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Foto: Glöwing "Niemand würde die dominierende Rolle des Englischen bestreiten wollen. Aber dies darf nicht vergessen machen, dass die Romanistik seit jeher ein Schlüssel zu großen Teilen der Welt ist: Westeuropa, Mittel- und Südamerika gehören zur Romania, selbst in vielen Staaten Afrikas sind die aus dem Lateinischen kommenden Sprachen das Vehikel der allgemeinen Verständigung", so Prof. Küpper. "Und über das Sprachliche hinaus ist die Beschäftigung mit der literarischen Tradition anderer Kulturen bestens geeignet, zu vermitteln, was wir für das Zusammenleben in der einen Welt brauchen: Das Produktive der fremden Kulturen zu erkennen, gleichzeitig aber zu sehen, dass das Fremde nichts radikal anderes ist, dass es immer eine Ebene des Verstehens und Begreifens ist." Internationalität und Interdisziplinarität bestimmen das Aufgabengebiet des 48-jährigen Wissenschaftlers an der FU: Außer der Romanistik vertritt Küpper die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Und in dem neu eingerichteten Diplom-Studiengang "Frankreichstudien" wird er denjenigen, die künftig in der Wirtschaft tätig sein wollen, eine gute Basis-Kompetenz in französischer Sprache und Kultur vermitteln. In Fankreich, aber auch in Italien, Spanien und Lateinamerika ist es oftmals die Kenntnis von Kultur und Literatur, was die Türen öffnet, auch in der Wirtschaft und im politischen Bereich, so Küpper. Auch ein Vollstudium der Romanischen Philologie könne er nur empfehlen. "Wir brauchen eine relevante Zahl von Leuten, die in den Schulen und den Medien sicherstellen, dass wir unseren größten Nachbarn verstehen. Wenn dies gelingt das zeigt die Geschichte sind die Aussichten nicht schlecht, dass die Dinge einen guten Lauf nehmen, zumindest für unseren Teil der Welt." Bei seinen Lehrveranstaltungen will sich Joachim Küpper vor allem auf Frankreich, Spanien und Italien konzentrieren und den Studierenden insbesondere die großen Autoren des Mittelalters, der Frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts wie Petrarca, Cervantes, Calderón oder Flaubert nahe bringen. Darüber hinaus wird in den nächsten Jahren die Untersuchung von literarischen und historiographischen Chroniktexten über die Entdeckung der "Neuen Welt" ein Forschungsschwerpunkt sein, berichtet er. Vor allem die Kombination von Romanistik und Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft war es, die Küpper überzeugt hat, der Berufung an die FU zu folgen. Rufe an die Universitäten Potsdam, Duisburg und Tübingen hatte er abgelehnt. Natürlich reizt auch die Stadt an sich: "Hier spürt man eine enorme Dynamik. In Europa kann sich nur Paris mit Berlin messen." Die kleinen Unbilden zu Beginn seiner Zeit an der FU Dienstzimmer und Telefon ließen auf sich warten nimmt Küpper inzwischen gelassen. Er ist sich sicher, dass bis zum 29. Juni alles funktionstüchtig sein werde: "Das ist der Tag meiner Antrittsvorlesung zum Thema: 'Was ist Literatur?'. Das soll dann der Abschluss meiner Startphase sein."
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