Posts Tagged ‘GDR’

Das Leben der Anderen – Schmerzvolle Entschlüsse.

Saturday, February 10th, 2007

Dieser Film ist wirklich hervorragend. Buch, Darsteller, Regie, alles greift ineinander, so dass sich vor meinen Augen eine Geschichte abspielt, wie sie besser kaum sein kann. Hier wird das Gute im Menschen auf eine Weise verhandelt, die sehr rücksichtsvoll ist, die aber auch zeigt, dass nichts leicht ist. Vor allem nicht, gut zu sein. Ich will nicht viele Worte über diesen Film verlieren und stattdessen nur allen empfehlen, die diesen Film wie ich schon viel zu lange noch nicht gesehen haben, dieses so bald wie möglich nachzuholen.
IMDb entry | Trailer

Blühende Landschaften zwischen Zonen-Gabi und Besserwessi.

Sunday, June 12th, 2005

In der vergangenen Woche habe ich einen kurzen Vortrag vor einer von den Darmstädter Jusos eingeladenen Delegation von Marokkanern gehalten. In dem Vortrag sollte ich einen Einblick in die Geschichte Deutschlands seit der Wiedervereinigung geben und dabei vor allem den Konflikt zwischen Ost- und Westdeutschland behandeln. Nicht unbedingt mein Spezialgebiet, aber ein sehr spannendes Thema, das mich auch persönlich wirklich interessiert, weshalb ich auch zugesagt habe, im Rahmen dieser von der Friedrich-Ebert-Stiftung geförderten Veranstaltung vorzutragen. Dank an Dörte Hein von der Universität Greifswald für einige Perspektivkorrekturen und Ergänzungen. Ich habe die meinem Vortrag zu Grunde liegende Stichpunktliste ein wenig überarbeitet und jetzt online zur Verfügung gestellt. Da es sich nicht um mein eigentliches Fachgebiet handelt, weist die Aufstellung sicher einige Lücken auf und befindet sich nicht auf dem neuesten Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zu dieser Frage – über Ergänzungen und Kritik bin ich dementsprechend dankbar.
Der Vortrag selbst ist gut gelaufen und die anschließende Diskussion mit der marokkanischen Delegation war spannend und fruchtbar. Für mich war es das erste Mal, das ich mit Simultanübersetzung (ins Französische) vorgetragen habe. Glücklicherweise schien mein Vortragsstil für die Übersetzerin handhabbar zu sein. Merkwürdig ist es trotzdem schon, wenn man von dem Titanic Poster mit der Zonen-Gabi erzählt, als Erzähler selbst die Bananen-Gurke Pointe mit heiterem Glucksen begleitet, das Lächeln bei den Hörern sich aber erst mit einigen Sekunden Verzögerung einstellt…

Viele Menschen.

Wednesday, August 25th, 2004

Noch vorgestern Abend habe ich die Lektüre von Krokodil im Nacken von Klaus Kordon beendet – das Buch habe ich von Steffen zum Geburtstag bekommen. Was heisst, dass sich das Buch gut gelesen hat und ich mich weder überfordert noch gelangweilt gefühlt habe. Es war wirklich interessant über (Ost)Berlin in der Zeit zwischen 1943 und 1973 zu lesen, viele Orte, die ich auch kenne, werden von Kordon beschrieben oder zumindest erwähnt. Auch der intime Einblick in die Biographie und die Gedanken eines DDR-Flüchtlings war spannend und überzeugend. Kordon ist kein Sprachgenie, manche Personen und Ereignisse blieben leider etwas farblos, und dann und wann wurden mir auch zu viele Personen vorgeführt: immer wieder neue Akteure, die für sich genommen auch interessant scheinen, aber denen nur wenig Zeit bleibt, sich zu mehrdimensionalen Charakteren zu entwickeln. Es kann natürlich sein, dass dies auch aus der Perspektive des Erzählers so ist, und mir leuchtet auch ein, dass man im Verlauf von dreißig Jahren viele interessante Persönlickeiten trifft, aber aus meiner Perspektive wäre hier und da eine Reduktion ganz angenehm gewesen. Ansonsten kann ich das Buch an diejenigen weiterempfehlen, die sich für Berliner Geschichte und oder DDR und Flüchtlingsgeschichte interessieren – für mich war es eine gute Urlaubslektüre und ich werde mir die Kunstfabrik beim nächsten Besuch noch etwas genauer anschauen.