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Baugeschichte Ortsgeschichte
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Dächer Die hauptsächlichen Dachformen von Gebäuden, die auch bei Kirchendächern Verwendung fanden, sind in der unten folgenden Graphik dargestellt.
A. Pultdach, B. Satteldach, C. Zeltdach, D. Walmdach, E. Krüppelwalmdach, F. Mansarddach Die meisten mittelalterlichen
Kirchen des Teltow tragen schlichte Satteldächer auf Schiff
und Chor, und, sofern ein ursprünglicher, quergestellter
Westturm vorhanden ist, ein quergestelltes Satteldach auf dem
Turm. Spätere Veränderungen können auch zu anderen
Dachformen führen. Die Dorfkirche Mahlow hat auf dem Schiff
ein nach Osten abgewalmtes Dach. Spätere Anbauten haben oft
ein Pultdach (z.B. Selchow). Die Apsis ist fast immer von einem
mehr oder weniger steilen Kegelschnittdach bedeckt (z.B.
Stahnsdorf, Güterfelde, Groß Ziethen). Dachstuhl bzw. Dachkonstruktion Bei einigen Kirchen konnten wir
inzwischen auch den Dachstuhl untersuchen. Allerdings fehlt uns
hier die Grundlage zu einer genauen Beschreibung. Die
Dachkonstruktionen interessieren insofern, als in den letzten
Jahren etliche Dachstühle gefunden wurden, die noch aus der
Erbauungszeit der Kirche stammen. Sie eignen sich vorzüglich
zur absoluten Datierung mit Hilfe der Dendrochronologie. Giebel Die Steilheit der Giebel bzw. des Daches läßt eine gewisse Aussage zum Alter das Daches zu. Allerdings ist der Dachstuhl der meisten Kirchen wohl mehrmals seit ihrer Erbauung verändert worden. Binding gibt sogar eine chronologische Abfolge der Steilheit der Dächer. 2. bis 3. Drittel 12. Jahrhundert
40-43° Dachbedeckung Ursprünglich trugen die
mittelalterlichen Dorfkirchen des Teltow wohl Holzschindeldächer,
Strohdächer oder Ziegeldächer. Für Brüsenwalde
in der Uckermark ist für 1771 urkundlich überliefert,
dass die Kirche teils mit "Rohr", teils mit "Kienspan"
gedeckt war (Hist. Ortslexikon für Brandenburg, Teil 8,
S.145). Schiefer- und Steinplattendächer dürften in
Brandenburg im Mittelalter nicht vorgekommen sein. Im Barock wurde
jedoch verstärkt Schiefer zur Deckung der Türme
verwendet. Dachziegelformen Die historischen Dachziegelformen
sind zweifellos Biberschwänze sowie Mönch und Nonne.
Diese Dachziegelformen finden sich auch häufig als
Ziegelbruch in mittelalterlichen Kirchenmauern; z.B. bei
Wiederaufbauten oder Chorverlängerungen. Andere Ziegelformaen
sind sog. Doppelrömer und Doppelfalzziegel. Turmdächer Gegenüber den Schiff-, Chor-
und Apsisdächern weisen die Türme eine weit größere
Vielfalt in den Dachkonstruktionen auf. Die Querwesttürme
haben in der Regel, wie bereits erwähnt, einfache
quergestellte Satteldächer mit Giebeln, oder abgewalmte
quergestellte Satteldächer (z.B. Groß Machnow).
Allerdings haben gerade in den letzten 4 Jahrzehnten etliche
Kirchen (z.B. Groß Machnow) ihre barocken
Turmdachkonstruktionen verloren. Die quadratischen Türme
haben sehr oft Spitzhelme (z.B. Waßmannsdorf) oder
Zeltdächer (z.B. Klein Kienitz). Eine Besonderheit barocker
Türme sind die welschen Hauben. Häufig ist dabei die
Kombination Schweifhaube, Laterne, Schweifhaube, wobei die Laterne
offen (durchbrochen) oder geschlossen sein kann. Im Teltow kommen
Doppelhelme nicht vor, aber z.B. im Niederen Fläming (Ihlow).
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Letzte Änderung: 16.4.2005
©Theo Engeser und Konstanze Stehr, Jühnsdorf, 1999-2005