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(Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften eröffnet)

Die Freie Universität und die Humboldt-Universität haben seit Juli 2000 ein gemeinsames Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin (ZHGB). Damit ist ein wesentlicher Auftrag des 1995 in Kraft getretenen „Gesetzes über die Neuordnung der Hochschulmedizin“ erfüllt worden. Aus beiden Universitäten gehören dem Zentrum insgesamt elf Fächer an: Medizinische Psychologie, Geschichte der Medizin, Sexualwissenschaft, Medizinische Soziologie, Medizinische Anthropologie, Sozialmedizin und Epidemiologie, Arbeitsmedizin, Medizin- und Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft, Gesundheitssystemforschung sowie Ethik in der Medizin. Die Einrichtung ist zuständig für die Forschung, Lehre und Weiterbildung der ihm zugeordneten Fächer und bietet in diesen die Ausbildung für die Studierenden der Humanmedizin und der Zahnmedizin für beide Universitäten an. Außerdem ist es zuständig für den Studiengang „Medizin- und Pflegepädagogik“.

An der feierlichen Eröffnung des Zentrums am 21. November vorigen Jahres im Institut für Anatomie der Charité, zu der die Präsidenten der beiden Universitäten, Prof. Dr. Peter Gaehtgens und Prof. Dr. Jürgen Mlynek, eingeladen hatten, nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland teil.

Die Bündelung der human- und gesundheitswissenschaftlich orientierten Teilbereiche der Medizin in einem eigenständigen Zentrum in der gemeinsamen Verantwortung der beiden Medizinischen Fakultäten von HU und FU sei nicht nur ein Vorgang der administrativen Zusammenführung und Unikatbildung, betonte FU-Präsident Prof. Dr. Peter Gaehtgens in seiner Begrüßung. Vielmehr werde mit der Zusammenführung dieser Disziplinen gleichzeitig ein wissenschaftlicher Anspruch und die Erwartung formuliert, dass durch die neu geschaffene Struktur und die damit erleichterte Kooperation diejenigen Aspekte der Medizin stärker entwickelt würden, die der Methodik der Geistes- und Sozialwissenschaften bedürften.

HU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Mlynek hob hervor, dass durch die Zusammenführung vieler Fächer „unter einem Dach“ – es ist zumindest für einen Teil der Fächer das traditionsreiche Haus Luisenstraße 57, wo Robert Koch im Kaiserlichen Gesundheitsamt die Grundlagen der Bakteriologie schuf und den Erreger der Tuberkulose entdeckte – die interdisziplinäre Kommunikation verbessert werde. Das habe auch integrative Wirkungen, die weit über die beteiligten Fächer und die Medizin hinaus gingen. Darüber hinaus betonte Mlynek, dass mit der Zentrumsgründung zwar einerseits erhebliche Einsparungen und Einschränkungen in Kauf genommen werden müssten, andererseits aber auch neue Professuren ermöglicht würden, wie die für Sexualwissenschaft, für Ethik in der Medizin und für Gesundheitssystemforschung.
Die Dekane der Charité und des Fachbereichs Humanmedizin der FU Berlin unterstrichen das starke Interesse beider Fachbereiche an dem Erfolg dieses „Prototyps einer interuniversitären Zusammenarbeit“.

Prof. Walter Holland, international anerkannter Public Health-Experte der London School of Economics and Political Science reflektierte in seinem Festvortrag die Bedeutung der Human- und Gesundheitswissenschaften für die Medizin, die für ihn in der Brückenfunktion zwischen der medizinischen Forschung und der Umsetzung der Ergebnisse in Gesundheitspolitik und -praxis liegt.

Der Zentrumsrat hat Prof. Dr. Dr. Rolf Winau, Institut für Geschichte der Medizin, zum Geschäftsführenden Direktor gewählt. Als dessen Stellvertreter wurde Prof. Dr. Stefan N. Willich, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, gewählt.

Dr. Sabine Damm

Dr. Sabine Damm, ZHGB, Luisenstr. 57, 10117 Berlin, Tel 450 529 181,
Fax 450 529 991,

E-Mail: sabine.damm@charite.de
Internet: www.zhgb.de

Weitere Informationen enthält eine Broschüre, die beim ZHGB kostenlos angefordert werden kann.

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