DEFO am FB Jura - Vorlesungskommentierung - SS 01 | ||||||
Diese AG wirft die Frage nach der Grenzziehung zwischen aktuellen Rechtsentwicklungen und Rechtsgeschichte auf. Das tagespolitische juristische Highlight von gestern ist heute schon Rechtsgeschichte. 6. Strafrechtsänderungsgesetz: Geschichte. Schockwerbungs-Urteil: Geschichte. Frühstücksflocken-Urteil: Zukunft. Was nun macht Ihr in dieser AG? Das was bei der Rechtsgeschichte immer getan wird: Exegese anhand von Quellentexten (warum nur müssen sich Rechtsgeschichtler immer noch geschwollener ausdrücken als Juristen ohnehin schon? Na ja, klappern gehört wohl auch hier zum Handwerk). Dann viel Spaß dabei. Ach ja, neuere Rechtsgeschichte greift tatsächlich doch ein bißchen weiter zurück als oben angedeutet. Insofern werden Euch wohl Texte aus den letzten 50 - 100 Jahren vorgelegt werden.
Mythologisch betrachtet ist die Titelwahl dieser Vorlesung verunglückt. Ich entsinne mich zwar meines Schwabs nicht mehr so explizit, weiß also nicht, ob Europa empfangen hat oder nicht (vielleicht war sie ja die Mutter des Minotaurus - schließlich kam Zeus als Stier zu ihr...), jedenfalls hat sie sicher nicht römisches Recht empfangen. Zeus war schließlich Herr aller Griechen ... oder so ähnlich. Geschichtsbanausen nun mögen denken: Wieso, das römische Recht wurde doch wohl im Zuge der Europa-Eroberungs(befreiungs-?)aktion der Römer den römisierten Völkern übergestülpt? Weit gefehlt - das römische Recht hat sich quasi über die Hintertür eingeschlichen. Und zwar kam es über Ostrom (=Byzanz) nach Europa, formuliert als Codex Justinianus. Ein Exemplar dieses Werkes hat es wohl irgendwie bis Italien geschafft, hat sich dann in Bologna ausgeruht, das Kirchenrecht versaut (kanonisches Recht) ... Und gerade an diesem spannenden Punkt hat meine historische Informationsquelle mir über die Schulter geschaut und resigniert gestöhnt "Ach nee, ich hab keine Lust mehr". Wie es wirklich war, werdet Ihr also wohl doch der Vorlesung entnehmen müssen. Das wollte ich Euch ja eigentlich ersparen. Aber so sind sie eben, diese Gebildeten - eingebildete Egoisten allesamt!
Hobbes, Locke, Rousseau, Montesquieu. Was haben diese alle gemein? Erstens hat man das ungute Gefühl, sie falsch zu schreiben. Zweitens hat man sie früher in der Schule während der Geschichtsstunde verschlafen. Alles, was bleibt, ist eine dunkle Erinnerung und das Gefühl, ungebildet zu sein. War da nicht was mit Gesellschaftsmodellen - "Der Gesellschaftsvertrag" oder so was? Auch insofern stellen Sie eine Herausforderung dar. Nun, da man reifer und sich seiner Unzulänglichkeiten besser bewußt ist, kann man sich also erneut diesen weltbewegenden (weltbewegthabenden) Herren stellen. Insofern haben die Dozenten - WiMis von Ebel und ein "Ex-Assi-nun-Privatdozent" - Ihre Veranstaltung auch bewußt nicht nur für Wahlfachgruppler (Betreuungsverhältnis 1:1?) vorgesehen, sondern wenden sich an die breite Masse der interessierten Jurastudenten. Da nicht der Stall, sondern das Pferd die Qualität ausmacht, kann man auch unbesorgt diesen Bildungstrip wahrnehmen - Ebel'sche Langeweile wird sich nicht zwangsläufig einstellen (jedenfalls nicht aufgrund der Dozenten). Und wenn doch, kann man es ja wie in der Schule machen und im Schlaf lernen... Für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden. Die Daten geben regelmäßig den Stand vorm Beginn des Semesters wieder. Die Benutzung der Daten geschieht auf eigene Gefahr. |
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