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[Interview mit Prof. Dr. A. Dieter Schlüter vom Institut für Chemie] Naturwissenschaftler rund um den Globus kommunizieren in Englisch. Neben zwei internationalen Studienprogrammen bietet das Institut für Chemie der FU viele Lehrveranstaltungen des Hauptstudiums in Englisch an. Mit Prof. Dieter Schlüter, dem Geschäftsführenden Direktor des Instituts und Chairman des Masterprogramms Polymer Science, sprach Catarina Pietschmann.

Warum halten Sie englische Lehrveranstaltungen an deutschen Universitäten für sinnvoll?

Konzerne operieren heute weltweit, und auch die Forschung wird zunehmend internationalisiert. Unsere Absolventen sollen später in der Lage sein, ihr Wissen und ihre Unternehmen professionell vertreten zu können – egal ob sie in Westeuropa, den USA oder China tätig sind. Das betrifft Naturwissenschaftler genauso wie Ingenieure und z.B. auch Wirtschaftswissenschaftler. Englisch ist das internationale Kommunikationsmedium und der Umgang damit muss geübt werden.

Für die Forschung an den Universitäten ist es außerdem sehr wichtig, dass qualifizierte Studierende und Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland zu uns kommen. Nicht nur, weil es den Naturwissenschaften an Nachwuchs fehlt. Wir brauchen ihr kreatives Potential und geben ihnen dafür eine fundierte Ausbildung. Ohne englische Lehrangebote würden allerdings auch weiterhin alle hellen Köpfe in die USA gehen – wovon die amerikanische Forschung und Wirtschaft immens profitiert.

Wie wirkt sich der internationale Austausch auf das spätere Berufsleben aus?

Ganz gleich, ob eine Chinesin bei uns studiert oder ein FU-Diplomand in die USA oder nach Mexiko geht: Ein Auslandsaufenthalt prägt entscheidend und bewirkt meist eine lebenslange Affinität zum Gastland. Die Begegnung mit einer anderen Kultur fördert die Persönlichkeit, macht die jungen Wissenschaftler weitsichtiger, toleranter und teamfähiger.

Wie sieht es mit Prüfungen aus?

Davor hatten die meisten Angst. Alle Prüfungen können jedoch wahlweise in Deutsch oder Englisch abgelegt werden. Auch schriftliche Arbeiten – angefangen bei Versuchsprotokollen bis hin zur Diplomarbeit und Habilitationsschrift – sind in beiden Sprachen möglich.

Sollte nicht „Englisch für Naturwissenschaftler“ generell in das Grundstudium aufgenommen werden?

Das wäre wünschenswert, ist jedoch derzeit kaum finanzierbar. Eine gute Alternative könnten spezielle Angebote des FU-Sprachlabors sein, sofern sie auch die jeweilige Fachsprache berücksichtigen.

Catarina Pietschmann

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