DEFO am FB Jura - Vorlesungskommentierung - SS 01 | ||||||||
Kennt Ihr "Täglich grüßt das Murmeltier"? Bill Murray muß etwa 100mal denselben Tag durchleben. Es passiert immer wieder das gleiche, egal was er selbst tut. Was - abgesehen vom Plot an sich - den Film komplett surreal macht, ist, daß Murray gegen diese ewige Wiederholung ankämpft und täglich neu aus seinem Leben etwas macht - immer etwas anderes. Wenn im realen Leben solche Wiederholungen vorkämen, würde Normalmensch Otto N. Verbraucher sicherlich resignieren, den Kopf einziehen und in ewige Monotonie verfallen. Ich meine, hat etwa Sisyphos irgendwann mal gegen seinen Stein getreten und ist von dannen gezogen? Nein, er schiebt, läßt rollen, schiebt, läßt rollen, schiebt,... Aber warum greife ich auf die Mythologie zurück, warum benutze ich den Irrealis? Wo es doch im echten Leben beste Beispiele gibt! So zum Beispiel das (in dieser Hinsicht) bemitleidenswerte Leben des Professor Eisenberg. Es war einmal ein genialer Wissenschaftler, der größte auf seinem Gebiet in seinem Heimatland, der strebte fleißig und eifrig danach, sein Fachgebiet zu systematisieren und zu erfassen. Zu diesem Behufe schuf er mehrere bahnbrechende Werke. Als es nichts mehr zu schreiben gab, beschäftigte er sich damit, seine Werke immer aufs Neue zu aktualisieren. Da war es, daß der Stumpfsinn einsetzte. Der "Meister", wie seine Eleven ihn zärtlich nannten, erfand täglich sich selbst neu (oder besser alt), LAS täglich wieder aus seinen Werken vor - denn warum sollte er neue Vorträge verfassen, wenn er bereits Vollkommenheit erreicht hatte? - und stagnierte. Er wurde sonderbar (vielleicht war er das vorher auch schon, aber sein Ruhm verdrängte diese Erkenntnis), menschenscheu, flog geistig in Höhen, die seine Zuhörer zu erreichen nicht in der Lage waren (und sind) und wartete ... auf das Ende vom Murmeltier, konkret wohl: seine Emeritierung. Nun, diese ist immer noch nicht erfolgt, Eisi LIEST immer noch, seine Studenten verstehen ihn immer noch nicht, sein Verständnisebenenmodell ist immer noch einzigartig und dieser Rat gilt ebenfalls immer noch: Geht zur Vorlesung! Erstens lernt man die "Denke" des Meisters kennen (im Hinblick auf Klausur und Mündliche), zweitens ist vorgelesen bekommen schöner als selber lesen, drittens: will man nicht noch an den letzten Tagen des Murmeltiers teilnehmen?
Wer hat Angst vorm Eisi-Mann? Niemand! Niemand! Denn es gibt ja SIE - die AG zur Kriminologie, die zwar immer wieder den Dozenten wechselt (WiMis sind eine extrem kurzlebige Rasse), aber ansonsten seit Jahren zuverlässig der Übersetzung der hehren und hohen und vor allem unerreichbaren (=unverständlichen) Worten des Meisters dient. Sic und Amen.
Der Murmeltier-Effekt (siehe Kriminologie I) ist hier in geringerem Maße zu beobachten als in der Kriminologie, da die Rechtsprechung diesen Bereich stärker und schneller modifiziert als die kriminologische Forschung voranschreitet. Diese Vorlesung ist daher auch weniger abgehoben und erheblich weniger trocken. Schon aus diesem Grund sollte man dieser Veranstaltung die Ehre geben. Zu den sonstigen Gründen vergleiche die oben bereits erwähnte Kommentierung zur Vorlesung Kriminologie I.
Hingehen, sonst: schlechte(re) Karten im Examen. Denn: Mündliche Simulation ist häufig Generalprobe für Premiere bei mündlicher Prüfung. Allerdings ohne Souffleuse. Daher besser vorher auswendig lernen! Für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden. Die Daten geben regelmäßig den Stand vorm Beginn des Semesters wieder. Die Benutzung der Daten geschieht auf eigene Gefahr. |
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