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Ortsgeschichte

Wenn man sich mit der Baugeschichte der mittelalterlichen Dorfkirchen auf dem Teltow beschäftigt, gibt die Ortsgeschichte wichtige - und häufig die einzigen - Anhaltspunkte. Wie bereits erwähnt wurde, gibt es keine Dokumente, die die Bauzeiten der mittelalterlichen Kirchen des Teltow urkundlich dokumentieren. Einzelne Urkunden nennen beispielsweise einen Pfarrer in einem Ort (z.B. der Pfarrer von Stahnsdorf ist 1264 Zeuge bei einem Rechtsvorgang). Diese Urkunde beweist nun nicht, daß die alte Kirche in Stahnsdorf bereits gestanden hätte (wahrscheinlich ja!), aber sie beweist, daß Stahnsdorf ein Pfarrsprengel war, denn nicht jedes Dorf hatte einen Pfarrer. Pfarrdörfer hatten in der Regel auch größere Kirchen, die meist auch älter sind als die kleinen Dorfkirchen der Tochterpfarreien. Daher werden hier auch kurz die wichtigsten Quellen zur Ortsgeschichte vorgestellt. Auch die Einzelurkunden wird nur in den Kapiteln zur Ortsgeschichte verwiesen. Diese sind fast alle in Riedel, Codex Diplomaticus Brandeburgensis (35 Bände) zu finden sowie in einem Nachtragsband von Krabbo. Im folgenden stellen wir kurz die von uns benutzten Quellen vor.

Quellen

Das Landbuch von Kaiser Karl dem IV. (1375)

Das Landbuch Kaiser Karls des IV. von 1375 war in erster Linie ein Steuerbuch, das die Besitzverhältnisse genau auflistet. So werden die Patronats- und Gerichtsherren der Dörfer genannt, die Lehnsherren, und wohin und an wen die Abgaben und Dienstleistungen (Pacht, Zins, Bede und Wagendienste) zu leisten waren. Zwar war das Bevölkerungsmaximum des Hochmittelalters zu dieser Zeit bereits weit überschritten, die Pest hatte auch in der Mark Brandenburg einen hohen Tribut gefordert, und viele Hufen (oder Höfe) lagen unbebaut. Allerdings gibt uns die genau aufgelistete Hufenzahl Aufschlüsse über die ursprüngliche Größe der Dörfer. Verzeichnet sind auch die Pfarrhufen, Lehnschulzenhufen, die Krüge, Mühlen etc. Wir haben die Umschrift des Landbuchs durch J. Schulze von 1940 benutzt.

Die Schoßregister 1450, 1480

Schoß bzw. Schoße sind mittelalterliche Begriffe für Sondersteuern, die zunächst nur für bestimmte Kriegszüge erhoben wurden. Sie konnten, wie auch die Bede, leicht zur Dauersteuer werden. Schoßregister sind Steuerbücher, die etwa dieselben Angaben wie das Landbuch enthalten. Die Angaben entnahmen wir dem Historischen Ortslexikon von Brandenburg.

Fidicin (1847)

Eine erste und bereits recht brauchbar Zusammenstellung der Geschichte der Teltow-Dörfer findet sich in Fidicin (1847). Allerdings sind darin kaum Angaben zu den Kirchen gemacht.

Der Teltow 3. Teil Geschichte der Ortschaften des Kreis Teltow (Spatz, 1912)

Eine erste recht gute Zusammenstellung der Geschichte des Teltow ist die Arbeit von Spatz. Sie ist durch das "Kreisinventar" überholt.

Das "Kreisinventar"

Die umfassendste und beste Darstellung der Kirchen (und sonstigen Baudenkmale) des Teltow ist das "Kreisinventar" wie es gemeinhin genannt wird. Der korrekte Titel ist jedoch "Die Kunstdenkmäler der Provinz Mark Brandenburg. Band IV(1). Die Kunstdenkmäler des Kreises Teltow".

Historisches Ortslexikon für Brandenburg

Das Historisches Ortslexikon für Brandenburg ist die beste und vollständigste Zusammenfassung aller Geschichtsdaten zu den Teltow-Dörfern.

Politische und kirchliche Verhältnisse im Teltow

Weiterhin sind die politischen Verhältnisse und kirchlichen Organisationsformen zu berücksichtigen. Es existieren auffällige Unterschiede in den Dotierungen der Pfarreien mit Pfarrhufen zwischen dem Ost- und Westteltow. Der zentrale Bereich des Teltow hat überwiegend kleine und mutmaßlich etwas jüngere Kirchen. Hier könnten ebenfalls noch einige zeitliche Anhaltspunkte für den Baubeginn der Teltow-Kirchen zu finden sein.


Letzte Änderung: 16.4.2005


©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005