Ihr seid ja nun schon gaaaaanz alte Hasen und langsam auf dem Weg, Juristen zu werden. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis einen alle Freunde, die mittlerweile Politologie, Psychologie und Kunstgeschichte studieren, mit scheelen Augen anschauen, sobald man diskutierend den Mund aufmacht und man anfängt, plötzlich eine Vorliebe zu entwickeln für die Sätze "Das ist halt so", "das war immer so" und "das wollte man bestimmt mit der Einführung des Gesetzes X nicht ändern" und sich fragt, wo in Gottes Namen alle die "billig und gerecht Denkenden" sind und wer überhaupt so billig ist, dass er auch billig denkt . Kurz und gut, der Prozess der geistigen Juristisierung lässt sich nur noch durch energisches Aussteigen verhindern.

Doch glücklicherweise werdet ihr dieses Semester von einem breiten Spektrum von Professoren ausgebildet, das zum Teil unterschiedlicher nicht sein könnte und bei einem das gute Gefühl hinterlässt, man könne auch bei der geistigen Umstrukturierung eines Jurastudiums sämtliche Macken behalten und lediglich neue dazubekommen. Man kann sich also bequem zurücklehnen, Abschlussklausuren schreiben und braucht lediglich eine Gebrauchsanweisung für alle seine Freunde zu erstellen, dass man künftig eben das Wort "grundsätzlich" anders verwendet als allgemein üblich und seiner Freundin/Freund beizubringen, was es bedeutet, wenn man grundsätzlich bereit ist, den Müll herunterzubringen und den Jahrestag nicht zu vergessen. Und grundsätzlich auch treu ist.

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