Das macht Prof. Lecheler nicht zum ersten Mal: Europarecht I steht im Wintersemester wieder auf dem WFG-XI-Programm. Thema der Vorlesung ist sozusagen der "staatsorganisationsrechtliche" Teil des Europarechts, also Aufbau und Organisation der Institutionen, Gesetzgebung etc. Beim blättern in alten Kommentierungen kann man den Eindruck gewinnen, der Dozent müsse furchtbar langweilig sein. Ob das daran liegen könnte, das Lecheler die Veranstaltung eben schon so oft lesen durfte? In diesem Semester möchte ich mich mal des Urteils enthalten...überzeugt euch einfach selbst. Für Abwechslung dürften jedenfalls die Stunden sorgen, in denen sich Lecheler von seinen (ausgezeichneten) Mitarbeitern wegen Abwesenheit auf Konferenzen o.ä. vertreten lässt.

Die Übung im Europarecht, in den letzten Semestern regelmäßig von den Mitarbeitern am Lehrstuhl Lecheler organisiert, erfreut sich großer Beliebtheit. Bei den vier Klausuren ist Raum 2215 zumeist rappelvoll. Dieses Semester wird Prof. Heintzen die Übung leiten. Wer zwei der vier angebotenen Klausuren besteht bekommt einen Wahlfachschein. Die Übung behandelt den Stoff der Vorlesungen Europarecht I und II. Als Fallbücher seien euch Lecheler/Gundel, Übungen im Europarecht und Weber/Gas, Fälle zum Europarecht empfohlen.

Zum voraussichtlich letzten Mal hält Professor Randelzhofer dieses Semester die Vorlesung Völkerrecht I. Darin wird er sich mit dem Friedensrecht beschäftigen, also den Grundlagen, Quellen und Subjekten des Völkerrechts sowie den sogenannten Grundrechten der Staaten, der völkerrechtlichen Abgrenzung der staatlichen Geltungsbereiche, den Organen des völkerrechtlichen Verkehrs, dem völkerrechtlichen Rechtsgeschäft und dem völkerrechtlichen Delikt. Zurzeit ist noch nicht klar, was aus dem Lehrstuhl von Randelzhofer wird und zumindest bis zur eventuellen Berufung eines Nachfolgers wird Kunig den völkerrechtlichen Lehrstuhl wohl alleine betreuen. Da aufgrund Kunigs sonstiger Verpflichtungen nicht sicher ist, wann diese Veranstaltung wieder stattfindet, kann allen Wahlfachstudenten nur dringend empfohlen werden, diese Veranstaltung zu besuchen.

Nachdem sich Herr Vergau in den kommenden beiden Semestern um den Aufbau einer rechtsstaatlichen Polizei in Afghanistan kümmern soll, wird Frau Rudolf, unsere frisch gebackene Juniorprofessorin die Veranstaltung übernehmen. Thema der Veranstaltung bleiben die internationalen Organisationen und in deren Zentrum: die Vereinten Nationen. Allgemeine Rechtsfragen will die Dozentin anhand von Fallstudien und Entscheidungen internationaler Gerichte behandeln. Hierzu gehören insbesondere Normsetzung, Normdurchsetzung und andere Handlungsformen internationale Organisationen. Die Veranstaltung widmet sich aktuellen Fragen wie der Bekämpfung des Terrorismus, der Entwicklung im Irak, Tätigkeit der WTO, Umweltschutz und der Rolle von NGOs im Völkerrecht.

Zuerst einmal muss man sich fragen, ob es nicht gegen die Menschenrechte verstößt, eine Veranstaltung samstags stattfinden zu lassen (sorry, kleiner Scherz am Rande ...). Natürlich ist es auch für mich das Normalste der Welt, meine Wochenenden an der Uni zu verbringen. Die Vorlesung knüpft, darauf wärt Ihr wahrscheinlich auch alleine gekommen, an die Veranstaltung "Internationaler Menschenrechtsschutz I" aus dem Sommersemester 2003 an. Im zweiten Teil werden nun die Amerikanische Menschenrechtskonvention der OAS und die Afrikanische Konvention der Rechte der Menschen und der Völker dargestellt sowie die Effizienz der Schutzsysteme anhand ausgewählter Spruchpraxis gewürdigt. Den Schwerpunkt wird aber die Europäische Menschenrechtskonvention und die große Reform von 1998 bilden. Als Literatur ist der EMRK-Kommentar von Frowein-Peukert zu empfehlen.

Unter dem Leitspruch "Moot, MEET, and Compete" verspricht dieser seit 1988 von der European Law Moot Court Society (www.elmc.org) veranstaltete europaweite, zweisprachige Wettbewerb für alle Freunde des Europarechts wieder spannend zu werden. Auch dieser Wettbewerb bietet die willkommene und ständig an Bedeutung gewinnende Chance, Schlüsselqualifikationen in Englisch und Französisch auszubilden, deren Beherrschung in späteren juristischen Einsatzfeldern - seien es z.B. Kanzleien mit internationaler Ausrichtung oder Tätigkeiten im Umfeld internationaler Organisationen - entscheidende Wettbewerbsvorteile bringt. Gegliedert ist dieser Wettbewerb in drei Teile, deren Auftakt eine schriftliche Vorausscheidung ist, in der sich die besten 40 Universitäten für die Teilnahme an einem von vier Regionalfinalen qualifizieren. Von zehn, in mehreren Runden gegeneinander antretenden Teams, qualifiziert sich nur das beste Team für das All-European Final, das in Luxemburg in den repräsentativen Räumlichkeiten des EuGH stattfindet. Die Erstellung der Schriftsätze für zwei an einem fiktiven Fall beteiligte Parteien (applicant und defendant) steht im Mittelpunkt der ersten Phase. Die seit 1994 ununterbrochene Teilnahme der Freien Universität am ELMC ist eine erfreuliche Erfolgsstory. Dabei markieren die Jahre 2002/2003 einen weiteren Höhepunkt, als das Team der FU Berlin in das Finale des All-European Final einzog und unter 84 teilnehmenden Universitäten aus ganz Europa und den USA mit überzeugenden rhetorischen Fähigkeiten und fundierten, blitzgescheiten Antworten auf die Fragen der Richter den zweiten Platz des Gesamtwettbewerbes errang. WANTED! - Bei Redaktionsschluß wurden noch Teilnehmer für den European Law Moot Court gesucht. Wer also Heißhunger auf diesen Wettbewerb verspürt, kann seinen Appetit zunächst im Internet mit dem Link

http://www.fu-berlin.de/jura/veranstaltungen/wettbewerbe/int_moot/elmcc/index.html stillen und wird insbesondere durch den detailgenauen Erfahrungsbericht früherer Teilnehmer einen persönlichen Eindruck gewinnen. Dieser Wettbewerb steht Studenten des Fachbereichs Rechtswissenschaften, Nebenfachstudenten, Erasmus-Studenten und Promotionsstudenten der FU Berlin, der HU Berlin und der Uni Potsdam offen. Die Teilnahme wird mit einem Seminarschein belohnt. Wer also Lust bekommen hat auf dieses besondere Teamerlebnis und den von früheren Teilnehmern unvergessenen emotionalen und sonstigen Support melde sich möglichst rasch bei der Wiss. Mitarbeiterin Nele Behr oder bei Wiss. Mitarbeiter Daniel Meltzian am Lehrstuhl Prof. Dr. Lecheler.

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