Diese Vorlesung behandelt das Konzern-, Umwandlungs- und Unternehmensmitbestimmungsrecht. Klar ist, dass keine Veranstaltung in diesem Semester einen längeren Titel hat als diese. Nicht klar ist (zumindest mir), was Umwandlungsrecht sein soll. Aber das wird man ja in der Vorlesung lernen. Prof. Säcker wird zudem die neue supranationale Rechtsform der Europäischen Aktiengesellschaft mit dem Recht der deutschen Aktiengesellschaft vergleichen. Nach so viel Wissenszuwachs werdet Ihr Euch dann sicher wie umgewandelt fühlen.

Das deutsche und europäische Patentrecht - geregelt im Patentgesetz beziehungsweise im Europäischen Patentübereinkommen und maßgeblich beeinflusst durch das Berner Übereinkommen und das TRIPS-Abkommen - wird Euch Herr Füller näher bringen. Ihr werdet lernen, dass ein Patent nur auf Erfindungen erteilt wird, welche neu und gewerblich anwendbar sind. Heikel wird es, wenn Herr Füller Euch den Begriff der Technizität erklärt.

Außerdem werdet Ihr lernen, dass der wirtschaftliche Wert des Patentes maßgeblich durch die Patentansprüche - welche der Anmelder selbst formuliert - bestimmt wird. Je allgemeiner die Patentansprüche gehalten werden, desto größer der Wert des Patentes. Auch werdet Ihr erfahren, dass Patente inzwischen strategisch genutzt werden - große Unternehmen legen umfangreiche Patentportfolios an, um einerseits Neulinge vom Markt fernzuhalten und andererseits Austauschmasse zum sogenannten Cross-Licensing zu haben. Wenn Herr Füller um Aktualität bemüht ist, wird er auch die geplante EU-Richtlinie zur Patentierung computerimplementierter Erfindungen und das angedachte Gemeinschaftspatent besprechen.

Eines solltet Ihr Euch aber nicht einreden lassen: Nämlich, dass Patente die Innovationstätigkeit fördern würden. Diese etwas antiquierte Annahme ist inzwischen durch verschiedene Forschungsbeiträge widerlegt.

Freunde der schwersten Wahlfachgruppe von allen treffen sich immer freitags um 8.30 Uhr in der Bibliothek des Instituts für deutsches und europäisches Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Energierecht. Die momentane Zahlenkombination liegt mir leider nicht vor. Prof. Säcker wird Euch hier zusammen mit Wiss. Ass. Boesche das neue Energiewirtschaftsrecht, das deutsche und europäische Energiekartellrecht und den Regierungsentwurf zur Entgeltregulierung durch die RegTP näher bringen. Wenn Ihr bereits Kartellrecht gehört habt und zu dieser frühen schon genug Energie aufbringen könnt, solltet Ihr diese Veranstaltung besuchen.

Die Besonderheit des Wirtschaftsrecht zeigen sich sehr deutlich in der Veranstaltung, denn hier ist der Blick über den Tellerrand gefragt, insbesondere über die Wiese hin zu den Wirtschaftswissenschaften. Die ökonomischen Grundlagen des Wettbewerbsrecht werden im Überblick behandelt. Hinzu treten die wettbewerbsrechtlichen Leitbilder, um so ein Grundverständnis des Kartellgesetzes zu erhalten. Damit Ihr auch den Stoff umfassend nach- und vorbereiten könnt, empfiehlt der Dozent sein Lehrbuch: "Wettbewerbspolitik und Kartellrecht".

Na, schon lange keine CD mehr gekauft? Muss man ja auch nicht mehr, Musik gibt's ja kostenlos im Internet. Wenn Ihr so denkt, seid Ihr in dieser Veranstaltung richtig. Denn hier werdet Ihr erfahren, was Ihr in dieser Hinsicht alles dürft und was Ihr nicht dürft. Die Grundzüge des Urheberrechts mit seinen Nebenrechten und verfassungsrechtlichen Grundlagen werden besprochen. Prof. Raue wird die neueste Gesetzgebung in die Veranstaltung einarbeiten. Die Vorlesung ist stark praxisorientiert und illustriert das Urheberrecht anhand von Rechtsprechung und praktischer Erfahrung. Vielleicht werdet Ihr ja zusammen was brennen.

Die Übung ist für Studierende ab dem 6. Fachsemester geeignet, ein Schein wird nicht erteilt. Die Veranstaltung wendet sich mit Klausuren auf Examensniveau an Studierende, die sich für die Wahlfachgruppe V entschieden und die Vorlesungen Wirtschaftsrecht I und Wirtschaftsrecht II gehört haben und vermittelt das neue Recht. Frau Boesche ist als engagierte Dozentin sehr zu empfehlen, mit Prof. Säcker steht außerdem ein äußerst kompetenter Lehrstuhl hinter der Veranstaltung, die Übung muss also gut sein. Ob sie es wirklich ist, müsst Ihr selbst herausfinden.

Für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden. Die Daten geben regelmäßig den Stand vorm Beginn des Semesters wieder. Die Benutzung der Daten geschieht auf eigene Gefahr.