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[Lange Nacht der Wissenschaft am 12. Juni]

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Wissensdurstige machen die Nacht zum Tag.

Von Florian Hertel

Am 12. Juni ist eit: Zur vierten Langen Nacht der Wisseml;dt die Freie Universität Berlin auf ihren Campus ein. Mit 62 Instituten und Arbeitsgruppen beteiligen sich so viele Einrichtungen wie nie zuvor an der größten Berliner Wissenschaftsschau. Die Reise geht vom Mars via Global Positioning System (GPS) in einen Bienenstock, durch das Gehäuse eines Supercomputers zurück ins alte Ägypten. Das Themenspektrum ist breit gefächert. Zwischen 17 Uhr und ein Uhr gilt es, das Reich der Wissenschaften in allen Facetten zu erforschen. Das in diesem Jahr besonders umfangreiche Kinderprogramm beginnt teilweise schon ab 16 Uhr.

Wissenschaft ist lebendig. Neuste Forschungsergebnisse berühren ebensbereich, von sicherheitsrelevanter Biotechnologie bis hin zu aktuellen Politikdebatten. Hier kann jeder, ob Groß oder Klein, teilhaben und experimentieren. Am Institut für Physik werden manche Vorführungen sogar von Schülern betreut. So wird Wissenschaft auch außerhalb des Alltags erfahrbar. Der Themenabend „Innovation in der Grundschule“ dreht sich nicht nur um die aktuelle Debatte. Eine einmalige Erfolgsgeschichte erzählen die FU-Geowissenschaftler: Eine hier entwickelte Kamera reiste im „Mars Express“ zum Roten Planeten und schoss dort sensationelle Bilder. In den verschiedenen Einrichtungen und Anlagen in Dahlem werden Themen beleuchtet, Geschichte vorgespielt und Fragen beantwortet. Damit die Besucher möglichst viel sehen, stehen Velotaxis bereit, die sie über den Campus chauffieren. Eintrittskarten werden ab dem 24. Mai für elf Euro (ermäßigt sieben Euro) an über 100 CTS-Theaterkassen verkauft. Ein Familienticket kostet 27 Euro. Natürlich gelten diese Karten nicht nur für Dahlem, sondern auch für die -teilnehmenden Einrichtungen in Adlershof, Berlin-Buch, Charlottenburg/Wedding, Mitte und Potsdam. Die FU-Programmbroschüre mit beiliegender Karte ist kürzlich erschienen (zu beziehen unter Tel.: 838-73 180). Auf dieser Seite stellen wir einige Projekte vor, mit denen die Wissenschaftler der FU an der Langen Nacht der Wissenschaften teilnehmen.

www.fu-berlin.de/langenacht/
www.langenachtderwissenschaften.de

[Tipps für Nachtschwärmer – eine Auswahl]

Allein im Spiel mit den Molekülen

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr bietet das Institut für Chemie auch dieses Jahr wieder viel Sehenswertes für Groß und Klein. Gerade die acht- bis zwölfjährigen Kinder können in stündlichen Erlebnistouren das Reich der Chemie über die engen Grenzen des alltäglichen Schulstoffs hinaus kennen lernen. Die Alchimisten unter den Kleingärtnern lernen in spannenden Experimenten, wie man den Nachbarn beeindrucken kann. Schön und interessant sowohl für romantische Glühwürmchenfans als auch Gartenzaunkombatanten. Auch in diesem Jahr ist die Chemie eine der ersten Adressen für interessierte Naturwissenschaftler, Laien und deren Nachwuchs.

Hilfe, die Mongolen kommen!

Wer waren sie eigentlich, die Mongolen? Dschinghis Khan, Attila und Etzel? Oder waren das nicht doch Hunnen? Da nur die wenigsten genau wissen, wie die Nomaden Asiens leben und lebten, bietet sich ein Abstecher zum Interdisziplinären Zentrum für Zentralasien durchaus an. In einer mongolischen Jurte (nomadisches Wohnzelt) geben Mitarbeiter der Freien Universität Berlin und Studierende Einblicke in das Leben der Mongolen. Das Land und sein Klima werden in Dias und Präsentationen vorgestellt. Bilder von den höchsten Sanddünen der Erde und den exotischen Pflanzen von Nordchina bis Südsibirien führen Besucher in die Welt der Nomaden.

Von Bits zu Bambus

Wenn vor Ihnen Roboter Fußball oder Schach spielen und Sie sich in einem Bambuswäldchen verlaufen haben, dann sind Sie wohl bei den Informatikern. Zum Glück führen kleinste internetfähige Sensoren durch das Gebäude und der Schachroboter ist lernbegierig, so dass Homo Sapiens letzten Endes doch die Fäden in der Hand hält. Doch nicht nur Schachvirtuosen können hier ihr Wissen testen lassen: In einem Live-Gespräch via Videowand mit chinesischen Studenten und Dozenten wird Fernost zum Nahen Westen.

Atome, Laser und ein Pils

Im Tempel der Physiker fallen die Vorhänge zum Allerheiligsten: Die Forscher vom Institut für Physik präsentieren hochmoderne Forschungsgeräte, mit denen unvorstellbar kurze Laserblitze erzeugt und Atom dünne Metallschichten hergestellt werden. Schwerpunkt zahlreicher Experimente, Vorführungen und Rundgänge ist in diesem Jahr die noch „junge“ Biophysik. Einige der Experimente sind nicht nur für Kinder, sie werden auch von ihnen betreut.

Indien – so fern, so fremd?

Der europäische Blick auf den Subkontinent ist oft von Vorurteilen geprägt, die sich beim näheren Hinsehen als falsch erweisen. Erziehungswissenschaftler eröffnen mit Vorträgen neue Einblicke in die komplexe indische Gesellschaft. Sie erläutern die hinduistisch geprägte Kunst und Ästhetik.

Die bunte Vielfalt dieser Welt

Heimliche Globetrotter können vom Institut für Ethnologie aus die Welt erkunden. Ob Viehzüchter aus Bénin oder Tansanias Hip Hop Jugend – die weltweite Vernetzung schreitet voran, wirtschaftlich nicht weniger als kulturell. Wie gehen fremde Kulturen und Menschen damit um? Das Institut für Ethnologie gibt Antworten: Über den Hula-Tanz lernen Große und Kleine die Geschichte Hawaiis kennen. Muslimische Frauen aus Berlin berichten über ihre Ansichten zur aktuellen Kopftuchdebatte und „ur-deutsche“ Erfahrungen. Das richtige Ambiente bietet die alte Stadtvilla, der Sitz der Ethnologen, in der neben bunten Bildern im Freiluftkino und einer kulinarischen Rundreise auch eine Fotoausstellung „Aids in Afrika“ zum Nachdenken anregt.

Staubiger Alltag am Nildelta

Abseits der Pyramiden stellen die FU-Archäologen in der Langen Nacht das Leben einfacher Ägypter vor. Während Pharao Tut-ench-Amun hinlänglich bekannt ist, bleibt der Alltag seiner Untertanen im Schatten. Die Kultur sowie Religion und Inschriften des einfachen Handwerkers werden von den Wissenschaftlern zu neuem Leben erweckt. Kinder ab zehn Jahren können mit Pappmaschee Kopien von alten Inschriften herstellen und Grabungstechniken im Garten des Instituts ausprobieren.

Zu Gast im Zweistromland

„Mutti, sehen alle Studenten so komisch aus?“ So könnte eine von vielen Fragen auf der „Promenade Alter Orient“ lauten. Die Institute für Vorderasiatische Altertumskunde und Altorientalistik erschaffen hier einen Marktplatz der Vergangenheit. Verkleidete Studenten und Mitarbeiter lassen das Leben in Mesopotamien vor 2000 Jahren wiederauferstehen. Auf der „Promenade Alter Orient“ sind alte orientalische Mythen zu sehen. Oder darf es lieber eine Prophezeiung per Eingeweideschau sein? Wer will, kann derweil eine Reise ins Land der tausend Scherben antreten.

Eine Großstadt in 3D

Das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik lockt zu einem Abstecher in die Welt der Mathematik und Informatik. Leiterplatten, Stromleitungen und Steckkarten charakterisieren den Computer wie die Architektur eine Stadt. Das Innenleben unserer technischen Helfer lässt sich im 3-D-Kino eindrucksvoll erforschen. Aus mathematischen Gleichungen und Algorhythmen werden Bilder und Anekdoten. Dabei wird schnell deutlich, inwieweit Computer und Technik die „klassischen“ Wissenschaften revolutionieren.

Vom Kampf ums Leben

Vor kurzem hielt SARS die Welt in Atem. Grippe, Malaria oder AIDS, bedrohen Jahr für Jahr immer größere Teile der Menschheit. Zur Langen Nacht stellen die Virologen und Infektionsmediziner ihre Forschungen im Kampf gegen die Mikroorganismen vor. Mit Filmen und Vorträgen bieten sie einen Einblick in die Lebens- und Wirkungsweise dieses Feindes der Menschheit.

Fotos: UNICOM

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