Der Computer der Zukunft wird klein, leicht und portabel sein. Drahtlos tritt er mit Kommunikationsnetzen in Verbindung und die so ermöglichte Mobilität wird immer mehr unser Leben prägen und die Gesellschaft verändern. Genau in diesem Spannungsfeld stehen die Arbeiten von Jochen Schiller. Als Professor für Technische Informatik am Fachbereich Mathematik und Informatik beschäftigt er sich mit Fragestellungen der Mobilkommunikation. Im Vordergrund stehen die „kleinen Helfer“, die weitgehend unbemerkt mit Hilfe von Kommunikationstechniken den Alltag erleichtern, Maschinen steuern oder auch Kommunikation in Zügen und Flugzeugen ermöglichen sollen.

Dr. Schiller, geboren 1967, wuchs im Nordschwarzwald auf und erlebte aktiv die Anfangszeiten der PC-Ära und der ersten Heimcomputer. Bereits als Schüler initiierte er eine „Arbeitsgemeinschaft Informatik“. Spätestens nach einem Schulaufenthalt in den USA und dem Besuch dortiger Computerkurse war das Ziel klar: Schiller studierte in Karlsruhe Informatik. Nach dem Studium wurde er dort in das Graduiertenkolleg „Beherrschbarkeit komplexer Systeme“ aufgenommen. Für seine Dissertation beschäftigte er sich verstärkt mit Aspekten der Systemintegration und der Interaktion von Kommunikationssystemen mit anderen Systemen.

Nach zweieinhalb Jahren im Graduiertenkolleg wurde Dr. Schiller mit Auszeichnung promoviert und ging im Frühjahr 1996 als Postdoktorand an die Universität Uppsala in Schweden. Nach einem Jahr kehrte er aus dem hohen Norden nach Karlsruhe an das Institut für Telematik zurück. 1999 wurde er zum Associate Professor an der Université du Québec in Montreal ernannt und beschäftigte sich mit der Frage, wie die Qualität der Datenübertragung für mobile Kommunikationsteilnehmer verbessert werden kann. Zu den Entwicklungen zählt unter anderem eine umfassende Sicherheitsarchitektur für mobile Teilnehmer im Internet und eine einfache Erweiterung von Fensteroberflächen, wie z.B. Windows um einen kleinen „Schalter“, der das Laden von Bildern aus dem Internet beschleunigt.

Nach einer Vertretungsprofessur an der Universität Kiel im Sommersemester 2000 habilitierte sich Schiller im Februar 2001 mit einer Arbeit über „Dienstgüteaspekte in der Mobilkommunikation“. Dort zeigt er auf, wie in mobilen Kommunikationssystemen dem Nutzer Qualität garantiert werden kann. Zum April 2001 wurde Dr. Schiller auf die C4-Professur für Technische Informatik im Fachbereich Mathematik und Informatik an der Freien Universität Berlin berufen.

FU-N