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Gérard
Scotin nach William Hogarth: Marriage à la Mode (Heirat nach
der Mode). Szene 1. 1745, Kupferstich und Radierung, 35,5
x 44,5 cm.
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Vielfalt der Sinnebenen
Sowohl das Porträt des Feldherrn
als auch die kleineren Gemälde im Salon des Earls folgen
genau bestimmbaren Vorbildern aus der französischen und
italienischen Hochkunst.
Erinnern wir uns an unsere Beobachtungen zur ersten Szene
aus dem "Leben eines Liederlichen", so wird deutlich,
auch die hier geschilderten Greueltaten aus Religion und klassischem
Mythos sind auf verschiedenen Sinnebenen zu lesen. Auf der
ersten, der primären Ebene, charakterisieren sie den
Kunstgeschmack unseres Adligen, auf der zweiten geben sie
einen beredten Kommentar zu dem sich abzeichnenden Ehezerfleischungsdrama,
auf einer dritten Ebene liefern sie eine nicht weniger deutliche
Einschätzung der klassischen Kunsttradition und ihrer
Bedeutung für das englische 18. Jahrhundert durch den
Künstler Hogarth. Weitere Ebenen ließen sich erschließen.
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