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[Regent des Strömungsverhaltens]

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Ein fröhlicher Präsident zu Land und zu Wasser. Bei der Ruderregatta gegen die beiden anderen Berliner Universitäten trainierte das FU-Team unter der fachkundigen Leitung von Heinz-Michael Sendzik (rechts), daneben von rechts nach links: Peter Gaehtgens und Vizepräsident Prof. Dr. Gerhard Braun und Kanzler (m.d.W.b.) Peter Lange

Ich erachte es als einen Glücksfall, dass die Freie Universität Berlin in den zurückliegenden Jahren Peter Gaehtgens an ihrer Spitze gehabt hat. Diese Jahre waren für die Universitäten in Berlin allgemein, darüber hinaus für unsere Universität ganz besonders durch Belastungen gekennzeichnet, die man nicht mehr als Herausforderungen begreifen kann, sondern als existenzielle Bedrohungen sehen muss. Natürlich ist einzusehen, dass die schlechte Finanzlage des Landes Berlin den Bereich der Wissenschaft nicht unberührt lassen kann. Was den Universitäten an „Sparbeiträgen“ bereits auferlegt wurde, vor allem aber, was der Finanzsenator an weiteren Maßnahmen ankündigt, geht über das vernünftige Maß hinaus und bedroht den Wissenschaftsstandort Berlin in seiner Substanz. In einer solchen Situation Präsident der Freien Universität zu sein, bedeutete ein schweres Amt zu versehen. Peter Gaehtgens ist unter dieser Last nicht gebeugt und kleinmütig geworden. Entsprechend seiner äußeren Erscheinung, sportlich und elegant, ist er mit Kampfesmut und Geschick an seine vielfältigen Aufgaben herangegangen. Seine meisterhafte Handhabung der Sprache, sowohl als Vortragender wie auch im kleinen Kreis, seine Prinzipientreue und sein Mut haben ihm sehr oft geholfen, sich in schwierigen Lagen durchzusetzen – zum Wohl unserer Universität. Herausragend war und ist sein erfolgreicher Kampf um den Erhalt des Klinikums Benjamin Franklin, existentiell für die Wirkung unserer alma mater als Universität.

Fast ein Wunder ist es, dass es ihm über die Abwehr schwerster Bedrohungen hinaus gelungen ist, der Freien Universität viel von ihrem fast verloren geglaubten Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zurückzugeben. Wir alle schulden ihm großen Dank.

Prof. Dr. Albrecht Randelzhofer

Die Übergabe seiner Amtsgeschäfte kommentierte dieser Tage der scheidende Präsident der FU, Prof. Dr. Peter Gaehtgens, so:

„... wenn man zu Beginn der Übernahme einer solchen Aufgabe das wüsste, was man am Ende weiß, könnte man beginnen, noch einmal zu gestalten...“.

Der Untertreiber seiner persönlichen Erfolge als Regent der FU spielt damit selbstkritisch vorbeugend auf die Risiken seiner neuen Position als Erster unter den deutschen Hochschulrektoren an. Diese seine Einstellung kann als prognostisch äußerst günstig für sein dortiges Gelingen gewertet werden.

In solchen unterkühlten und selbstironischen Bemerkungen zeigt sich Gaehtgens sowohl als rationaler Methodiker, der unter anderem das „Strömungsverhalten in Blutgefäßen“ experimentell analysierte als auch als stilsicherer Repräsentant eines dem „Dahlemer Landrecht“ entwachsenen wissenschaftlichen Hauptstadtcampus.

Natürlich wird Gaehtgens sich selber treu bleiben: daher sollten wir von seiner bundesweiten hochschulpolitischen Schlüsselfunktion keinerlei Pardon für „seine FU“ erwarten. Er wird vielmehr seinen kritischen Blick auf die weitere Entwicklung unserer Universitätslandschaft in Berlin richten. Wir müssen uns unter schwierigen Bedingungen seinen hohen Ansprüchen als würdig erweisen.

Prof. Dr. Hans Rosemeier

Fotos: Dahl

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