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Am erfolgreichsten ist Werbung, wenn sie zu den Menschen kommt – und nicht umgekehrt. Diesen Grundsatz haben sich die Gräzisten und Latinisten der Freien Universität zu eigen gemacht. Seit dem letzten Jahr bemühen sich daher die Seminare für Klassische und Mittellateinische Philologie mit Erfolg um eine neue Form intensiver Zusammenarbeit mit Berliner Gymnasien, um für den an Schule und Universität dringend benötigten latinistischen und gräzistischen Nachwuchs zu werben. Die bis dahin eher vereinzelten Aktivitäten wurden zu einem festen Programm zusammengeführt, das sich gezielt an Schülerinnen und Schüler der 12. und 13. Klassen richtet und von zwei ständig ansprechbaren Beauftragten koordiniert, organisiert und auch durchgeführt wird.

Dieses Programm wurde durch mehrere Rundschreiben an den Schulen bekannt gemacht und auf mehreren Fortbildungsveranstaltungen zahlreichen Berliner Latein- und Griechischlehrern vorgestellt. Es besteht aus zwei Teilen: In der Basisveranstaltung erhalten die Schüler zunächst eine Einführung in die Ziele, Inhalte und Organisation des Studiums; auch der Frage der beruflichen Perspektiven wird große Aufmerksamkeit geschenkt. Anschließend werden diese allgemeinen Hinweise an praktischen Beispielen konkretisiert, die nach Möglichkeit auf die im Unterricht behandelten Stoffe Bezug nehmen: Anhand von Faksimilia antiker Papyri, mittelalterlichen Handschriften und modernen textkritischen Ausgaben erhalten die Schüler einen Einblick in grundlegende philologische Arbeitsweisen; am Computer werden sie mit den vielfältigen Angeboten bekannt gemacht, die das Internet für den Latinisten und Gräzisten bietet, von wissenschaftlichen Großprojekten bis hin zu den lateinischen Nachrichten des Finnischen Rundfunks. Den Abschluss bildet eine Führung durch die jeweilige Seminar-Bibliothek. Zusätzlich erhalten die Schüler ein umfangreiches Handout mit den wichtigsten Informationen über das Studium der Klassischen und Mittellateinischen Philologie an der Freien Universität. Schülern, die dann an einem Fachstudium interessiert sind, wird in einer zweiten Phase die Möglichkeit geboten, ihre Eindrücke durch den Besuch von Vorlesungen oder Seminaren, durch Gespräche mit Dozenten oder Studierenden zu vertiefen.

Ausgesprochen gute Resonanz

Die Resonanz auf dieses neuartige Angebot ist ausgesprochen erfreulich: Seit Mitte des letzten Jahres konnten bereits dreizehn Schülergruppen aus neun Berliner Schulen begrüßt werden, allein für Mai lagen fünf weitere Anmeldungen vor. Auch das Fazit der bisher durchgeführten Veranstaltungen fällt durchweg positiv aus: Die Schülerinnen und Schüler zeigten nicht nur großes Interesse an den Studieninhalten, sondern waren offensichtlich besonders beeindruckt von der individuellen Beratung und der sehr persönlichen Studienatmosphäre vor Ort. Nach Auskunft der Lehrer wurden auf diese Weise nicht nur Informationsbedürfnisse befriedigt, sondern vor allem bestehende Hemmschwellen gegenüber der Universität abgebaut. Auch die Veranstalter sind zufrieden: Offensichtlich wurde mit dieser intensiven Form der Nachwuchswerbung so viel Interesse für das Studium geweckt, dass bereits erste, ermutigende Erfolge vorzuweisen sind: So entschieden sich nach Besuch der Informationsveranstaltungen mehr als 30 Prozent einer Schülergruppe für ein Studium der Klassischen Philologie an der Freien Universität. Die ersten Erfahrungen bestätigen: Individuell informieren, um fürs Studium zu motivieren, ermöglicht neue Chancen erfolgreicher Nachwuchswerbung.

Für weitere Informationen stehen Dr. Fritz Felgentreu (030/838-52210, ffelge@zedat.fu-berlin.de) und Dr. Stefan Kipf (030/838-55952, kipf@zedat.fu-berlin.de) gerne zur Verfügung.

Dr. Stefan Kipf

Der Autor ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Griechische und Lateinische Philologie

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