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Phänomenologie, Stadt, Abwesenheit.

Monday, March 26th, 2012

Wie hier im Blog bereits erwähnt, bin ich in der vergangenen Woche von der Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung an der Humboldt-Universität Berlin zu einem Vortrag eingeladen worden. Der Vortrag hatte den Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende. Glücklicherweise hat mit der Aufnahme alles soweit geklappt, so dass ich den Vortrag hier zum Anschauen und herunterladen zur Verfügung stellen kann. (Länge: 36 Minuten. Die Tonqualität ist leider nur mäßig, da ich kein separates Mikrofon dabei hatte.)

Gefühlte Stadt – gefühlte Schrumpfung? Zur Phänomenologie der Schrumpfung.

Friday, March 16th, 2012

Für die nächste Woche hat mich die Graduate Studies Group des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung zu einem Vortrag zum Themenbereich Phänomenologie der schrumpfenden Städte eingeladen. Die von Inga Haese vorbereitete Veranstaltung spricht ein wichtiges, gleichsam auch poetisches Thema an, das ich vorher noch nicht aus phänomenologischer Perspektive betrachtet hatte. Das Leben in schrumpfenden Städten bietet in der Tat eine Vielzahl spannender, das Erleben und Erfahren betreffender Aspekte die der Untersuchung harren. Besonders relevant und aus meiner Perspektive passend erscheint mir das Phänomen der Abwesenheit, zum dem ich in den letzten Monaten viel geforscht und gearbeitet habe. Dementsprechend widme ich mich in meinem Input unter dem Titel Phänomenologie, Stadt und das Abwesende neben grundsätzlichen, die Phänomenologie betreffenden Fragen vor allem der Erfahrung des Abwesenden. Hier mein Vortragsabstract:

Phänomenologisches Forschen folgt Husserls berühmten Aufruf Zurück zu den Sachen selbst. Hier soll der Frage nachgegangen werden, was eine solche Perspektivierung für die Stadtforschung bedeutet und wie dabei insbesondere dem Phänomen der schrumpfenden Städte nachgegangen werden kann. Dazu wird in einem ersten Schritt anhand von Videomaterial gezeigt, wie die Erfahrungsebene bzw. das Wahrnehmen für wissenschaftliche Reflexion greifbar gemacht werden kann. Im sich-bewegen durch den Stadtraum wird dieser in jeweils bestimmter Weise hervorgebracht. Dabei spielen die Körperlichkeit bzw. Leiblichkeit der Wahrnehmenden genauso eine Rolle wie die sozial-räumlich-materielle Konstellationen, durch die man sich bewegt. All diese Faktoren prägen das Wahrnehmen und damit auch das Handeln im Stadtraum – das Perfide daran ist allerdings, dass die Beeinflussung des Wahrnehmens selbst normalerweise nicht wahrgenommen wird und deshalb auch nicht als Gegenstand für eigene Einflussnahme auftaucht. So wird durch die Konfiguration des Wahrnehmens auf subtile Weise eine äußerst wirksame Kontrolle über das Handeln ausgeübt.
Im einem zweiten Schritt sollen diese theoretischen genauso wie methodischen Überlegungen auf das Phänomen der Schrumpfung gewendet werden. Dabei wird die Abwesenheit im Mittelpunkt stehen. Wie wird Abwesendes eigentlich erfahren? Was ist die besondere Qualität des Abwesenden? Häuser die Erdboden gleichgemacht wurden, Geschäfte die leerstehen, Stühle die von niemandem besetzt werden… alle diese Leerstellen müssen gefüllt werden. Aus eben dieser Notwendigkeit des Füllens bezieht das Abwesende seine Kraft: das, was fehlt, wird mit den Erinnerungen und Emotionen derer angefüllt, die es vermissen. Die schrumpfende Stadt wird so zu einem Ort, dessen Fülle sich aus denen speist, die ihn erfahren haben – oder zu einem Ort der einfach nur leer bleibt, weil keine Erinnerungen und Emotionen mit ihm verknüpft sind.

Mehr Informationen zur gesamten Veranstaltung, die viel Raum für Austausch und Diskussion bieten wird, gibt es in der Veranstaltungsankündigung – ich freue mich schon sehr auf die Diskussionen. Besonders charmant finde ich die Tatsache, dass das Georg-Simmel-Zentrum in den ehemaligen Räumlichkeiten meines ehemaligen Arbeitgebers, nämlich des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in der Mohrenstraße angesiedelt ist – das gibt ein wenig Heimatgefühl! Also, kommt Mittwoch den 21. März um 19:00 Uhr zur Mohrenstraße 41!

Zurück zu den Sachen selbst! Zu Widerständen, Zwängen und Freiheiten bei der Methodenwahl.

Thursday, February 9th, 2012

Unter dem obigen Titel werde ich auf dem 7. Treffen des Nachwuchsnetzwerks Stadt–Raum–Architektur einen Vortrag halten. Das Treffen findet unter dem Motto Mythos Methodologie statt. Deshalb werde ich versuchen, in meinem Vortrag einigen der mythischen Qualitäten der Methodologie die Welt der Sachen selbst gegenüberzustellen. Hier das Abstract zum Vortrag:

Wir Forschenden werden immer wieder, gleichsam unaufhörlich, mit dem Problem konfrontiert wie wir uns den Gegenständen, bzw. Problemen, die uns interessieren nähern können, wollen oder müssen. In diesem Vortrag möchte ich versuchen, die unterschiedlichen Zwänge zu thematisieren, die in diesen Konfrontationen eine Rolle spielen. Von der Einbettung in eine jeweils spezifische akademische Gemeinschaft (und bestehe sie auch nur aus Doktorandin und Doktormutter) über die methodischen Fertigkeiten, die man sich im Studium aneignen konnte (oder wohl häufiger: nicht aneignen konnte) bis zu den Herausforderungen, die aus der eigenen Auseinandersetzung mit dem zu untersuchenden Problem selbst entstehen. All diese unterschiedlichen Faktoren und noch andere mehr zerren und schieben an einem herum und führen zu einer grundlegenden Verunsicherung in Bezug auf die Methodenwahl.
Eins ist sicher richtig: all diese unterschiedlichen Ansprüche lassen sich nicht aus der Welt schaffen. Ziel dieses Vortrags ist allerdings nicht, die unterschiedlichen Aspekte als mehr oder minder gleiches Für und Wider zu präsentieren. Im Gegenteil, der Vortrag ist ein entschiedenes Plädoyer für die Orientierung auf die Sache selbst hin. Sie, auch wenn ihre Ausrichtung und Gestalt noch unklar sein mag, sollte das sein, was es selbstkritisch zu bearbeiten gilt. Entsprechend soll es darum gehen, welche Strategien und Taktiken es den Forschenden ermöglichen, sich möglicherweise gegen den Widerstand anderer Faktoren für Methoden zu entscheiden, die ihrer Forschungsmotivation Rechnung tragen und nicht Konventionen oder technischen Zwängen. Ob es sich bei den in Frage kommenden Methoden um ein standardisiertes Survey mit anschließender multivariater Analyse zu einer Frage handelt, die wirklich unbedingt beantwortet werden muss, oder um eine leibphänomenologische Auseinandersetzung mit Kindheitserinnerungen an Straßenbäume ist weniger wichtig, als die Suche nach den Methoden, die sich mit der eigenen Forschungsmotivation in Deckung bringen lassen. Konkret soll diese Problematik anhand von Forschungsentscheidungen untersucht werden, die sich in meiner Forschungsarbeit sowohl an »Herzensprojekten« als auch im Rahmen von Auftragsforschung ergeben haben.

Erfahrungsgemäß ist die Stimmung bei den Nachwuchsnetzwerktreffen immer sehr produktiv, so dass ich mich wirklich auf Weimar und die dortigen Diskussionen freue.

Habermas – Luhmann. The clash of the last titans.

Wednesday, November 16th, 2011

This was the title of my trial lecture for the job interview at the department of sociology at the Norwegian University of Science and Technology (NTNU) in Trondheim. I really enjoyed to go back to my sociological roots and prepare this 45 minute lecture, which I built on the well-known conflict between Jürgen Habermas’ theory of communicative action and Niklas Luhmann’s systems theory. If you want to take a look at the slides, you can do so. I have prepared one set as a PDF document (including my commentaries that I used as cues for my talk) and another set as a QuickTime movie (you have to click into the movie to advance to the next slide – there is no audio track, however).

Impressive landscapes. Entanglements of nature and culture.

Friday, October 14th, 2011

The end of the road. This was the name of the symposium that ended the research project that I was involved in beginning in 2009. The symposium reflected the contents and the atmosphere of the project in an excellent way and I was very happy to be able to present my contribution to the project as well. The presentations were done pecha kucha style, to keep them short but also visually rich. Since the material that I collected for my research has great visual strength, this format suited me so well that I decided to make a recording and put the presentation online. I hope you enjoy it!

(Thanks to Andi Schmidmeister and Kerstin Bornholdt for the company and the reflections that they offered during our trips to Hereiane and the Stegastein platform!)

Sounds of … something. Negotiating noises and voices.

Monday, August 1st, 2011

Fall is conference season, and this year is no exception. I am very happy that my submission for the 3rd International Ambiances Network Conference & Workshop in Munich (October 6th – 8th) has been accepted. The title of the conference is Urban Design & Urban Society. The emergence of urban atmospheres between design practice and social invention. My contribution has been placed into the October 8th session called Resisting bodies: provoking atmospheres, which should fit the profile of my presentation really well. As the organizers (Rainer Kazig, Monika Popp and Damien Masson) are known for their ability to create productive and stimulating sessions, I am quite sure that we’ll have some excellent discussions in Munich.
The title for my presentation is Sounds of … something. Negotiating noises and voices, following you can read the abstract:

Urban spaces are permeated by sounds. Machines, people, animals, the elements – they all contribute to one of the more difficult to grasp aspects of urban life. In this presentation I will focus on the sounds that I recorded in the context of videotaping different spaces of mobility. I will pay particular attention to how sound establishes atmospheres both through its presence and its absence. The day-night cycle of a railway terminal, for example, produces strikingly different soundscapes. Practices that would get lost during the bustle of the rush hour easily capture the attention of the few who are present during the quiet hours, when night has fallen. To gain attention during the busy times, people and things need to produce sounds of a much higher volume or suddenness, while even a slight change in tune might become perceivable at other times.

These soundscapes are not just passively consumed, they are negotiated with acuity and in interaction with others who are either co-present – but sometimes they are also produced in relation to a perceived absence. It is these negotiations that are at the heart of my presentation. How do people use their voice or other sounds that they produce to establish territories, to influence the way they and the space through which they move are perceived by others and themselves? How do people display attention to or ignorance of specific sounds which they might deem to be inappropriate or not worthy of attention? How are other spaces established through sound?

All of these questions also relate to the question of resistance in urban space. Two aspects of resistance or urban critique are particularly problematic or open to interpretation in this context: on the one hand, many tactics employed by those seeking to critically relate to atmospheres as they are commonly established in controlled and commercialized urban spaces have limited impact because they are just that: tactics. Understood with de Certeau, they offer limited control over time, but almost no control over space. They appear and quickly fade away. Just as sounds do. But maybe they will leave an echo? This question leads to the other aspect: in how far are the soundscapes of resistance the stratified practices of a specific group of people that distinguishes itself from the masses of consumers through their specific taste, for example through ironic references to mass taste, or through references to aesthetics that are only accessible for those who are socialized to place themselves in the upper strata of the cultural field? Answering this second question is necessary if one wants to understand the multiple ways in which the urban experience is negotiated by all the different participants – how normality is challenged and by whom; and how far sounds can leave echoes in urban space and in the corporeality of its inhabitants that might be evoked at other times and in other places too.

Materialität in Bewegung.

Sunday, July 31st, 2011

Allmählich gewinnt das Vortragsprogramm für den kommenden Herbst an Kontur: am 19. und 20. Oktober werde ich zur Konferenz Materialitäten – Herausforderungen für die Sozial- und Kulturwissenschaften [PDF] einen Vortrag präsentieren. Das ist besonders erfreulich, weil den Organisatoren mehr als 140 Vortragsabstracts geschickt wurden (vermutlich auch weil es Keynotes von so bekannten Leuten wie Bruno Latour, Janet Hoskins und Peter-Paul Verbeek gibt) und sie deswegen sehr stark aussieben mussten. Mein Vortrag wird sich unter dem Titel Materialität in Bewegung mit einer der Kernfragen für mein zweites Buch beschäftigen. Hier das Abstract:

Ausgehend von Detailstudien an so unterschiedlichen Ortstypen wie Bahnhöfen, Stränden, Krankenhäusern und Rastplätzen wird in diesem Vortrag mit Hilfe von Fotografien, Video- und Tonmaterial der phänomenologischen Gewalt des Materiellen nachgegangen. In verschiedenen Alltagspraktiken zeigt sich bei genauer Betrachtung, wie die stoffliche Welt und das menschliche Handeln untrennbar miteinander verwoben sind. Diese Verwobenheit ist Ausgangspunkt für eine grundlegende Reflektion oftmals unhinterfragter soziologischer Kategorien:
Zum einen rückt bei der hier vorgenommenen Auseinandersetzung mit der Materialität der Welt der Zusammenhang von Wahrnehmen und Handeln in den Fokus. Anstatt beides als voneinander getrennte Prozesse zu betrachten – entweder zeitlich als aufeinander folgend oder analytisch als unterschiedlichen Regeln gehorchend – wird hier der Vorschlag gemacht, Wahrnehmen und Handeln als auch im kleinsten Detail ihres Vollzugs miteinandergehend zu denken. In dieser Verknüpfung wird dann auch deutlich, wie Materialität auf subtile, kaum bemerkbare Weise Eingang in soziales (Wahrnehmungs)Handeln findet und so zur Herstellung von sozialer Ordnung genauso wie zu Prozessen sozialen Wandels beiträgt.
Zum anderen führt ein sich Einlassen auf die Herausforderung der Materialität an die Sozialwissenschaften dazu, die geläufige Fassung der Kategorie des Sinns zu hinterfragen. So wird Sinn in der Regel als Bedeutungssinn bzw. mit Weber als gemeinter Sinn gefasst, den es auf mehr oder weniger hermeneutischem Wege zu interpretieren gilt. Mit dieser geisteswissenschaftlich geprägten Bezugnahme aber wird die Materialität als Jenseitiges behandelt, das einer anderen Sphäre angehört. Um dieser Aporie zu entgehen, wird es nötig, die Sprachfixierung der soziologischen Interpretation aufzulösen. Deshalb der Rückgang auf das Material, das diesem Vortrag zu Grunde liegt: Videos, Bilder, Töne. Mit Unterstützung dieser epistemologischen Verbündeten mit ihrer ganz eigenen Evidenz und in Anknüpfung an Überlegungen aus Science and Technology Studies (Latour, Pickering), britischer Humangeografie (Thrift, Ingold) und aus der Phänomenologie (Merleau-Ponty, Waldenfels) soll die Kategorie des Sinns anders angegangen werden: weniger als Bedeutungssinn sondern vielmehr als Richtungs- oder Bewegungssinn. So gedacht kann Materialität – nämlich Materialität in Bewegung – auch sinngebend sein. Störungen, Verfall, Turbulenz und Erosion treten in dieser Perspektivierung aus dem geschlossenen Bereich des Natürlich-Objektiven heraus und zeigen sich auch auf kategorialer Ebene in ihren sozialen Qualitäten.
In dem Zusammenspiel von Wahrnehmungshandeln und Bewegungssinn zeigt dieser Vortrag die doppelte Herausforderung der Materialität auf: Zum einen liegt diese Herausforderung in der Notwendigkeit von Kategorien, die diesseits der Trennung von Subjekt und Objekt operieren. Zum anderen liegt diese Herausforderung in der methodologischen Umorientierung weg von einer von allen Störungen gereinigten Fokussierung auf Sprache und Versprachlichung und hin zu einer komplexeren Orientierung auf das Zusammengehen von Körperlichkeit, Bewegung, Fühlen und Zeigen.

Konkrete Abwesenheit. Sozialräumliche Wechselspiele von Widerstand, Entzug und Ermöglichung.

Saturday, May 22nd, 2010

Ich freue mich, hier einen neuen Vortrag zum Thema Abwesenheit ankündigen zu können, den ich im September in Bern halten werde. Die Tagung des Graduiertenprogramms ProDoc: Intermediale Ästhetik. Spiel — Ritual — Performanz der Universitäten Basel und Bern mit dem Titel I prefer not to be. Zeitgenössische Spielarten des Körpers fokussiert auf das Thema der Abwesenheit – was sich natürlich hervorragend mit der von Lars Meier, Erika Sigvardsdotter und mir organisierten Doppelsession zum Thema Absenz bei der Tagung der Royal Geographical Society ergänzt. Hier das Abstract für meinen Baseler Vortrag:

Am Ende der als architektonische Errungenschaft inszenierten Aussichtsplattform über dem Aurlandsfjord wartet die Leere. Eine massive Glasscheibe hält den sich bewegenden Körper auf, doch der Blick kann hinabstürzen, hinab bis zur spiegelnden Oberfläche des Wassers. Touristen tummeln sich auf der Plattform. Einige gehen nur langsam und vorsichtig voran, wie gegen einen spürbaren Widerstand. Sie machen sich schrittweise vertraut mit der Abwesenheit, überwinden so den Widerstand gegenüber der Leere. Andere zeigen sich wagemutig. Sie lehnen sich gegen die Glasplatte und ihr Spiel mit dem Fall in den Abgrund zeigt den anderen Anwesenden, wie sie sich selbst, ihre Angst und ihren Körper beherrschen.

Diese und andere Konfigurationen von Dingen und Menschen habe ich im Rahmen eines ethnografischen Forschungsprojekts zu architektonisch aufwendig gestalteten Rastplätzen entlang der Norwegischen Tourismusroute im Detail analysiert. Als empirische Grundlage dienen Videoaufzeichnungen, die von mir und den Touristen selbst angefertigt wurden. Anhand dieses Materials wird in meiner Präsentation die konkrete Rolle des Abwesenden im Wahrnehmungshandeln der Akteure untersucht. Wie wird Abwesenheit strategisch inszeniert, zum Beispiel über einen architektonischen Eingriff in räumliche Anordnungen? Wie wird Abwesenheit auf der anderen Seite aber auch zum Gegenstand einer Vielzahl von unterschiedlichen Taktiken, in denen die Szene auf eine eigene Weise hervorgebracht wird und sie so für eine bestimmte Zeit einen anderen, vielleicht sogar die Planung durchkreuzenden Charakter erhält? Und schließlich: Wie und wie lange kann die Spannung zwischen Präsenz und Absenz gehalten werden, bevor sie sich der Aufmerksamkeit entzieht oder die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt wird? In der Beantwortung dieser Fragen wird deutlich werden, dass Abwesenheit prozesshaft hervorgebracht wird und sozialräumlich gebunden ist.

Lüneburg. Begegnung, Widerstand und Abwesenheit.

Wednesday, January 20th, 2010

Foto des Empfangsgebäudes im WinterVorgestern hatte ich mein erstes offizielles Vorsingen, im Rahmen meiner Bewerbung auf die von der Leuphana Universität Lüneburg ausgeschriebene Stelle als Juniorprofessor für qualitative sozialwissenschaftliche Methoden. Im Rahmen der Bewerbung musste ich auch einen wissenschaftlichen Vortrag vor der Berufungskommission (und anscheinend auch noch einem Gast) halten. Wie auch sonst üblich, habe ich den zwanzigminütigen Vortrag aufgezeichnet und stelle ihn hier als Videodatei in zwei unterschiedlichen Formaten zur Verfügung:
Ogg Theora (45 MB, für Firefox und VLC) | MP4 (28 MB, für Safari, Chrome und QuickTime).

The route, the body & the view. Investigations into agency and perception along the Norwegian Tourist Route.

Friday, November 13th, 2009

This is the title of the presentation that I gave last week. I was very kindly invited to present my work on the Norwegian Tourist Route in the research seminar of Uppsala University’s Department of Social and Economic Geography. As usual, I recorded the presentation on my laptop and I have now uploaded it. If you have a modern web browser like Firefox (3.5 and up), Safari (3.1 and up) or Chrome, you can watch the video right here.

The whole presentation took about an hour – it was very nice for me to be able to talk about my work with enough time to allow for the inclusion of a substantial amount of what some people call data (there are five video clips and a lot of photographs included in the presentation). The discussion after the talk and later in the evening was really productive and the whole atmosphere of the visit was very welcoming and nice. I extend my heartfelt thanks to the great folks in Uppsala!

Route interruptus. A Study of Fatigue, Erosion and other material agencies at rest stops of the Norwegian Tourist Route.

Monday, August 31st, 2009

first slide of the presentationThis week, I found myself in Manchester once more. I was called to port by the annual conference of the Royal Geographical Society (RGSIBG), which might just be my favorite disciplanary organisation conference. Small enough to allow one to meet people frequently, diverse enough to collect many different approaches, and – in the fields of interest for me – open for risky submissions, non-standard formats and innovative presentations. In addition, you will usually find a session or two where people speak very openly about the difficulties of their field work – both on an intellectual but, even more important, also on an emotional level. I guess most of these kinds of sessions are convened and chaired by female researchers that are still in the first decade of their careers… hopefully this is not only an age-related thing but a generational change that continues even when people advance further in their academic standing.

This is what I talked about:

Things, people, and information do not flow without resistances. In this presentation, I will delve into the bodily and material aspects of mobility, displaying how bodily fatigue and the erosion of matter intersect at rest stops along the Norwegian Tourist Route. On this route, the impressive fjord landscape is framed and presented to the travelers at several rest stops that have been artistically designed. Combining video analysis and photography with ethnographic fieldwork, the study focuses on the mundane everyday life, on the resistances as well as the attractions that guide the perception and action of those who spend some time at these places. Particular attention will also be paid to the ways in which the practices that happen at this place change the place itself – situationally but also in a slower, long-term process that will be explored by quasi-archeological investigations into the traces and the detritus that gather at these places. Thus it will be shown how material and bodily processes challenge and undermine the framed presentation of landscape – but it will also be shown that these processes bear a potential of delightful pleasures, unintended uses, and subtle reconfigurations of the socio-spatial order of these places.

As usual, I have recorded the presentation so that you can download and watch it yourself (16 minutes):
Ogg Theora movie (35.5 MB, play with VLC) | QuickTime movie (29.3 MB, play with QuickTime).

Living the beach. Eyes, Feet and, of course, Hearts.

Sunday, August 2nd, 2009

picture of the first slide of my presentation, showing a stormy beachAfter leaving the conference on creative destruction in Leipzig, I had to take a night train to get to the next academic event, the conference ‘Twixt Land and Sea: The Beach in Literature, Film and Cultural Theory, which was hosted by the University of Berne in Switzerland. I was really saddened that I missed the first two days of the conference, but somehow my e-mail address got off the list for the beaches conferences so that I assumed that it would not take place at all and submitted an abstract for the overlapping conference in Leipzig. The confusion created a Lars that felt a bit ruffled when he arrived in Berne the next morning, having only an hour to get himself straightened up – which succeeded only partially, so that the talk that I gave there was really, really flooded with ehms and, even worse, more than a hundred (no joke!) kind ofs. However, since I otherwise think that the content is worth the while, I got myself reacquainted with my video editing software (Final Cut Express) and edited out most of these annoying fillers. I really hope that the audience did not think I am totally stupid/deviant during the presentation… Whatever. Here is the abstract of the presentation.

The encounter with the beach opens up a new, wide horizon. The eyes can roam over dunes, the shore line, the waves and the many or few bodies of others. Should the temperature allow for it, shoes will be tossed and toes can dig into the grainy sand. The physicality of the beach merges with the corporality of the body. Looking and walking around people perceive themselves in concert with their surroundings. This act of perceiving is not a passive observation, to the contrary, it is a sensual and emotional involvement; it is acting towards yourself, towards material things, social ideals and corporeal others.
In this presentation I will use video and audio recordings to analyze and display how the beach is constituted in human interactions. Usually, “living the beach” is cast as holiday experience. However, in times of climate change another layer of complexity is added to the multi-dimensional experience of the beach. The heart is not only moved by sunsets and flirtations, or the scare of drowning in the ocean, it is also faced with the possible submersion of the landscape in which it thrives. If perceiving the changes created by global warming in everyday life is connected with the experience of your own corporeal self, then it is interesting to examine how climate change enters the sensual relation to the world around you – instead of existing only in the media, on maps and scientific reports. I will try to get a grip on this relationship between the bodily self, climate change and everyday experience to open up a new perspective on the effects of global warming and rising sea levels.

You can also check out the conference program (PDF). As usual, I have recorded the presentation so that you can download and watch it yourself (29 minutes):
Ogg Theora movie (46.3 MB, play with VLC) | QuickTime movie (38.9 MB, play with QuickTime).

Erschöpfung und Erosion. Eine Phänomenologie der Handlungsmacht des Natürlichen.

Friday, July 31st, 2009

Bild der ersten Folie meines VortragsAm 18. und 19. Juni konnte ich erfreulicherweise auf der wirklich spannenden gemeinsamen Tagung der Sektionen Wissenschafts- und Technikforschung und Umweltsoziologie der DGS einen Vortrag halten. Zum Glück habe ich während des Vortrags die Verwendung von Füllwörtern wie sozusagen,halt,eben und so weiter einigermaßen im Griff gehabt, so dass es mir nicht zu unangenehm ist, die Aufnahme des Vortrags hier im Internet zur Verfügung zu stellen. (Üblicherweise nutze ich die Möglichkeit mit meiner Präsentationssoftware, Apples Keynote, einen Vortrag aufzuzeichnen. Nicht immer ist die Qualität gut genug zur Weitergabe, aber in jedem Fall ist es genauso schmerzhaft wie lehrreich, sich den eigenen Vortrag mit etwas Abstand noch einmal anzuschauen.) Hier jedenfalls das Abstract für den Vortrag und im Anschluss der Verweis zum aufgezeichneten Video.

Aufbauend auf einer Studie über besonders eindrucksvoll gestaltete Aussichts- und Rastplätze auf der Norwegischen Tourismus Route (routes.no) will ich in dieser Präsentation die Wirk- oder Handlungsmacht des Natürlichen thematisieren. Im Vordergrund steht dabei weniger eine Diskussion des Natürlichen als Kategorie, sondern vielmehr die agency, die sich an diesen Orten entfaltet. Der Norwegische Tourismusverbund und das staatliche Verkehrswesen präsentieren diese Orte als Modellhaft. Hier zeigt sich die norwegische Landschaft in ihrer vollen Pracht – und zwar gerahmt durch spezifisch skandinavisches Design. Diese Orte sind in der Tat beispielhaft für die Kategorie des Sublimen – Natur zeigt sich hier genauso schön wie schrecklich. Was bedeutet dies jedoch im Alltag dieser Orte? Im Zentrum der hier präsentierten Untersuchung steht sowohl die langsam zerstörende Wirkung der Erosion wie auch der plötzliche Eingriff eines Wetterereignisses. Im Sinne einer Phänomenologie des hier untersuchten Ortes begrenzt sich die Untersuchung des Natürlichen aber nicht auf das Natürliche ausserhalb des eigenen Körpers. Die eigene Natur ist mit eingeschlossen und sie ist in sehr konkreter Weise ein entscheidender Anlass für den Halt an einem Ort. Die Erschöpfung einer längeren Reise im Auto, der ordinäre Druck der Blase – auch diese natürlich-leiblichen Prozesse treten hier zu Tage und prägen den kreativen Umgang mit der Materialität und sozialen Normung dieser Orte. Anhand von Fotografien, Videomaterial und ethnografischen Aufzeichnungen wird in dieser Präsentation des große Potential einer offenen Auseinandersetzung mit technisierten Räumen der Mobilität aufgezeigt – einer Auseinandersetzung in der die prozesshafte und oft unerwartete Verquickung von Handlungen, Wahrnehmungen, Ereignissen und Routinen in ihrer ganzen Spannungsgeladenheit thematisiert wird.
Videoaufzeichnung des Vortrags (30 min):
Ogg Theora Video (49.4 MB, abspielen mit VLC)
QuickTime Video (62.2 MB, abspielen mit QuickTime)

Die Tagung lief unter dem vielversprechenden Titel Technik und die Wiederkehr der Natur – Zur Ästhetik der schöpferischen Zerstörung und wurde am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig ausgerichtet.

Landscape, aesthetics and life on the route.

Friday, September 12th, 2008

Two weeks ago, I attended the Fehn Symposium (named after the Norwegian architect Sverre Fehn). Besides talking about Landscape Urbanism Today, the symposium was the inauguration event for the research project in which I will participate for six fully funded months next year. The name of the project is Routes, Roads and Landscapes. Aesthetic Practices en route, 1750 – 2015 and it is funded by the Norwegian Research Council (Norges Forskingsråd). All went well, luckily including my presentation Encountering Places: Aesthetics of the Lived Moment and the Aesthetics of Long Durations which, to my utter delight, tied in nicely with Tim Edensor’s presentation on The pleasures of Everyday Mobility: Ghosts, Familiarities and Surprises in Motorscapes. Now I am really looking forward to start working on my part of the research project (more about that when the project’s website is up).

Automatische Irritationen – Die Sprache der Dinge.

Monday, June 30th, 2008

Ich bin ziemlich im Hintertreffen mit den Ankündigungen der guten Nachrichten aus der Welt der Wissenschaft… Dem will ich mich heute jedenfalls ein wenig entgegenstemmen, denn ich sitze zwar erschöpft aber trotzdem beschwingt in dem Zug, der mich von der von unserem Kolleg veranstalteten Summer School Nach dem Spatial Turn: Raum im Brennpunkt disziplinärer Perspektiven wieder zurück nach Hause bringt. Die Organisation der Summer School war anstrengend, aber ich glaube, dass alle TeilnehmerInnen Gutes mitgenommen und gemeinsam an einem offenen akademischen Arbeiten mitgewirkt haben. Mir hat es auch reichlich Freude gemacht!
Zurück zur Nachricht: Vor einiger Zeit habe ich mich mit einem Abstract für die Tagung Die Sprache der Dinge – kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die materielle Kultur der Gesellschaft für Ethnographie beworben. Die Bewerbung für diese spannende Tagung war zu meiner großen Freunde erfolgreich, so dass ich im November in Berlin einige Überlegungen, Videos und Absichten zur Thematisierung der Dinge in der sozialwissenschaftlichen Forschung präsentieren kann.
Wie üblich hier auch noch das Abstract:

Automatische Irritationen – Überlegungen in Video zur Initiativentfaltung der Dinge.
Beim Lösen eines Fahrscheins an einem der Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn wird innerhalb von ein paar Minuten eine Vielzahl von Interaktionsregistern gezogen. Die Begegnung mit dem Automaten ist eine Herausforderung für alle Beteiligten, für die Jungen oder Alten, mit Muße oder in Hast, für die Neulinge oder die Erfahrenen, für die die gerade einen Fahrschein lösen oder für die Wartenden – in der kurzen Handlungssequenz passiert sehr viel mehr als ein reines Bedienen eines passiven, technischen Apparats.
Beim Eintreten in den Bahnhof werden Türen durchquert. Die Tür als sicht- und manipulierbare Grenze zwischen Innen und Außen ist einer der zentralsten Aspekte architektonischer Konfigurationen des Sozialen. Dieses Ding markiert eine wichtige symbolische Grenze, in seiner Materialität ist es aber gleichzeitig Bestandteil von ausgesprochen alltäglichen Handlungsroutinen.
Die zwei Dinge, welche im Mittelpunkt dieser Präsentation stehen, scheinen sehr unterschiedlich zu sein: der Fahrkartenautomat ist für seine Komplexität geradezu berüchtigt, während die Tür gleichsam von selbst in den Routinen des Alltagslebens unterzugehen droht.
In dieser Präsentation sollen diese zwei Dinge jedoch nicht als etwas behandelt werden: nicht als Symbol, nicht als Mensch-Maschine-Interface, nicht als Grenze und auch nicht als Ding-an-sich. Durch den Einsatz von digitalen Videoaufzeichnungen sollen die hier untersuchten Dinge in ihrem Wechselspiel mit dem Wahrnehmen und Handeln der Menschen hervortreten. In der detaillierten Analyse von Videosequenzen wird deutlich, welche Aspekte der Dinge in der Interaktion relevant werden. In Anbetracht des konkreten Materials soll die Frage verhandelt werden, von wo die Initiative ausgeht: handeln die Dinge oder doch nur die Menschen? In der Präsentation soll nicht nur die Performativität des Geschehens betont werden, auch die Performativität der Präsentation soll reflektiert werden: welche Herausforderungen stellen die Dinge an Methode und Methodologie der Analyse? Wie gehen wir sinnvoll mit dem um, was gelegentlich als das nicht-Repräsentationale bezeichnet wird?
In der immer auch kontingenten Interaktion mit dem Ding verflechten sich Wahrnehmen und Handeln zu einem genauso dichten Geflecht wie die Menschen und die Dinge. Auf theoretischer Ebene sollen Merleau-Ponty und die Entwicklungen in den neueren Science and Technology Studies der Analyse Instrumente an die Hand geben, mit denen ein Teil der Ordnung des Geflechts nachvollzogen werden kann.

Ich bin gespannt, wie die Diskussionen zu den Dingen in der Ethnographie/Ethnologie/Museumskunde geführt werden!

Space, materiality, perception. The process of envelopment.

Tuesday, January 22nd, 2008

I am quite happy to tell you that I will be presenting a paper at the Annual Meeting of the Association of American Geographers (AAG) in Boston this April. Actually, I wanted to go to last year’s meeting in San Francisco too, but the deadlines were right in the middle of my dissertation, defense, and getting new job as a postdoc phase of turmoil, so that I was not able to apply. Things were not as stressful this season, therefore I found the time to craft an abstract. This is what I am going to talk about during the session Thinking Geography:

Entering a building or any other spatial setting, people encounter a new spatial-material and social constellation. This constellation envelops those who enter the setting. All kinds of impressions intrude upon those who enter, thus changing the things they perceive and the way they act. Noises, light and darkness, smells, the texture of surfaces, and many other aspects of the surroundings present themselves to the perception of those who enter. However, those entering a setting bring certain intentions with them. They are involved in certain activities and they follow bodily and mental routines. Thus they also produce an envelope of their own, which regulates the distance to their surroundings, their perceptions, and their actions. In consequence, the envelope is created both by people themselves and by their surroundings. In this presentation, I will use a phenomenologically informed approach to investigate spatialized activities. Thus I will show how the process of envelopment produces social control in ways that are hard to recognize and trace. Presenting video recordings taken in railway terminals in Germany and Scandinavia, I will demonstrate the subtle ways in which people relate to their spatial-material-social environments, thus opening a new perspective on how to understand issues of social control: a perspective that takes perception, bodies and materiality into view.

I am really looking forward to meeting many people who I haven’t met for two or three years – the AAG meeting usually is a very good occasion to get back into touch.

Video research in the open – researcher, camera, and others.

Monday, April 30th, 2007

Next week I will participate in the workshop Video Interaction Analysis – and how to do it (program (PDF)). Here is my abstract:

In this presentation I will put the actual presence of researcher and camera in the field into focus. After positioning the actant bundle researcher-camera in the hierarchically structured social field of the railway terminal, I will present several video sequences. These sequences demonstrate techniques employed both by the people in the camera’s perspective and by the researcher-camera – techniques in which distance and the controlled normality of the terminal are maintained. However, other sequences show how this normality is frequently broken and challenged. People are getting closer than is expected, they approach, inspect, conspire with, and question the bundle researcher-camera. Taken together, an emergent set of practices is being analyzed: strategies and tactics that make video research in the open an exciting but also ambivalent process.

The workshop is organized by the DFG research project The effect of computerized knowledge in the operating theatre, from a gender perspective, which is based at Humboldt-University Berlin, Institute for Social Sciences.

Motivationen und Ausgangspunkte für ein neues Projekt.

Sunday, January 14th, 2007

Am vergangenen Freitag habe ich im Rahmen des neuen Graduiertenkollegs das erste Mal mein zukünftiges Forschungsprojekt vorgestellt. Vom Vortrag habe ich mit Hilfe meines Laptops einen Audiomitschnitt angefertigt. Diese Tonspur habe ich nun unter die gezeigten Folien gelegt und die Übergänge entsprechend synchronisiert, so dass der Vortrag jetzt als Film zur Verfügung steht. Die Gliederung des Vortrags und ein Link zum Film finden sich auf der dazugehörigen Seite: Gezeiten und Ströme, Erholung und Erosion – Motivationen.

Ibn Khaldûn – Reception at the rim of contemporary German sociology.

Wednesday, June 21st, 2006

Coming back from Algiers, I just realized that I haven’t yet put the abstract for my presentation in Algiers online.

Germany’s colonial history is often neglected and the ties between Germany and the Maghreb, the former Ottoman Empire and the Arab world in general seem to have faded out of the academic disciplines that are not explicitly dealing with either the Islam, North Africa or the arab-speaking countries. References to classic non-western scholars are rarely found and if people talk or write about them their value
sometimes seems to be only anecdotal. This talk will focus on the places and persons who bring Ibn Khaldûn into German sociological discourse. The obstacles that have to be overcome while carrying Ibn Khaldûn into the realms of accepted academia are manifold: the ignorance of non-western academic traditions has already been mentioned, knowledge about the history of the Maghreb cannot be expected from German students, the two German translations of the Muqaddimah are incomplete and out of print (one of them has been published in 1992), the established canon of sociological works tends to start with Auguste Comte, and including an Arab scholar into a syllabus might be regarded as irritating or even suspect. However, there are also several factors that make Ibn Khaldûn a compelling subject for sociological study in Germany: general interest in the Arab world seems to be rising, the number of people with an Arab background or of Islamic confession who find their way into academia
is growing, and post-modernist theory may have strengthened the position of “alternative voices” in sociological discourse. How do protagonists of Ibn Khaldûn cope with these obstacles, what are their resources and why do actually take the step and include Ibn Khaldûn? Based on German texts on Ibn Khaldûn and interviews with
several sociologists, this talk will analyze the images and usages of Ibn Khaldun and trace the ways in which German sociologists appropriate Ibn Khaldûn.

Some more information may be necessary: Three days ago I presented a paper on the international conference called Figures d’Ibn Khaldûn – Appropriation, usages (Arguments). The conference was sponsored by the Algerian Ministry of Culture, and the opening speech was held by the Algerian president Abdelaziz Bouteflika himself. I will post another entry soon – the conference was very interesting and it was my first stay in the Arab-speaking world!>

Doorology or social science making the news.

Thursday, May 25th, 2006

I am glad that the catchy titles of presentations such as Alana Clifton-Cunningham’s The sock – A reflection of the sock in society or Rita Colavincenzo’s Peasant Food in Disguise: Cheese as Class Indicator in the Retail Market or my Opening, Closing, and Revolving – Studies in Doorology (all to be presented on the Congress of the Humanities and Social Sciences) were not taken as indicators of postmodern irony, or as symptoms of the waning significance of the social sciences in the article published two days ago in Canada’s National Post (written by Anne Marie Owens). Many people in the social sciences fight hard and frustrating struggles for their work, trying to steer clear between the Scylla of science whose economic interests, scientific trends, and academic establishment threaten to devour you and your work, and the Charybdis who will swallow those who linger to long on their work, getting lost in the esoterics of in-depth research. The hardest thing is to steer clear of these monsters and still remember where you wanted to go, when you originally left your safe harbor…