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DGS Kongress 2014: Nachwuchs in der Krise

Sunday, June 1st, 2014

Nach langer Funkstille aufgrund von Elternzeit und voller Auslastung im neuen Job endlich mal wieder ein Eintrag hier im Blog – und der Anlass ist auch noch ein außerordentlich guter: Die Organisation des alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat meinen Antrag auf eine sogenannte Ad-hoc Gruppe nicht nur angenommen, sonder aufgrund der professionspolitischen Bedeutung zu einer Sonderveranstaltung befördert. Deshalb wird das Folgende nun vor und mit hoffentlich großem Publikum diskutiert werden können:

Nachwuchs in der Krise
In dieser Veranstaltung soll das Motto des diesjährigen Kongresses nach innen gewendet werden. Seit einigen Jahren zeichnet sich für den soziologischen Nachwuchs bzw. für Juniorpositionen ein immer deutlicheres Bild ab, in dem sich sichere Zukunftsperspektiven innerhalb der Universität gleichsam nicht erkennen lassen. Dies soll hier zum Anlass genommen werden, um aus Perspektive von angehenden Soziologinnen und Soziologen die eigene Rolle in der Universität zu diskutieren.
Die Diskussion schließt insbesondere an fachliche und berufsperspektivische Diskussionen an, die im Rahmen des Nachwuchsnetzwerks Stadt–Raum–Architektur und bei verschiedenen, von unterschiedlichen Graduiertenkollegs organisierten Tagungen stattgefunden haben. Im Rahmen dieser Diskussionen hat sich folgendes Bild ergeben:
Mag die Phase der Dissertation selbst noch über Stipendien oder Stellen im sogenannten Mittelbau einigermaßen abgesichert sein, so wird nach Abschluss der eigentlichen Qualifikationsphase jedwede Sicherheit langfristig entzogen und es gibt praktisch keinerlei Möglichkeit der eigenen Einflussnahme oder Steuerung. Dies wirkt sich auf alle Aspekte der Lebens und Arbeitens derjenigen aus, die den Versuch unternehmen, eine fachliche Karriere innerhalb der Universität zu verfolgen. Resultat dieser Prozesse sind eine zunehmende Verunsicherung bis hinauf in die Junior- und Vertretungsprofessur, Abwanderung in andere Berufe, sowie psychische und soziale Belastungen mit Konsequenzen für Forschung und Lehre.

Themen:

  • Entwicklung des Stellenmarkts generell
  • Arbeitsdruck in der (verlängerten) Qualifikationsphase
  • Befristung von Stellen (inkl. mangelnder Tenure Track in der Juniorprofessur)
  • Lehrstuhlsystem und Teilhabe von Juniorforschern in Entscheidungsprozessen (Forschungsförderung, Stellenbesetzung, Organisation von Session bei DGS Tagungen etc.)
  • Migration und Vergleich mit der Situation in anderen Ländern

Beitragende:
Im Rahmen der Veranstaltung soll die derzeitige, deutlich krisenhafte Lage von Beitragenden aus unterschiedlichen Positionen gemeinsam diskutiert werden. Folgende Gruppen werden repräsentiert:

  • Promovierende (Nina-Sophie Fritsch, Universität Wien)
  • Promovierte (Michael Frey, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
  • Juniorprofessur (Sybille Frank, Technische Universität Berlin)
  • Emigrierte (Lars Frers, Telemark University College)
  • Gewerkschaft (Thomas Schömann, GEW)

Format:
Die Veranstaltung soll der gemeinsamen Diskussion und des Austauschs dienen. Deshalb beschränken sich die eingeladenen Beitragenden auf kurze Impulsreferate von fünf bis sieben Minuten Dauer. Danach soll mit dem Publikum gemeinsam diskutiert werden. Die Diskussion wird parallel via Twitter begleitet, so dass Rückmeldung aus dem Publikum direkt in die Diskussion eingetragen werden kann. Sofern die Diskussion sich in eine entsprechende Richtung bewegt, werden Arbeitsgruppen gegründet, um beispielsweise Statements an den Vorstand der DGS und/oder an die Presse zu verfassen und weitere Perspektiven zu diskutieren, die eine weitere Auseinandersetzung mit diesem Problem auch nach der Tagung ermöglichen.

Das Ganze wird Freitag den 10. Oktober von 9 bis 11:30 Uhr auf dem Kongress in Trier stattfinden. Je mehr Leute zur Veranstaltung kommen und sich beteiligen, desto mehr Gewicht hat die Veranstaltung und die möglicherweise daraus hervorgehenden Initiativen. Also: kräftig die Werbetrommel rühren und dafür sorgen, dass niemand am Freitag vor 12 Uhr abreist!

CfP: Jenseits von Stadtland/Diesseits des Dualismus von Stadt und Land

Wednesday, April 24th, 2013

Hier ein neuer Call for Papers, dieses Mal für eine über das Nachwuchsnetzwerk Stadt-Raum-Architektur organisierte kleine, feine Tagung, bei der ich im Organisationsteam mit dabei bin:

Deadline für Einsendungen: 1. Juli 2013

Jenseits von Stadtland/Diesseits des Dualismus von Stadt und Land

Positionen zeitgenössischer Sozialforschung zum Bauen und Leben im ländlichen Raum Tagung des Nachwuchsnetzwerks Stadt – Raum – Architektur in Bezau, Vorarlberg (Bregenzerwald) 4./5. Oktober 2013

Die Stadt und das Städtische sind Ziel, Bühne und Verhandlungsort moderner „Kultur“, seit dieser Begriff von seiner ursprünglich agrarischen Bedeutung als „Landbau“ abgelöst wurde. Mit dem Übergang zur Neuzeit werden Begriffe wie Kultur und Kultiviertheit den Erzeugnissen der Kunst aller Gattungen zugesprochen, via Referenzierung Sprache, Geist, Bildung und dem Habitus der Gebildeten einverleibt und seither von Akademien verwaltet.

Das Land und das Ländliche erhalten in diesem Vorgang ihre Rolle als Gegenmodell, welches seine Plausibilität jedoch nur in Abgrenzung vom Städtischen und dessen modernen Konnotationen gewinnt. Das Ursprüngliche, Eigentliche und Urwüchsige, das Unverbildete, welches dem und den Ländlichen zugeschrieben wird, in ihm und ihnen gesucht, gefunden, geschützt und bedichtet wird, hat nicht nur Pflegeformen städtischer Kultur im ländlichen Milieu, wie die „Kunst des Landlebens“ (Frühsorge 1993), sondern auch eine meist implizit bleibende Spaltung der wissenschaftlichen Befassung mit Gesellschaft hervorgebracht: jene in die Volkskunde (als „Bauernkunde“) zur Erforschung ländlicher und die Soziologie zur Erforschung städtischer Gesellschaften (von „Arbeiterkultur“ bis zu Eliten).

Spätestens seit dem Spatial turn in der Soziologie und der Hinwendung zum Alltag anstelle eines Raumes in der Volkskunde sind solch tradierte Territorialgrenzen der jeweiligen Gegenstandsverortungen durchlässiger geworden. Seither überwiegen in beiden Fächern die Auseinandersetzungen mit städtischen gegenüber ländlichen Phänomenen. Erst die breite Übernahme einer globalisierungskritischen Haltung in den Habitus akademischer Eliten hat im letzten Jahrzehnt auch den sozial- und kulturwissenschaftlichen Blick wieder verstärkt auf ländliche Gesellschaften gerichtet. Speziell deren traditionelle, von Kleinräumigkeit, Subsistenz und Gemeinschaftseigentum geprägte und als Widerständigkeit gedeutete Praxen dienen nun (erneut) als Argumente gegen einen als hegemonial empfundenen Anspruch neoliberaler Wirtschafts- und Entwicklungspolitik.

Darauf aufbauend, wollen wir unser Treffen dazu nutzen, „das Ländliche“, seine Akteure, Gesellschaften und Räume, wie sie sich in aktuellen Forschungsansätzen spiegeln, neu auszuleuchten und zu diskutieren.

Mögliche Themen zur gemeinsamen Bearbeitung sind:

  • Die aktuelle Ökonomisierung und Ästhetisierung des ländlichen Raumes, Landschaft als Bild, als Park, als Museum
  • Das Spannungsfeld zwischen traditionell-ländlicher Autonomie mit kleinräumigen Verwaltungsstrukturen einerseits und transnationalen Wirtschaftsinteressen andererseits.
  • Regionalität als Kategorie/Technik von Governance
  • Aspekte und Schauplätze von Re-Ruralization, Schrumpfung, Brachlegung und Abwesenheit
  • Zersiedlungsdebatten, Steuerung/Steuerbarkeit von Siedlungsstrukturen
  • Landleben zwischen suburbanem Wohnen und global village
  • Die technisch-informative Durchdringung des ländlichen Raumes und neue Bezüge, die sich darüber herstellen
  • Das Spannungsfeld zwischen engen, ortsgebundenen Netzwerken und zunehmender Mobilität. Ländliche Gemeinschaft vs. ländliche Enge
  • Die spezifische Räumlichkeit sozialer Praktiken, z.B. im Hinblick auf mehr und weniger „verdichtete“ Räume
  • Zeitgemäße Beschreibungen, Rollenzuweisungen und Umdeutungen traditioneller ländlicher Wirtschafts- und Produktionsformen in Handwerk und Landwirtschaft, z.B. im Hinblick auf ihre gegenwärtige „Pädagogisierung“.
  • Die explizite Diskussion des Stadt-Land-Gegensatzes und seiner Grenzen

Andere Themenvorschläge sind willkommen. Das Treffen soll in offener Atmosphäre nicht nur die Diskussion von Ideen ermöglichen, sondern auch die Entwicklung weitergehender und fächerübergreifender Zusammenarbeit fördern.

Als Tagungsort steht uns, passend zum Thema, ein ländliches Berghotel in 1.220 m Seehöhe zur Verfügung. Wegen der begrenzten Bettenzahl bitten wir auch nichtvortragende Teilnehmer um frühzeitige Anmeldung. Wir empfehlen eine Anreise am 3. Oktober. Die Kosten für zwei Übernachtungen inkl. Bewirtung betragen etwa Eur 120.- pro Person.

Wir freuen uns über Abstracts mit einer Länge von maximal 500 Wörtern, die bis zum 1. Juli 2013 an unsere Kontaktadresse gesandt werden. Bis zum 5. August erhalten Sie von uns eine Rückmeldung.

Organisation:

Stephanie Kernich (Zürich), Wiebke Reinert (Marburg), Lars Frers (Telemark), Günther Prechter (Bregenz)

Kontakt:

guenther.prechter@gmx.net

Der Call als PDF-Dokument: CfP-Jenseits-von-Stadtland.pdf

Questioning the limits and problems of resistance in public space.

Tuesday, March 26th, 2013

More good news. The session proposed to the 2013 conference of the RGSIBG (28 – 30 August) by Lars Meier and me was accepted in full, so that we will have two consecutive time slots. This should allow for a good framing and many opportunities for discussion and shared development of our theme.

We are really happy that this worked out so well and are looking forward very much to going into more depth with the problematic sides of art and resistance in public spaces, which we really think is tremendously under-researched, as political and artist action seems quite prone to turning a blind eye towards its own reach and its potentials for exclusion.

Below you will find the program for both sessions. The final program is not yet set up, so we don’t know the exact date & time:

Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion (1)

Convenor(s): Lars Frers (Telemark University College, Norway), Lars Meier (Technical University of Berlin, Germany):
Chair(s): Lars Meier (Technical University of Berlin, Germany)

· Questioning the limits of resistance
Lars Frers (Telemark University College, Norway), Lars Meier (Technical University of Berlin, Germany)
· Joubert Park Project: The limits of resistance in an urban public park
Ingrid Marais (University of South Africa)
· Independent Art Spaces in Egypt
Elisabeth Jaquette (Columbia University)
· Temporary use as perennial challenge: A case study of the grassroot’s role in re-establishing the right to the city in post-quake Christchurch
Suzanne Vallance (Lincoln University, New Zealand)
· Moral resistance: Performing Pro-Life and Pro-Choice resistance in public space
Lucy Jackson (University of Sheffield)

Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion (2) – discussion & conclusions

Chair(s): Lars Frers (Telemark University College, Norway)

· The resistance of fun – fixed-gear cycling in public spaces
Roman Eichler (Carl von Ossietzky University Oldenburg)
· Tiananmen: The ‘Half-Life’ of the Event
Robert Emerton (Keele University)
· Spatial rights, aestheticisation of collective memories, and resistance to gentrification in Guangzhou, China
He Shenjing (School of Geography and Planning, Sun Yat-Sen )
· Discussant
Monica Degen (Brunel University)

RGS-IBG CFP: Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion

Sunday, January 13th, 2013

Lars Meier and I are planning to host a session at this year’s conference of the Royal Geographical Society – Insitute of British Geographers in London. The title for the session is:

Resistance in public spaces – Questions of distinction, duration and expansion

In this session, we want to discuss the limits of resistance in public places in the context of artistic practice and political movements. While actions such as impromptu performances, entities such as flash mobs or practices like street art are often referred to as instances of opportunities for social change, their actual effects remain understudied. If the ‘right to the city’ is at stake here, however, it is necessary not only to reflect about possibilities for alternative development or about artistic ideals. It becomes necessary to study the manifold ways in which such practices, entities or events enter the practices of those who are in the places where they occur. We would propose that three distinct dimensions are important in this undertaking:

Distinction: Understood in a Bourdieuan sense, what are the positions of those who enact and those who perceive artistic expression or countercultural performance? Where in the social and cultural fields are they located and how do they present themselves in relation to everyday culture and the avant-garde? How will people with different taste be emotionally affected by performances and will the experience change or stabilize their aesthetic preferences? Do artists/protesters bridge social distinction or do they perhaps even enforce or solidify it?

Duration: How long does the event last? When do the last traces of an act of resistance disappear? Here, it becomes important to think both about the materiality of places and about memory, the duration of sensual impressions, both on a social and individual level. In addition, the role of recording technologies is complex: while they do serve to extend the time frame in which the event can be ‘witnessed’, they also fundamentally change the access to an event, which is now mediated in a different way and also accessed by a different set of people (youtube users instead of passers-by etc.).

Expansion: What is the spatial scale of the act, entity or performance? Does it affect only a very limited space or is the reach much wider? The geography of resistance is of crucial importance if one wants to understand its spatial implications. Accordingly, we would like to invite presentations to examine the sensual and material extension of practices of resistance.

We especially want to encourage people to consider connections of art and resistance with current political movements and protests like in Arabian countries, Russia or China or the economical and political crisis in Europe.

We would like to invite presentations that use concrete instances as the basis of arguments about how resistance plays out in public places and where it fails to bridge socio-cultural divisions. We are particularly interested in the limits of resistance and in the ways in which these limits could be extended. At the same time, it remains an open question to us if an extension of limits is actually to be wished for or not, since such an extension might also serve to water down the intended effect itself. In short, we are looking forward to explore the ambivalences of resistance together with the other presenters and with the audience.

Please send abstracts of around 200 words to Lars Frers (lars.frers@hit.no) until 27th of January 2013.

From meaning to sense. Accountability on the hither side of words.

Monday, May 21st, 2012

Things start to become exciting. On the upcoming conference Sensory Powers and Urban Lives I will give an introductory presentation. This will be the first occasion to speak about my current book-in-progress, which runs under the working title From meaning to sense. Social science in motion. I am really looking forward to present my thoughts in a setting that represents the place of origin (if there is one) for the whole argument: the sensory experience of built environments and the many modes in which it interacts with and affects the sociology and the politics of everyday life. Here is the abstract for my presentation:

The establishment of social control through the design of built space is marked by pervasiveness. In contemporary urban life one is always embedded in, crossing through and permeated by atmospheres, paths and boundaries. Rarely is this power encountered “Head On”, such as the concrete wall against which the migrant hero of the breathtaking movie of the same name crashes. Usually urban life is shaped by more subtle interactions, by changes in texture, rhythm, smell, opacity etc. These changes as such are subtle not because they are small or imperceptible. They are subtle because they are not recognized as such, they establish themselves below the skin, below the threshold of attention. This interplay of material effects and corporal affect is difficult to put into words. If one tries to “capture” this interplay, to get analytic hold of it and to interpret its meaning – then it coagulates to words, loses its characteristic fluidity and power.
How to deal with the characteristic subtlety of the sensory powers that permeate urban life? The social sciences deal with meaning. They provide tools to dissect the meaning that is negotiated in discourses. They can measure what kind and possibly even how much meaning people ascribe to the terms and constructs that one asks them about. They are caught up in the web of words that they capture and produce at the same time. A slight change in tone, a shift in words, however, can signal important differences. What if the interpretation shifts from the interpretation of meaning, of that which is put into static words, to the interpretation of sense, to the interpretation of moving sensibilities, of directions instead of places? What happens if the work of the researcher does not stop at words and their meaning, if it follows the sense of direction that is embodied in, that is constantly generated in the field that is studied? What kind of access to the sensory powers of urban life can be gained by following the sensory, productive, mobile powers of urban life? How can these powers be evoked instead of captured? How can one take hold of the constant flow of events and still unfold and display its character – without transposing it into a realm beyond everyday life, without just producing words, mere signifiers of entities that are not there, shadows of reality? How can subtle powers be made accountable on the hither side of words?

I am really looking forward to discussing these questions with the audience and the other presenters over the course of the two-day conference, which is generously hosted by Mónica Degen and Catharina Thörn.

Gestärkt.

Tuesday, October 25th, 2011

Zum Monatswechsel ist meine Zeit an der Universität Hamburg abgelaufen. Zeitverträge sind besser als gar keine Verträge, aber sie bieten keinerlei Sicherheit, keinen Halt in Zeiten unsicherer Zukunftsaussichten am akademischen Arbeitsmarkt. Wenn einem der Arbeitsmarkt keinen Halt bietet und das Leben deshalb auch keinen festen Ort findet, ist es um so wichtiger, auf andere Weise den sonst bald arg gebeugten Rücken gestärkt zu bekommen. Sonst wird man irgendwann so krumm, dass man sich gar nicht mehr aufrichten und anderen in die Augen blicken kann.

Glücklicherweise hat sich diesen Monat bei zwei Gelegenheiten gezeigt, dass das Wagnis meiner Dissertation bzw. der dazugehörigen Buchveröffentlichung sich gelohnt hat. Sowohl auf der 3. Tagung des Atmosphärennetzwerks in München als auch auf der Konferenz Materialitäten in Mainz bin ich jeweils von mehreren Leuten angesprochen worden, die mein Buch gelesen haben und denen es sehr gut gefallen hat. Das ist ein fantastisches Erlebnis und gibt einem Mut. Ich interpretiere diese Rückmeldung so, dass es sich lohnt, offen zu sein, Risiken beim Schreiben einzugehen und sich nicht vorschnell vermeintlichen Standards des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens unterzuordnen, sondern in jedem Fall auf’s Neue zu entscheiden, was man wie ausdrücken kann und will – und auch mögliche Schwächen des eigenen Arbeitens einzuräumen. Das mag einem nicht unbedingt sofort Anerkennung und einen Job verschaffen, beim Peer Review habe ich damit auch noch keine guten Erfahrungen gemacht, aber es ist besser, richtiger und vermutlich auch wahrer.

In gewisser Weise habe ich die Arbeit von Anfang an aus meiner Perspektive bzw. aus Perspektive meiner Generation geschrieben – nämlich aus einer deutlich spürbaren Unzufriedenheit mit der wenig selbstkritischen und sich dabei um so wissenschaftlicher gerierenden etablierten Sozialforschung in Deutschland. Ich hatte dabei wichtige Mitstreiter im Graduiertenkolleg und einen für Experimente offenen Doktorvater, ohne die ich den Mut für die Arbeit, wie sie jetzt steht, nicht aufgebracht hätte. Das hilft aber alles wenig, wenn die Arbeit erst einmal vom Tisch, der Titel verteidigt und die Postdocstelle ausgelaufen ist.

Dann wird es um so wichtiger, wenn einem Andere mit ihrem Lob den Rücken stärken. Das waren zuerst die anderen Jungen und das sind auch immer noch und vor allem: Doktorandinnen, Masterstudenten, frischgebackene Doktorinnen. Für sie und mich habe ich diese Arbeit geschrieben. Ihre positive Rückmeldung ist mir am wichtigsten. Allerdings kann ich nicht verhehlen, dass es in einer derart prekären Lage auch wichtig wird, die frohe Kunde darüber hinaus von Leuten mit grauen Schläfen und eigenen Büros zu hören – das ist auf den vergangenen beiden Tagungen eigentlich das erste Mal passiert und das gibt mir Hoffnung, dass sich die Arbeit an den Wurzeln auch langsam in den mehr oder weniger welken alten Ästen und Baumkronen bemerkbar macht.

Mal schauen, wie es weiter geht. Bis dahin möchte ich mich in voller Ernsthaftigkeit bei allen bedanken, die mir Lob ausgesprochen und mir so Mut gemacht haben – ohne das würde ich nicht so weitermachen können. Danke.

Sounds of … something. Negotiating noises and voices.

Monday, August 1st, 2011

Fall is conference season, and this year is no exception. I am very happy that my submission for the 3rd International Ambiances Network Conference & Workshop in Munich (October 6th – 8th) has been accepted. The title of the conference is Urban Design & Urban Society. The emergence of urban atmospheres between design practice and social invention. My contribution has been placed into the October 8th session called Resisting bodies: provoking atmospheres, which should fit the profile of my presentation really well. As the organizers (Rainer Kazig, Monika Popp and Damien Masson) are known for their ability to create productive and stimulating sessions, I am quite sure that we’ll have some excellent discussions in Munich.
The title for my presentation is Sounds of … something. Negotiating noises and voices, following you can read the abstract:

Urban spaces are permeated by sounds. Machines, people, animals, the elements – they all contribute to one of the more difficult to grasp aspects of urban life. In this presentation I will focus on the sounds that I recorded in the context of videotaping different spaces of mobility. I will pay particular attention to how sound establishes atmospheres both through its presence and its absence. The day-night cycle of a railway terminal, for example, produces strikingly different soundscapes. Practices that would get lost during the bustle of the rush hour easily capture the attention of the few who are present during the quiet hours, when night has fallen. To gain attention during the busy times, people and things need to produce sounds of a much higher volume or suddenness, while even a slight change in tune might become perceivable at other times.

These soundscapes are not just passively consumed, they are negotiated with acuity and in interaction with others who are either co-present – but sometimes they are also produced in relation to a perceived absence. It is these negotiations that are at the heart of my presentation. How do people use their voice or other sounds that they produce to establish territories, to influence the way they and the space through which they move are perceived by others and themselves? How do people display attention to or ignorance of specific sounds which they might deem to be inappropriate or not worthy of attention? How are other spaces established through sound?

All of these questions also relate to the question of resistance in urban space. Two aspects of resistance or urban critique are particularly problematic or open to interpretation in this context: on the one hand, many tactics employed by those seeking to critically relate to atmospheres as they are commonly established in controlled and commercialized urban spaces have limited impact because they are just that: tactics. Understood with de Certeau, they offer limited control over time, but almost no control over space. They appear and quickly fade away. Just as sounds do. But maybe they will leave an echo? This question leads to the other aspect: in how far are the soundscapes of resistance the stratified practices of a specific group of people that distinguishes itself from the masses of consumers through their specific taste, for example through ironic references to mass taste, or through references to aesthetics that are only accessible for those who are socialized to place themselves in the upper strata of the cultural field? Answering this second question is necessary if one wants to understand the multiple ways in which the urban experience is negotiated by all the different participants – how normality is challenged and by whom; and how far sounds can leave echoes in urban space and in the corporeality of its inhabitants that might be evoked at other times and in other places too.

Materialität in Bewegung.

Sunday, July 31st, 2011

Allmählich gewinnt das Vortragsprogramm für den kommenden Herbst an Kontur: am 19. und 20. Oktober werde ich zur Konferenz Materialitäten – Herausforderungen für die Sozial- und Kulturwissenschaften [PDF] einen Vortrag präsentieren. Das ist besonders erfreulich, weil den Organisatoren mehr als 140 Vortragsabstracts geschickt wurden (vermutlich auch weil es Keynotes von so bekannten Leuten wie Bruno Latour, Janet Hoskins und Peter-Paul Verbeek gibt) und sie deswegen sehr stark aussieben mussten. Mein Vortrag wird sich unter dem Titel Materialität in Bewegung mit einer der Kernfragen für mein zweites Buch beschäftigen. Hier das Abstract:

Ausgehend von Detailstudien an so unterschiedlichen Ortstypen wie Bahnhöfen, Stränden, Krankenhäusern und Rastplätzen wird in diesem Vortrag mit Hilfe von Fotografien, Video- und Tonmaterial der phänomenologischen Gewalt des Materiellen nachgegangen. In verschiedenen Alltagspraktiken zeigt sich bei genauer Betrachtung, wie die stoffliche Welt und das menschliche Handeln untrennbar miteinander verwoben sind. Diese Verwobenheit ist Ausgangspunkt für eine grundlegende Reflektion oftmals unhinterfragter soziologischer Kategorien:
Zum einen rückt bei der hier vorgenommenen Auseinandersetzung mit der Materialität der Welt der Zusammenhang von Wahrnehmen und Handeln in den Fokus. Anstatt beides als voneinander getrennte Prozesse zu betrachten – entweder zeitlich als aufeinander folgend oder analytisch als unterschiedlichen Regeln gehorchend – wird hier der Vorschlag gemacht, Wahrnehmen und Handeln als auch im kleinsten Detail ihres Vollzugs miteinandergehend zu denken. In dieser Verknüpfung wird dann auch deutlich, wie Materialität auf subtile, kaum bemerkbare Weise Eingang in soziales (Wahrnehmungs)Handeln findet und so zur Herstellung von sozialer Ordnung genauso wie zu Prozessen sozialen Wandels beiträgt.
Zum anderen führt ein sich Einlassen auf die Herausforderung der Materialität an die Sozialwissenschaften dazu, die geläufige Fassung der Kategorie des Sinns zu hinterfragen. So wird Sinn in der Regel als Bedeutungssinn bzw. mit Weber als gemeinter Sinn gefasst, den es auf mehr oder weniger hermeneutischem Wege zu interpretieren gilt. Mit dieser geisteswissenschaftlich geprägten Bezugnahme aber wird die Materialität als Jenseitiges behandelt, das einer anderen Sphäre angehört. Um dieser Aporie zu entgehen, wird es nötig, die Sprachfixierung der soziologischen Interpretation aufzulösen. Deshalb der Rückgang auf das Material, das diesem Vortrag zu Grunde liegt: Videos, Bilder, Töne. Mit Unterstützung dieser epistemologischen Verbündeten mit ihrer ganz eigenen Evidenz und in Anknüpfung an Überlegungen aus Science and Technology Studies (Latour, Pickering), britischer Humangeografie (Thrift, Ingold) und aus der Phänomenologie (Merleau-Ponty, Waldenfels) soll die Kategorie des Sinns anders angegangen werden: weniger als Bedeutungssinn sondern vielmehr als Richtungs- oder Bewegungssinn. So gedacht kann Materialität – nämlich Materialität in Bewegung – auch sinngebend sein. Störungen, Verfall, Turbulenz und Erosion treten in dieser Perspektivierung aus dem geschlossenen Bereich des Natürlich-Objektiven heraus und zeigen sich auch auf kategorialer Ebene in ihren sozialen Qualitäten.
In dem Zusammenspiel von Wahrnehmungshandeln und Bewegungssinn zeigt dieser Vortrag die doppelte Herausforderung der Materialität auf: Zum einen liegt diese Herausforderung in der Notwendigkeit von Kategorien, die diesseits der Trennung von Subjekt und Objekt operieren. Zum anderen liegt diese Herausforderung in der methodologischen Umorientierung weg von einer von allen Störungen gereinigten Fokussierung auf Sprache und Versprachlichung und hin zu einer komplexeren Orientierung auf das Zusammengehen von Körperlichkeit, Bewegung, Fühlen und Zeigen.

Aufmerksam werden.

Monday, January 31st, 2011

Ende der vergangenen Woche habe ich an der 8. Tagung der Neuen Kulturgeographie teilgenommen. Auch wenn ich als disziplinärer Außenseiter etwas den Eindruck hatte, dass die Neue Kulturgeographie den Label neu vielleicht ablegen könnte, so heißt das jedenfalls nicht, dass die Tagung nicht allerlei interessante Perspektiven geboten hätte. Ich jedenfalls habe in jeder Sitzung, an der ich teilgenommen habe, mindestens einen spannenden Vortrag gehört, was mir gar keine schlechte Ausbeute zu sein scheint. Insbesondere bin ich dafür dankbar, dass ich – ohne dort wirklich Leute zu kennen – schnell Anschluss gefunden habe und freundlich aufgenommen worden bin. Ein paar Gesichter kannte ich zwar schon über die Konferenzen der Royal Geographical Society, aber so groß ist die Überlappung mit der britischen Geografie-Szene anscheinend nicht.
Besondere Freude hat mir die Einladung zur Teilnahme an der von Martin Müller geleiteten Sitzung bereitet. Unter dem Titel Mittendrin statt nur dabei: Ethnographie als Methodologie für die Neue Kulturgeographie gab es vier verschiedene Präsentationen zum Themenfeld Ethnografie, die sich untereinander hervorragend ergänzt haben. Ich konnte mich in meinem Vortrag unter dem Titel Aufmerksam werden… Zur phänomenologischen Auseinandersetzung 
mit Dingen, Anderen und sich selbst mit der Rolle der Phänomenologie in meinem ethnografischen Arbeiten auseinandersetzen und dabei weiter über die Möglichkeiten reflektieren, die das Arbeiten mit Videoaufzeichnungen mit sich bringt. Auch die Diskussion in der Sitzung war sehr angenehm und produktiv. Leider allerdings habe ich es dieses Mal verpasst, einen Mitschnitt von meiner Präsentation zu machen, beziehungsweise ich habe den Mitschnitt aus Versehen gelöscht… Deswegen kann ich jetzt leider nur die Folien ohne meinen Vortrag als QuickTime Film zur Verfügung stellen. Der Film spielt sich nicht von alleine ab, man muss sich von einem Präsentationschritt zum nächsten klicken – was allerdings auch den Vorteil hat, dass man die Sache in seinem eigenen Tempo verfolgen kann. Hier also die Filmdatei im .mov Format: Aufmerksam werden… [27 MB].

Off to London.

Tuesday, August 31st, 2010

The annual conference of the Royal Geographical Society and the Institute of British Geographers (RGS-IGB) is beginning tomorrow, and I am really looking forward to hosting the double session on the theme of absence. We have excellent scholars presenting and serving as discussants so if you happen to be around, make sure to drop by!

Spam conferences.

Friday, October 16th, 2009

Today I got an e-mail from Prof. Nikos E. Mastorakis <wseas-team@wseas.org> with the loong subject line:

Dear Professor Frers, As invited author, you are entitled publication of your paper in the ISI Proceedings, Books and Journals of the WSEAS [my e-mail address] ( reply only to wseas-team@wseas.org )

How nice!, I thought, Somebody recognized my academic brilliance and is inviting me to a conference!. More flattery follows and then come several lists and promises of how many books I will get for free if I attend the conference, that they will publish my paper in some kind of journal which will be cited and listed in a gazillion of indices etc. By then, I was already pretty suspicious and the effect of the flattery sadly had to subside. There was just too much information about how academically excellent this conference would be, how much I personally would benefit from it, and there were some other, more interesting suggestions: The location they gave for the conference is Penang, Malaysia and guess what the picture on the conference website shows? Yup. A beach lined with palm trees…
When I then went on to search the internet for terms like wseas strange, wseas spam or wseas scam, I had to dig through many, many pages that all were somehow linked to the organization that hosts the conference itself. They are very clever in linking to papers that have the words spam or scam in them, so that you will somehow land in one of their domains when you actually are looking for sources not connected to them. It seems to me they even have pseudo blogs of their own. With a bit of effort you will find the few places that are independent and they certainly don’t have a lot of good things to say about the scheme. (The best that you will find are the CVs and publication lists of people who seem to have attended one of the many conferences hosted by the WSEAS.) The registration fee is between 500 and 550 Euros. On the page where they give information about the conference fee, you see two women in bikinis lounging beside a crystal blue swimming pool… Got the idea?
So you have a strange mix of appealing on the one hand to a huge career benefit in terms of publishing in well-indexed journals and on the other hand of hanging out at a beach etc. Who wouldn’t submit a paper? Well, I haven’t found a report of anyone who actually participated in one of these conferences, but I am quite sure it would be an interesting read. But I guess the incentives for disclosing this kind of information are not very … existent. Good subject for a field study, of course. Other than that, I would be glad if my e-mail inbox could be kept free of this kind of – in my opinion – pseudo-academic money making scheme that eats away my time and attention.

First conference in Oslo: Routes, Roads and Landscapes: Aesthetic Practices en route.

Friday, March 6th, 2009

Time for some news regarding my new position in Oslo. First: the website of the project is finished and ready for you to browse. I have now changed all the institutional homepage links on my website to the Routes project. I decided to take this step since I do not have a real personal page that I can easily update at the TU Darmstadt anymore.
conference posterSecond: we (that is the participants of the routes project) have already come up with a conference which will take place in Oslo this fall: on September 24th/25th.
I am really looking forward to this conference, which we have just announced on the routes website. I am quite certain that the conference will be a success – we were very lucky in getting almost all the people we wanted on board for this event. We also have a call for papers, so feel free to submit an abstract.
Other than that, I hope that the routes conference will not overlap with my presentation at the Deutscher Geographentag… bad time scheduling by yours truly…

Landscape, aesthetics and life on the route.

Friday, September 12th, 2008

Two weeks ago, I attended the Fehn Symposium (named after the Norwegian architect Sverre Fehn). Besides talking about Landscape Urbanism Today, the symposium was the inauguration event for the research project in which I will participate for six fully funded months next year. The name of the project is Routes, Roads and Landscapes. Aesthetic Practices en route, 1750 – 2015 and it is funded by the Norwegian Research Council (Norges Forskingsråd). All went well, luckily including my presentation Encountering Places: Aesthetics of the Lived Moment and the Aesthetics of Long Durations which, to my utter delight, tied in nicely with Tim Edensor’s presentation on The pleasures of Everyday Mobility: Ghosts, Familiarities and Surprises in Motorscapes. Now I am really looking forward to start working on my part of the research project (more about that when the project’s website is up).

Buzzing around before settling down. (For a while.)

Tuesday, August 28th, 2007

Last week, I moved most of my everyday stuff to Oslo, where I will be a guest researcher at the University until the end of this year. The last days I was in Berlin, most of the time cleaning the apartment and packing the rest of my belongings. But I also took the time to participate in the performance festival Abwehr, organized by Svenja Moor and Shahram Entekhabi (officially as a discussant but in truth more as a photographer – which suited me fine). The locations of this festival Wachturm and Kunstfabrik were excellent and I think the whole thing worked out really fine. You can read more about this festival in Stralau-Blog (in German). You can also see more about this festival. In my ipernity album.
Tomorrow, I will buzz off again. This time going to the annual conference of the Royal Geographical Society in London. I’ve been there last year and enjoyed it quite a bit. This year, Katie Walsh and I will host a session, to which I am looking forward very much. Except for the fact that we have been put into the last time slot of the conference: Friday 16:50–18:30. I wonder how many people will make it through a whole week of dense and stimulating sessions, beverage-laden evening programmes and then still attend some session late Friday afternoon, when they shcould be heading home to tea and biscuit…
On Saturday, though, I will finally enter port: Oslo. *sigh* And there I will stay with only one interruption until the end of the year. That’s what I call a welcome prospect!

Dancing the evidence.

Wednesday, July 18th, 2007

Last week I had to leave the post-graduate college’s summer school Technologies and their Environments: The Circulation of Materials, People, and Knowledge at the St. Jakobsberg monastery early – to my regret, because there were quite a few people who were as charming as they were clever. However, the lure was big enough to make me leave: I was accepted as a participant who can show a video presentation for the conference InEvidence, hosted by CRASSH and the German department of Cambridge University. The conference was a big success – many excellent presentations by both big names and people working on their PhDs, and, in addition, we also had some art going on, in particular the very impressive and well done performance of the duo Martin Nachbar & Jochen Roller with mnemonic nonstop. A cartographic duet. The atmosphere between the participants was very relaxed and open, too.
The only drawback was the density of the program – the pauses were short. Too short for people to actually be able to take enough time to watch the video presentations that were offered. Therefore I decided to upload the video that I showed during the conference. It is called subtle. Evident. Encountering the materiality of the Potsdamer Platz. The video is almost 12 minutes long, the file 180 MB big and formatted as .mp4. It can be played using recent versions of QuickTime Player, VLC, Real Player and probably also a few others. I hope you enjoy watching it.

Hotel, City, Maghreb.

Friday, June 23rd, 2006

To give you a first impression of my experience of life in a conference hotel in Algiers, I recorded a brief video clip with my mobile phone – I recommend paying attention to the sound also.

Algiers as seen from the Hotel El-Aurassi. Cliplength 43 seconds

PS: The webserver did not deliver the video clip with the information that is necessary to interpret the video data type – this has been fixed now. If you still have problems seeing the clip, please e-mail me.>

Doorology or social science making the news.

Thursday, May 25th, 2006

I am glad that the catchy titles of presentations such as Alana Clifton-Cunningham’s The sock – A reflection of the sock in society or Rita Colavincenzo’s Peasant Food in Disguise: Cheese as Class Indicator in the Retail Market or my Opening, Closing, and Revolving – Studies in Doorology (all to be presented on the Congress of the Humanities and Social Sciences) were not taken as indicators of postmodern irony, or as symptoms of the waning significance of the social sciences in the article published two days ago in Canada’s National Post (written by Anne Marie Owens). Many people in the social sciences fight hard and frustrating struggles for their work, trying to steer clear between the Scylla of science whose economic interests, scientific trends, and academic establishment threaten to devour you and your work, and the Charybdis who will swallow those who linger to long on their work, getting lost in the esoterics of in-depth research. The hardest thing is to steer clear of these monsters and still remember where you wanted to go, when you originally left your safe harbor…

A focus on buildings.

Thursday, December 22nd, 2005

I am happy to announce that the session proposal that Michael Guggenheim and I wrote has been accepted for the 2006 conference of the EASST which will take place August 23rd–26th in Lausanne. Check out the call for papers on Buildings, Technology, Interaction.
It is great that Michael approached me on this subject. I am really looking forward to discuss the role of buildings with researchers who have an STS background and it will be interesting to see how different the discussion in such an environment will be compared to discussions with urban studies people. Usually, I know discussions of places or the role of space in general; this session, however, will focus on buildings and it will be exciting to see what details and what specific features will come to light if one concentrates on the material entity of the building, on its uses, and on its change through use.

Post-conference hiatus is over.

Sunday, October 23rd, 2005

The conference was quite a success. Nice people, interesting talks, no major disasters. I did not leave Darmstadt immediately to have opportunities for socializing and joining the one-year Diskothek anniversary party in the 603qm which was quite a bit of fun. On sunday I took the night train to Copenhagen, where I … became ill for a few days when the post-stress relaxation set in (probably enhanced by the less than ideal sleeping conditions in the sleeping coach and potentially infected co-sleepers in same coach). However, a few bins filled with handkerchiefs, visits to the local sauna and hearty meals later, I recovered. And now I am back in Berlin. I did some work after the conference though, as you will see in the next entry to this blog.

The drums are beating faster.

Tuesday, October 11th, 2005

The conference is drawing closer and closer. Pace and rhythm of work are picking up…