Der große Stern der Rechtssoziologie hat den Horizont leider schon vor vielen Jahren verlassen. Es sind aber noch Lichter am Firmament zu sehen. Prof. Rottleuthner ist der letzte Verteidiger seines Gebietes an unserem Fachbereich, so bietet er auch dieses Jahr wieder allen Studierenden der Wahlfachgruppe I eine Einführung in die Rechtssoziologie an. Er beginnt mit der Geschichte und den neueren Theorien der Rechtssoziologie, im zweiten Teil werden Beispiele aus dem Bereich der empirischen Rechtssoziologie diskutiert. Der Dozent trägt entgegen einiger Vorurteile keine Turnschuhe. Diese Überheblichkeit einiger Studierender an unserem Fachbereich gegenüber anderen Wissenschaftsgebieten zeigt, wie wichtig gerade für Juristen die Verbindung zur Gesellschaft sein sollte. Sonst besteht wieder die Möglichkeit der Klassenjustiz (hier werden sich die Meinungen teilen), in der eine "Bildungselite" (mehr oder weniger) über das Volk urteilt. Es bleibt die Hoffnung, daß hier vielleicht die Verbindung zwischen Gesellschaft und Recht nicht vollkommen verloren geht. Begleitend zur Vorlesung "Einführung in die Rechtssoziologie" wird eine Übung angeboten. Es kann der Vorlesungsstoff vertieft werden und vier Klausuren sowohl zum Scheinerwerb als auch zur Examensvorbereitung werden angeboten. Es bleibt nur noch, auf die Kommentierungen zu weiteren Veranstaltungen des Dozenten zu verweisen.

siehe oben

Justitia ist ja bekanntlich blind. Man mag dies auslegen als Gerechtigkeit. Andererseits ist es so viel leichter, die Waage zu manipulieren: Sie merkt's ja nicht. Aber ist dies gerecht? Hmmmm...großes Thema, über das der Rottleuthner da ein Seminar abhält. Dies beinhaltet natürlich zunächst viele Theorien, schließlich handelt es sich hier um eines der geeignetsten Themen für Philosophen, um ihren Senf dazuzugeben. Aber auch um "soziale Gerechtigkeit" geht's. Klingt auf jeden Fall interessant, schließlich sollte auch der Jurastudent bis zum Ende des Studiums das Wort mal gehört haben, auch wenn einige die These vertreten, daß dies die Rechtsfindung eher behindern soll. Wer findet, muß schließlich suchen. Und soll man sich wirklich bei der Suche von moralischen Anfechtungen aufhalten lassen? Und gibt es überhaupt noch Plätze? Fragen über Fragen....Vielleicht kann sie Rottleuthner beantworten.

Wer im zugegebenermaßen oft tristen Juristenalltag des Subsumierens und Durchschlagens durch den Dschungel von Tatbeständen sich nach etwas humanerer Geistesbetätigung sehnt, hat vielleicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, es mit der Rechtsphilosophie probieren... Ob er in diesem Semester mit diesem Seminar eine gute Wahl trifft, erscheint allerdings angesichts des Themas eher fraglich: "Nietzsche über Recht und Staat". Wer sich nicht bereits etwas mit diesem problematischen und sich nicht unbedingt durch Klarheit und Stringenz auszeichnenden Philosophen auseinandergesetzt hat, wird wahrscheinlich nicht so viel Spaß mit diesem Seminar haben. Auch bei dem Dozenten fehlt es manchmal etwas an Klarheit und Struktur. Meine Empfehlung: Schaut euch vielleicht nach einer anderen interessanten Veranstaltung um (Tip: siehe unten unter Seminare).

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