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Baugeschichte Ortsgeschichte
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Innenbögen Ein wichtiges Stilelement im
Innern der Kirche sind der Apsisbogen sowie die Verbindungsbögen
zwischen Schiff und Chor, und Schiff und Turm. Im Fundament sind
Apsis- und Triumphbogen dadurch gekennzeichnet, daß die
Fundamente in der Regel unter den Bögen unterbrochen sind.
Man wollte sich unnötige Fundamentgründungen ersparen.
Dies ist insbesondere dann ein wichtiger Hinweis, wenn es zu
entscheiden ist, ob eine Kirche nach Osten verlängert worden
ist oder ob eine ursprüngliche Apsis vorhanden war oder
nicht. Apsisbogen Der Apsisbogen ist im Grunde eine bogenartige Öffnung in der Ostwand des Chores oder des Schiffes), an die im unteren Teil die halbrunde Apsis angebaut ist. Im oberen Teil liegt der Bogen im Dachbereich der Apsis, d.h. der Apsisbogen reicht meist über die Traufhöhe der Apsis hinaus. Die relative Größe des Apsisbogens im Verhältnis zur Ostwand kann man bei einigen Kirchen gut sehen, die im Verlauf der Geschichte die Apsis verloren haben und der Apsisbogen zugesetzt worden ist. Triumphbogen Ein wichtiges Stilelement ist der
Triumphbogen zwischen dem Innenraum von Schiff und Chor. Ein
wichtiges Kriterium ist natürlich die Form des Triumphbogens
(rundbogig, gedrückt-spitzbogig oder spitzbogig). Im
letzterer Fall lassen sich weitere Varianten beobachten (bereits
wenig über dem Fußboden ansetztende Spitzbogen oder
relativ hoch über dem Fußboden ansetzende Spitzbögen.
Auch die lichte Weite des Triumphbogens ist unterschiedlich;
ältere Kirchen scheinen stärker eingezogene Triumphbögen
als jüngere Kirchen. Verbindungsbogen zwischen Schiff und Turm Zwischen Turm und Schiff öffnete sich entweder ein großer Bogen oder zwei kleinere Bögen mit einem starken Mittelpfeiler. In der Literatur werden auch Kirchen mit drei Verbindungsbögen zwischen Turm und Schiff beschrieben, die wir allerdings noch nicht gesehen haben. Der Turminnenraum wurde damit in den eigentlich Sakralraum miteinbezogen. Verbindungsbögen zwischen Turm und Schiff kommen nur bei überschiffsbreiten, schiffsbreiten oder sehr wenig eingezogenen Türmen vor. Sie sind ein typisches Element des 13. Jahrhunderts. Die quadratischen, stark eingezogenen gotischen Türme haben oft sogar keine Verbindung mit dem Schiffsinneren, sondern sind nur von außen zugänglich. Wenn sie vom Schiffsinneren zugänglich sind, dann kommt nur eine kleine Verbindungstür vor. Der Turminnenraum war kein Teil des Sakralraumes. Turminnenbögen Einen Sonderfall stellen die Ost-West-verlaufenden Innenbögen dar, die das Gewicht von massiven Feldsteintürmen abfangen, die ab Traufhöhe Schiff in der Breite mehr oder weniger stark gegenüber dem Schiff eingezogen sind (z.B. Groß Ziescht/Niederer Fläming oder Viesen/nördlicher Fläming). Im Teltow gehört zu dieser Kategorie die Kirche von Schönefeld. |
Letzte Änderung: 16.4.2005
©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005