FU-Präsident Prof. Gaehtgens (r.) zollte seinem Kollegen Prof. Schunack Anerkennung für seine außergewöhnliche Lebensleistung.
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Walter Schunack vom Institut für Pharmazie der Freien Universität Berlin ist am 14. Februar im Rahmen einer akademischen Feier, an der neben vielen Mitgliedern des Instituts auch zahlreiche Ehrengäste teilnahmen, in den Ruhestand verabschiedet worden.
FU-Präsident Gaehtgens würdigte den scheidenden Kollegen in seiner Ansprache als einen der ganz großen Leistungsträger der Freien Universität. Mit seinem unermüdlichen Engagement und seiner unvergleichlichen Dynamik habe er ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Forschung der FU-Pharmazie in Fachkreisen international hoch angesehen sei.
Der promovierte Mediziner und Pharmazeut Schunack wurde 1984 Professor für Medizinische Chemie am Fachbereich Pharmazie der Freien Universität und im selben Jahr Dekan. Von 1987 bis 1992 war er Vizepräsident der Freien Universität für Naturwissenschaften und Forschung. Seit 1996 ist er Vorsitzender der Landesgruppe Berlin-Brandenburg der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Im vorigen Jahr organisierte er als Tagungspräsident die DPhG-Jahrestagung in Berlin. Seit 1987 ist er Mitglied, seit 1999 Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesapothekerkammer. Er ist Mitglied im Editiorial Board von sechs Fachzeitschriften sowie seit 1994 Mitglied der Auswahlkommission zur Verleihung des Ernst-Reuter-Preises der Freien Universität und seit 1996 Jurymitglied des PHOENIX Pharmazie-Wissenschaftspreises.
Für sein wissenschaftliches Werk, seine Verdienste um die Freie Universität und die Fortbildung von Apothekern und Ärzten sowie seine vielseitigen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene wurde Prof. Schunack 2002 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Während seiner Tätigkeit an der Freien Universität erhielt er zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen für seine Forschungsleistungen. Prof. Schunack gehört zu den Forschern, die die Medizinische Chemie in Deutschland als eigenständiges Fachgebiet entwickelt haben.
Zu den Schwerpunkten seiner wissenschaftlichen Arbeit zählte die Histamin-Forschung, die unter anderem bei der Therapie des Morbus-Alzheimer eine Rolle spielt. Zudem untersuchte er G-Proteine und wie neue Arzneistoffe auf diese wirken. Seine Forschungsergebnisse sind in 400 Originalarbeiten, Übersichtsarbeiten, Buchbeiträgen und Patenten niedergelegt. In seinem Bestreben, die Patientenbetreuung zu verbessern, unterrichtete er nicht nur Studenten, sondern gab auch Fort- und Weiterbildungen für den Apothekernachwuchs.
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Foto: Dahl