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FU-Nachrichten 7-2000
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Zentrum für Entwicklungsforschung -Nomadismus-Experten leisten Entwicklungshilfe in der Mongolei

Im März unterzeichneten Vertreter des Fachbereichs Geowissenschaften der FU Berlin und des Fachbereichs Geographie der Mongolischen Staatsuniversität einen Kooperationsvertrag. Der Vertrag gibt der bisherigen Zusammenarbeit der zwei Fachbereiche einen formalen Rahmen.

Auf Grundlage der neuen Verträge findet im Juli eine Exkursion in die Mongolei statt. 20 deutsche und 10 mongolische Studierende, alle angehende Physio- und Sozialgeographen, wollen vor Ort Einsicht in die wirtschaftliche und ländliche Entwicklung dieses Landes gewinnen. Ein besonderes Ziel ist es, einen Überblick über die durch die großen Viehbestände der Nomaden entstandenen Probleme zu bekommen. Um nach dem Ende der sozialistischen Planwirtschaft wirtschaftlich sein zu können, vergrößerten viele Nomaden ihre Viehbestände – mit zum Teil verheerenden Folgen für die Umwelt. Ein großes Problem dabei ist die Überweidung der Steppe durch die Viehherden, wodurch die Bodenerosion begünstigt wird.

Prof. Dr. Fred Scholz, Leiter des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZELF) am Fachbereich Geowissenschaften der FU und international renommierter Nomadismusexperte, und sein Kollege Priv.-Doz. Dr. Janzen, arbeiten bereits seit Anfang der 90-er Jahre eng mit mongolischen Forschern zusammen. 1993 fand dann der erste Austausch von Studierenden und Dozenten statt, und 1995 kam der erste Kooperationsvertrag zwischen der FU und der Mongolischen Akademie der Wissenschaften zustande. Von Anfang an standen die mobile Tierhaltung (Nomadismus) und die damit verbundenen sozialen, wirtschaftlichen und geographischen Auswirkungen im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Probleme bereitet vor allem der unkontrollierte Zuzug von Nomaden in die einzige Stadt des Landes, Ulaanbataar. Es gibt praktisch keinen anderen Ort, an dem die Nomaden ihr Vieh vermarkten können. Die Forscher untersuchen deshalb, wie man weitere Märkte und Versorgungseinrichtungen in anderen Orten des Landes für die Nomaden schaffen kann.

FU-Pressedienst

 
 
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