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Route interruptus. A Study of Fatigue, Erosion and other material agencies at rest stops of the Norwegian Tourist Route.

Monday, August 31st, 2009

first slide of the presentationThis week, I found myself in Manchester once more. I was called to port by the annual conference of the Royal Geographical Society (RGSIBG), which might just be my favorite disciplanary organisation conference. Small enough to allow one to meet people frequently, diverse enough to collect many different approaches, and – in the fields of interest for me – open for risky submissions, non-standard formats and innovative presentations. In addition, you will usually find a session or two where people speak very openly about the difficulties of their field work – both on an intellectual but, even more important, also on an emotional level. I guess most of these kinds of sessions are convened and chaired by female researchers that are still in the first decade of their careers… hopefully this is not only an age-related thing but a generational change that continues even when people advance further in their academic standing.

This is what I talked about:

Things, people, and information do not flow without resistances. In this presentation, I will delve into the bodily and material aspects of mobility, displaying how bodily fatigue and the erosion of matter intersect at rest stops along the Norwegian Tourist Route. On this route, the impressive fjord landscape is framed and presented to the travelers at several rest stops that have been artistically designed. Combining video analysis and photography with ethnographic fieldwork, the study focuses on the mundane everyday life, on the resistances as well as the attractions that guide the perception and action of those who spend some time at these places. Particular attention will also be paid to the ways in which the practices that happen at this place change the place itself – situationally but also in a slower, long-term process that will be explored by quasi-archeological investigations into the traces and the detritus that gather at these places. Thus it will be shown how material and bodily processes challenge and undermine the framed presentation of landscape – but it will also be shown that these processes bear a potential of delightful pleasures, unintended uses, and subtle reconfigurations of the socio-spatial order of these places.

As usual, I have recorded the presentation so that you can download and watch it yourself (16 minutes):
Ogg Theora movie (35.5 MB, play with VLC) | QuickTime movie (29.3 MB, play with QuickTime).

Erschöpfung und Erosion. Eine Phänomenologie der Handlungsmacht des Natürlichen.

Friday, July 31st, 2009

Bild der ersten Folie meines VortragsAm 18. und 19. Juni konnte ich erfreulicherweise auf der wirklich spannenden gemeinsamen Tagung der Sektionen Wissenschafts- und Technikforschung und Umweltsoziologie der DGS einen Vortrag halten. Zum Glück habe ich während des Vortrags die Verwendung von Füllwörtern wie sozusagen,halt,eben und so weiter einigermaßen im Griff gehabt, so dass es mir nicht zu unangenehm ist, die Aufnahme des Vortrags hier im Internet zur Verfügung zu stellen. (Üblicherweise nutze ich die Möglichkeit mit meiner Präsentationssoftware, Apples Keynote, einen Vortrag aufzuzeichnen. Nicht immer ist die Qualität gut genug zur Weitergabe, aber in jedem Fall ist es genauso schmerzhaft wie lehrreich, sich den eigenen Vortrag mit etwas Abstand noch einmal anzuschauen.) Hier jedenfalls das Abstract für den Vortrag und im Anschluss der Verweis zum aufgezeichneten Video.

Aufbauend auf einer Studie über besonders eindrucksvoll gestaltete Aussichts- und Rastplätze auf der Norwegischen Tourismus Route (routes.no) will ich in dieser Präsentation die Wirk- oder Handlungsmacht des Natürlichen thematisieren. Im Vordergrund steht dabei weniger eine Diskussion des Natürlichen als Kategorie, sondern vielmehr die agency, die sich an diesen Orten entfaltet. Der Norwegische Tourismusverbund und das staatliche Verkehrswesen präsentieren diese Orte als Modellhaft. Hier zeigt sich die norwegische Landschaft in ihrer vollen Pracht – und zwar gerahmt durch spezifisch skandinavisches Design. Diese Orte sind in der Tat beispielhaft für die Kategorie des Sublimen – Natur zeigt sich hier genauso schön wie schrecklich. Was bedeutet dies jedoch im Alltag dieser Orte? Im Zentrum der hier präsentierten Untersuchung steht sowohl die langsam zerstörende Wirkung der Erosion wie auch der plötzliche Eingriff eines Wetterereignisses. Im Sinne einer Phänomenologie des hier untersuchten Ortes begrenzt sich die Untersuchung des Natürlichen aber nicht auf das Natürliche ausserhalb des eigenen Körpers. Die eigene Natur ist mit eingeschlossen und sie ist in sehr konkreter Weise ein entscheidender Anlass für den Halt an einem Ort. Die Erschöpfung einer längeren Reise im Auto, der ordinäre Druck der Blase – auch diese natürlich-leiblichen Prozesse treten hier zu Tage und prägen den kreativen Umgang mit der Materialität und sozialen Normung dieser Orte. Anhand von Fotografien, Videomaterial und ethnografischen Aufzeichnungen wird in dieser Präsentation des große Potential einer offenen Auseinandersetzung mit technisierten Räumen der Mobilität aufgezeigt – einer Auseinandersetzung in der die prozesshafte und oft unerwartete Verquickung von Handlungen, Wahrnehmungen, Ereignissen und Routinen in ihrer ganzen Spannungsgeladenheit thematisiert wird.
Videoaufzeichnung des Vortrags (30 min):
Ogg Theora Video (49.4 MB, abspielen mit VLC)
QuickTime Video (62.2 MB, abspielen mit QuickTime)

Die Tagung lief unter dem vielversprechenden Titel Technik und die Wiederkehr der Natur – Zur Ästhetik der schöpferischen Zerstörung und wurde am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig ausgerichtet.