Abschlußklausur: Di, 20.07.04

14. April 2004, 8.17 Uhr, Hörsaal II gefüllt bis auf den letzten Platz, Professorin Dr. Möller betritt den Raum: "Schönen Guten Morgen. Die heutige Vorlesungsstunde möchte ich dazu nutzen, Ihnen einen kurzen inhaltlichen Überblick über unsere Veranstaltung zu geben." In ihrer ganz eigenen Art wird sie nun versuchen das Römische Recht von seinen Anfängen beginnend beim Vindikationsmodell der Agrarbauern über die Zeit der Republik und des Prinzipats bis hin zur Rezeptionsgeschichte und dem Nachwirken des Römischen Rechts im heutigen BGB zu erläutern. Schnell wird Euch ihr umfassendes Wissen für diese Materie und ihre Begeisterung auffallen, die sich in versteckten Gefühlsausbrüchen wie einem kurzem Zusammenzucken und einem schüchternen Lächeln widerspiegelt. Ihre Tafelbilder bestehen zu 75 % aus lateinischen Begriffen, die euch beim Nacharbeiten und vereinzelt auch in der Klausur sehr hilfreich sein werden. Fragen beantwortet sie zumeist sehr schnell und höchst erfreut über Euer Interesse. Zudem beginnt sie jede Vorlesungsstunde mit einer kurzen Wiederholung der letzten Woche, indem sie Euer Wissen abfragt. Ihr seht euch um und schaut überall in ratlose Gesichter. Hat denn keiner in der letzten Stunde zugehört? So leid es uns tut, aber schnell werdet Ihr feststellen, dass es unmöglich ist, in der Veranstaltung mitzukommen. Auch Steno-Kenntnisse werden Euch nicht weiterhelfen, denn alles erscheint zunächst als wichtig. Das beste, was Ihr also tun könnt, ist die Vorlesung (die immer leerer werden wird) zu besuchen und ihr geistig zu folgen - zumindest versuchsweise.

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