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[Ausgabe 7-2001]
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Wie für viele, die sich heute aus dem Berufsleben zurückziehen, liegen auch Prof. Dr. Klaus D. Kramers Wurzeln in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Klaus Kramer wurde 1936 in Leipzig geboren, 1949 siedelte die Familie nach Baden-Baden über. Nach dem Abitur 1955 studierte er bis 1959 an der Technischen Universität Karlsruhe Physik – in Rekordzeit! Während der Semesterferien arbeitete er beim Südwestfunk Baden-Baden im Bereich Hochfrequenztechnik und erwarb dabei Kenntnisse, die er schon bald in seine wissenschaftliche Tätigkeit einbringen konnte – bis in die jüngste Zeit hielt er Vorträge in Schulen und an der Urania über die Wirkungen von Mobilfunkstrahlen auf den Menschen.

1959 wechselte Klaus Kramer an die Universität Mainz. Dort promovierte er 1962 am Max-Planck-Institut für Chemie bei Prof. Müller-Warmuth auf dem Gebiet der magnetischen Resonanz. 1965 kam Kramer an die Freie Universität, zunächst als Assistent und ab 1966 als Oberassistent bei Prof. Wilking am neu gegründeten III. Physikalischen Institut. Auf seine Habilitation 1972 folgte die Berufung zum Hochschullehrer am Fachbereich Physik der Freien Universität und damit auch in Forschung und Lehre die Möglichkeit zu Grenzüberschreitungen: Neben seiner Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Kern-Elektron-Wechselwirkung in kondensierter Materie initiierte er 1979 gemeinsam mit Kollegen aus der Medizin nach den Empfehlungen der World Health Organisation den Aufbaustudiengang „Medizinische Physik” als Modellversuch. Dieser nach dem Fall der Mauer mit der Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam etablierte weiterbildende Studiengang erfreut sich großer Nachfrage, auch über den Zeitpunkt von Kramers Entpflichtung hinaus.

In den 90er Jahren verlagerte Klaus Kramer auch seine Forschungstätigkeit in den Bereich der Medizinischen Physik. Arbeiten über elektromagnetische Strahlung in Diagnose und Therapie mit abgeschlossenen Diplom- und Promotionsarbeiten und mit Publikationen folgten. Aus den guten Kontakten zur Biophysik der Humboldt-Universität erwuchs nach der Wiedervereinigung ein gemeinsames Drittmittelprojekt sowie eine gemeinsame Vorlesung. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes von Deutschen und Polen war Prof. Kramer von 1996 bis 1999 maßgeblich am Aufbau eines Zentrums für Forschung und Lehre in der Medizinischen Physik in Torun/Polen beteiligt. Mit seiner außergewöhnlichen organisatorischen und auch kommunikativen Kompetenz war Kramer zudem ohne Unterbrechung seit 1991 geschäftsführender Direktor des Instituts für Experimentalphysik am Fachbereich Physik.

Dr. Wolfgang Kern
Foto: Langenbach

Der Autor ist Leiter der Physikalischen Praktika für Studierende der Medizin, der Pharmazie und der Geologie.

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