailing list along with participants of the ASA meeting, which just took place in the United States. I am impressed by and happy about the many important and very highly regarded scholars that already signed the open letter. You will also find more information in the open letter and on the support website, to whose organizers I also pay my respect.
Tags: politics, prosecution, surveillance, terrorism
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Monday, May 28th, 2007
Was man viel zu selten tut: Nachts auf dem Balkon stehen und schauen. Meistens putze ich dabei meine Zähne, was der Situation womöglich etwas von ihrem Charme nimmt…
Tags: balcony
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Sunday, May 27th, 2007
Hier ein kleines Chat Protokoll:
ozean [17:38:19]: tröpppel
ozean [17:38:27]: weh tröppel
ozean [17:38:32]: leichtes geblitzel
ozean [17:39:26]: tropf weh blitzel
ozean [17:39:39]: plädder
ozean [17:39:42]: wehhh
du [17:39:45]: hihi
ozean [17:40:14]: rrumpel
ozean [17:40:19]: *plock*
ozean [17:40:23]: (hagel?)
ozean [17:40:32]: plickediplock
ozean [17:40:38]: prassel!
ozean [17:40:42]: blitz!
ozean [17:40:45]: PLOCK
ozean [17:40:49]: PRASSEEL
du [17:40:52]: krass, wo plockt es denn
ozean [17:40:52]: WEHEEEEHHH
du [17:40:53]: ?
du [17:41:11]: noch da?
du [17:41:18]: weggeplockt?
du [17:43:31]: øh?
ozean [17:44:10]: uff
ozean [17:44:17]: krassus
du [17:44:20]: was denn?
ozean [17:44:25]: musste hier erstmal einsatz machen
Tags: weather
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Monday, May 7th, 2007
Bevor das Wetter wieder schlechter wird oder ich mir wieder den Rücken derart verreiße, dass ich nur so wenig sitze wie irgend möglich, habe ich mich heute endlich mal wieder am Nachmittag auf dem Balkon niedergelassen um ein bisschen zu schmökern. Die Szenerie schien mir angemessen genug, um sie auf einem Foto festzuhalten. Mottogebend hier: Michel de Certeaus Die Kunst des Handelns (im Original L’invention du quotidien). In diesem Büchlein geht es um die vielfältigen Taktiken, mit denen Menschen im Alltag die Zwänge der Gesellschaft unterlaufen, sie überlisten und mit ihnen spielen – soweit es ihnen möglich ist. Eine feine Inspiration. Ich habe das Thema gleich aufgegriffen und die Zwänge des allmählichen Bananenfaulens geschickt umschifft; die gelben Früchte kurzerhand samt Milch, Zucker und einem Hauch von Zimt in den Mixer gehauen und zu einem feisten Shake verarbeitet. Dazu dann noch ein übergebliebenes Marzipanei und ein frisch angespitzter Bleistift und schon haben wir einen feinen Lesenachmittag, bei dem man dann und wann mal den Blick über das Geschehen unten auf der Straße oder in den Baumwipfeln schweifen lassen oder etwas Shake in sich hineinkippen kann.
Tags: balcony, de Certeau, weather
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Tuesday, May 1st, 2007
Sollte man in Berlin sein und nicht mitbekommen haben, dass heute Walpurgisnacht ist und morgen der erste Mai: spätestens jetzt sollte der Groschen fallen. Die Rotorblätter des Polizeihubschraubers dröhnen über der Stadt. Dann wollen wir mal sehen…
Tags: berlin, police
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Sunday, April 15th, 2007
Just in case you are wondering why the balcony topic
turns up every year around April: to the left you see the explanation. I have neither fiddled with the colors, nor did I go to any length to get at this perspective. Just come over and visit me these days, walk out onto the balcony and take a deep breath… The anticipation of finally experiencing this view helps me get through the winter.
In the lower left (behind the blossoming cherry tree) you can see the newly built Waldorf Kindergarten.
Tags: balcony
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Sunday, November 12th, 2006
Schon in der vergangenen Woche hat es bei uns an der Haustür geklingelt als ich nicht da war. Zwei Herren vom JobCenter haben sich über die Sprechanlage bei meinem Mitbewohner nach mir, der anderen Mieterin und ein, zwei Kleinigkeiten
erkundigt, nachdem mein Mitbewohner ihnen gesagt hat, dass ich nicht da bin. Das wäre ja schon ärgerlich genug. Aber die Herren haben natürlich nicht so schnell locker gelassen und sind einen Tag später noch einmal gekommen. Wieder war ich nicht da. Erst dann haben sie sich zu einer Terminabsprache bemüht und mich unter der von mir beim JobCenter angegebenen Mobiltelefonnummer angerufen. Ich habe dann mitgeteilt, dass ich die nächsten Tage leider nicht zu Hause bin, weil ich gerade eine Wohnung für meinen neuen Job in einer anderen Stadt suche. Soweit so gut. Ich dachte damit wäre es dann abgefrühstückt, schließlich bin ich sowohl durch das baldige Ende meiner Erwerbslosigkeit als auch durch die anstehende Verlegung meines Hauptwohnsitzes in ein paar Wochen raus aus der Statistik des JobCenters Pankow.
Aber diese Woche Mittwoch flatterte dann ein Schreiben des JobCenters in meinen Briefkasten (die Herren waren anscheinend wieder da, jedenfalls war es unfrankiert). Darauf die Bitte mich am folgenden Tag zwischen 8 und 10 Uhr mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Wortlaut: Der Besuch ist notwendig, um Anspruchsvoraussetzungen ihres Antrags vom bla.bla.2006 prüfen zu können.
Nun denn. Ich habe zurückgerufen und mir wurde gesagt, dass am nächsten Tag zwei Herren vom Außendienst meine Wohnverhältnisse prüfen möchten. Sie würden zwischen 12 und 15 Uhr kommen. Ich habe dem Termin zugestimmt. Warum? Eigentlich hat mich dieses Verfahren so geärgert, dass ich ausgesprochen wenig Lust hatte, irgendwelche Schnüffler in meinen Schubladen wühlen zu lassen und mir von ihnen, ohne irgendein konkretes Verdachtsmoment, Fragen stellen zu lassen, wie sie einem potentiellen Straftäter gestellt werden. Warum also die Leute auch noch gleichsam freiwillig in die eigenen vier Wände lassen. Natürlich weil ich blank bin. Ohne Moos nix los. Das JobCenter hat mir für diesen Monat noch nichts überwiesen und ich bin dringend auf das Geld angewiesen. Also ordne ich mich der Gewalt unter – und als nichts anderes habe ich das empfunden.
Vor dem Besuch habe ich mich erstmal auf den Seiten der Kampagne Vorsicht!Arbeitslosengeld II informiert. Als ob ich nicht anderes zu tun hätte, als mich mit Hartz IV rumzuschlagen. Aber Wissen hilft – mindestens denjenigen, die privilegiert genug sind, einen Internetanschluss zu haben und diesen auch nutzen zu können.
Die Herren kamen natürlich ca. 10 Minuten vor 12, aber was solls. Beim Eintreten habe ich beide Ausweise geprüft und ihnen jeweils noch mal ihre Namen vorgelesen. Die Herren haben vorm Eintreten noch gesagt, dass ich nicht verpflichtet sei sie hereinzulassen, Paragraph xy und so. Ich habe sie aber trotzdem hereingelassen und sie im Flur darauf hingewiesen, dass ich ihnen gerne mein Zimmer und die Gemeinschaftsräume zeige, ich aber nicht möchte, dass ohne mich zu fragen irgendwelche Schubladen oder Schränke geöffnet werden. Ich hätte wohl viele Geschichten gehört. Ja, habe ich. Um es abzukürzen, die beiden haben sich zivil verhalten, der eine hat das Gespräch geführt und dabei Notizen gemacht, der andere hat nur Notizen gemacht und meine Sachen bespäht. Wir waren in meinem Zimmer, dem mit meinem Mitbewohner geteilten Arbeitszimmer und der Küche (das Bad war während des gesamten Besuch von ca. 12 Minuten durch meinen Mitbewohner in Benutzung). Zu allen Zimmern wurden einige Fragen gestellt, in denen es darum ging, festzustellen ob es hier eine eheähnliche Gemeinschaft gibt. Die gibt es hier aber nicht, in der Wohnung wohnen nur mein Mitbewohner und ich, die Hauptmieterin wohnt seit über zwei Jahren in Oslo. Die Herren schienen mit dem Erscheinungsbild zufrieden, jedenfalls derjenige, der das Gespräch führte und der sich etwas als Good Cop
dargestellt hat – wenn ich das mal richtig einschätze. Falls es noch ein Nachspiel geben sollte, werde ich das natürlich hier wiedergeben. Mich hat diese Prozedur und die Androhung derselben auf jeden Fall für über eine Woche direkt terrorisiert und so wirkt sie auch jetzt noch nach. Wie ein verdächtiger Straftäter behandelt zu werden ist nicht sehr angenehm – ich möchte nicht in der Haut von Leuten stecken, die psychisch weniger robust und im Auftreten gegenüber solchen Herren weniger resolut sind.
Tags: Hartz IV, JobCenter, surveillance, unemployment
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Sunday, October 22nd, 2006
Goldener Oktober. Heute noch mal auf dem Balkon gefrühstückt. Die Wespen sind immer noch unterwegs, aber schon etwas träge, so dass Olli und ich sowohl Brötchen geniessen als auch ausblühenden Lavendel anblinzeln konnten.
So erholt man sich doch gerne von einer Magen-Darm Infektion.
Hm. Irgendwie passen goldener Oktober, blühender Lavendel und Magen-Darm Infektion nicht so richtig zusammen. Aber wir wollen mal nicht weiter in diese jeweiligen Bilder und ihre Assoziationen einsteigen. Hö.
Kerstin sagt, in Oslo regnet es schon seit zwei Wochen und es sind sechs Grad. Die Arme. *hämisches Grinsen*
Tags: balcony, berlin, flower, photo
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Saturday, October 21st, 2006
Mit einem Seufzer im Herzen habe ich heute noch mal ein Bild von der früheren Brache auf dem Gelände Choriner Straße 32a gegenüber von unserem Balkon gemacht. Vor kurzem hat Olli da noch in der Sonne gesessen und meine Dissertation Korrektur gelesen. Aber nun wird die verführend verfallende Fläche von der Härte des Immobiliengeschäfts ereilt. Ich habe bisher noch keine Tafel erspäht, die ankündigen würde was auf dem ehemaligen Gelände der KiTa eigentlich gebaut wird. Eine große Erleichterung ist nur, dass der wundervolle Kirschbaum (im Bild unten rechts) anscheinend erhalten bleibt. Es wäre wirklich grausam gewesen, wenn der hätte fallen müssen…
Tags: cherry tree, photo, urban, wasteland
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Thursday, October 19th, 2006
So, who’s who? First, there are the people from Darmstadt. They sent me a letter today. If you were listening to the sounds of the rumor mill you might have already guessed what is inside… Yes! It did work out as I hoped. 11 a.m. September 22nd I handed in my Dissertation. Two hours later I had my job interview for a postdoc position in the new post-graduate college Topology of Technology. Today I received the written approval of the college. Yay! Beginning sometime in November or December, I will not be dependent on the totally incompetent and not-so-subtly cruel social workfare system. That, I can tell you, is a relief in itself. However, it is of course much better than that because I really wanted to work exactly in that position: a post-doc in a Graduiertenkolleg, and even better, a post-doc in a Graduiertenkolleg that consists of people that are intellectually brilliant, socially competent and personally likeable. More about all of this in later posts.
But – as the title of this post hints – this is not all the news that I got. The above was, quite easily guessed, the good part. Now comes the bad. Last week, construction work has begun right across on the other side of the street. Yes, that is also right in front of our beloved balcony. Meow. We’ll see how the construction site develops but it appears as if the greatest and most marvellous part of the whole Choriner Straße will be left standing: the huge Cherry tree that astounds everyone when it becomes a world of blossoms in the spring. It would have been a grievous loss indeed. This was the bad.
Now comes the ugly. As usual, it has something to do with our Landlord. The property management firm Kirchner & Freund, which manages the building we live in, is not exactly shining in the bright light of competence. This in itself could be bearable. However, their letters also hint at a certain vice that is fostered by what one may quite righteously call capitalism. Thus they raised the rent by about ten percent a few years ago. We complied grudgingly. This year, they again wanted to raise the rent by roughly nine percent. We did not agree and sent them the necessary objections. They did not accept. (No surprise there.) We agreed to a partial raise by a bit more than one percent and paid the respective sum. To this partial agreement they never replied. Instead, I found a letter in our letterbox yesterday. It was utterly official and sent from the local court. They actually sued us! Sadly this is a joke but the ugly truth. We’ll see how things go. Since all the prior steps had been made in accordance with the Berliner Mieterverein, we will be financially supported by the renter’s association. I already contacted a lawyer and sent all the documents to his office. Ugly business. But better have the Good, the Bad, and the Ugly than ride with the trio of the apocalypse…
*starts playing the harmonica*
Tags: berlin, cherry tree, construction, landlord, rent
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Friday, August 4th, 2006
These days my life consists of getting up, checking the online world, eating breakfast, writing, drinking lots of water, puzzling together still images cut out of my video recordings, having a small snack in the afternoon, writing or doing more Photoshop work, having another snack, perhaps playing a game of Bohnanza with Kerstin and Olli, and either more writing or some idling around until bedtime comes. Not that interesting. I guess that’s what routine is about. At least it brought me over the totally irrelevant but somehow symbolic 100 pages mark today.
Tags: dissertation, games
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Friday, July 21st, 2006
Is it better to sit indoors with blankets in front of your windows, stuffy air, and temperatures of about 29° Celsius or would you prefer to have open windows, perhaps a hint of air movement every 30 minutes, and temperatures of about 35° Celsius?
This kind of question kept revolving crawling around in my head today. I tried to drown these questions in about five liters of tap water. Without success. Even sprinkling some lime juice into the water did not help.
Now it is almost midnight and my brain still feels like the embodiment of sloth.
I tried to stick to the editing and insertion of images when working on my dissertation today. What I succeeded in sticking to is my chair. If only dissertating would be as easy as transpirating…
Tags: dissertation, weather
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Sunday, June 25th, 2006
There was a lot of work to do during the last four months: finishing the editing process of Lars Meier’s and my upcoming book, preparing presentations for three international conferences and one guest lecture, traveling to the places where the conferences were held and actually giving the presentations, feeling tired after getting back from the conferences and taking a few days to get back into working mode, writing a few applications, and, last but not least, dealing with social welworkfare institutions and our extremely bothersome landlord in Berlin. In all of this time, day after day, I knew that I also have to work on my dissertation, that my dissertation is the one thing that really and importantly must be finished as soon as possible. However, I did not write a single page.
This Summer
was my answer to people asking me about when I think I will be finished. Now, summer has officially begun. As has work on my dissertation. During the last three days I typed 2.5 pages per day (line spacing is 1.2) and I intend to keep this speed for the next weeks. If this works out and I take a day off now and then I would be finished sometime in August, I guess. Well, it is not as easy as that, sadly. There will be the concluding ceremony of our post-graduate college in Darmstadt next month – for which I want to prepare a short movie – there will be a christening which I am going to attend, there will be the Gartenfest
in August which will take a week and, at the end of August, two more conferences await. Summer ends in September. I think even with these foreseeable delays my dissertation will also be done before the end of summer. To be able to achieve this I will have to cut back on communication and socializing – for which I want to beg your pardon in advance. Keep your fingers crossed for me and we’ll have a very happy Lars sometime in September who will invite you to some major festivities!
Tags: berlin, dissertation, garden, landlord
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