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[Die Welt zu Gast an der FU]

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Zwischen Ungarn und Deutschland waren die wissenschaftlichen Kontakte immer sehr wichtig. Für den ungarischen Botschafter ist es nicht nur Kür, sondern auch Pflicht, mit dem Präsidenten der Freien Universität gute Kontakte zu pflegen. So hatte ich die Ehre, Professor Gaehtgens kennen zu lernen. Für die Diplomaten heute ist es unerlässlich, dass sie die Wissenschaft, die Hochschulbildung in ihre Arbeit einbeziehen. Von Professor Gaehtgens konnte ich erfahren, wie wichtig es auch für eine so renommierte Institution wie die FU ist, die internationalen Kontakte zu stärken, damit Berlin als Standort für die Wissenschaft und Bildung noch bekannter wird. Ein glückliches Zusammenspiel also, das in den Veranstaltungen des Ambassador-Kollegs einen würdigen Rahmen fand. Der Mut und das von jedem Protokoll freie Denken der universitären Hörerschaft haben alle Botschafter, wie auch die geladenen Außenpolitiker, sichtlich genossen.

Bei der Enthüllung des renovierten Brandenburger Tores, am 3. Oktober 2002, saßen wir mit Gästen, unter ihnen das Ehepaar Gaehtgens, im Eckzimmer der Botschaft, mit Blick aufs Tor. Berlin ist für den oberflächlichen Beobachter eine Stadt der Großereignisse, Veranstaltungen, eine Messe der Eitelkeiten also. Wenn man aber die Stadt nach einigen Jahren – wie ich Ende November 2002 – verlässt, fragt man sich, was bleibt von all dem, was man in diesem Rausch erlebt hat? Wie der Abstand zu Berlin immer größer wird, werden die Konturen einiger Erlebnisse, einiger Persönlichkeiten immer schärfer, während andere langsam verschwinden. Die Stimmung in Dahlem, der Geist der Freien Universität und der Präsident, der diese fruchtbare Komplexität in sich so gut vereinte und repräsentieren konnte, gewinnen immer schärfere Konturen. Ein Gewinn für das Leben.

Gergely Pröhle
Botschafter Ungarns in Bern
2000-2002 Botschafter in Berlin

Als Botschafter der Republik Korea war es mir in den letzten zwei Jahren eine Freude, den Präsidenten der Freien Universität, Prof. Dr. Gaehtgens, als Freund, Wissenschaftler und Berater kennen gelernt zu haben. Die stets angenehme Atmosphäre, in der unsere Begegnungen stattfanden, habe ich sehr geschätzt und in guter Erinnerung.
Zum ersten Mal begegnete ich Prof. Gaehtgens im März 2000, als der damalige Präsident der Republik Korea, Kim Dae-Jung, anlässlich seines Staatsbesuchs an der Freien Universität die im Hinblick auf den Abbau der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel bedeutungsvolle „Berliner Erklärung“ verlas. Seit dieser Begegnung hat sich unsere Freundschaft vertieft und gefestigt.
Während meiner Amtszeit hat Prof. Gaehtgens stets großes Interesse an den Fragen und Problemen der koreanischen Halbinsel gezeigt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar und auch für sein Bemühen und sein persönliches Engagement hinsichtlich der Einrichtung des Faches Koreanistik an der Freien Universität. Wir hoffen, dass diese Bemühungen weitergeführt und in baldiger Zukunft Früchte tragen werden.
Als Präsident hat er viel für die Freie Universität Berlin geleistet – ab August wird er sich als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz gleichermaßen für die gesamte Hochschullandschaft einsetzen. Für diese neue Aufgabe wünsche ich ihm viel Erfolg.
Meine Zeit als Botschafter der Republik Korea in Berlin ist beendet. Ich bin stolz darauf, Prof. Dr. Gaehtgens als Freund gewonnen zu haben und wünsche ihm auch für die persönliche Zukunft alles erdenklich Gute!

Hwang Won-tak
Botschafter der Republik Korea

Von Präsident zu Präsident, von der FU zur HRK. Die Aufgabe wird nicht leichter, dafür genauso spannend und wohl ganz und gar im Zeichen der Internationalität stehen. Harmonisierung, Internationalisierung, Bologna, Prag, Sorbonne, Berlin: weite Reisen im schönen „alten Europa“ und im Dschungel der Bürokratie, auf dass – wie vor langer Zeit – die Studierenden etwas mehr zu spüren bekommen als nur die Heimatluft. Luft, frische, lebensnotwendige Luft brauchen zweifelsohne auch die Hochschulen zum Atmen und Aufatmen – lange anhaltende Apnoe ist eine sportliche Hochleistung, auf die sie nicht sonderlich vorbereitet sind und die ja schnell zur Asphyxie führen kann. Wiederbelebungsmaßnahmen werden sie einleiten müssen, über solide Erfahrungen verfügen Sie ja (als herausragender Mediziner auf dem Gebiet der Physiologie und als scheidender Präsident). Es gehört dazu gewiss auch sehr viel Überzeugungskraft, um die selbst ernannten Ärzte wieder auf geeignetere Therapien zu bringen und den Patienten auf den Weg der Genesung. Für all diese Unternehmen, bei denen die deutsch-französische Zusammenarbeit weiterhin eine Vorreiterrolle spielen dürfte, wünsche ich von ganzem Herzen Bonne chance – und bonne courage, denn es wir kein leichter Kampf.

Claude Martin
Ambassadeur de France en Allemagne

Ich lernte Professor Gaehtgens in einer für ihn und die Universität schwierigen Zeit kennen. Das war im Januar 1998. Die Freie Universität fragte mich, ob ich anlässlich des 50-jährigen Bestehens der FU auf der Jubiläumsfeier eine Rede halten wolle. Meine Rede wurde unterbrochen von Pfiffen und Buh-Rufen. Es war wie in alten Zeiten und einige der Studenten riefen sogar „Amis raus aus Nicaragua“. Aber das wahre Problem waren die Budgetkürzungen. Prof. Gaehtgens war zu dieser Zeit Vizepräsident. Der Präsident Prof. Gerlach und er waren über dieses Verhalten peinlich berührt. Wir sprachen sehr viel darüber und wurden Freunde. Ich versicherte ihnen, nicht besorgt zu sein, es erinnere mich an meine Jugend. Aber die Dinge kamen schlimmer. Prof. Gaehtgens musste nach dem schweren Autounfall von Prof. Gerlach kurzfristig das Amt des Präsidenten übernehmen. Später wurde er dann offiziell zum neuen Präsidenten gewählt. Dieses Amt führte er mit Umsicht und Geschicklichkeit. Ich traf ihn in diesen Jahren als Präsident regelmäßig und fand unsere Gespräche immer sehr informativ und ermutigend. Er hat mit Auszeichnung in dieser harten Zeit gewirkt. Ich freue mich, unseren Kontakt für viele weitere Jahre aufrecht zu erhalten.

John C. Kornblum
ehemaliger Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika

Today marks the end of Professor Gaehtgens´s term as president of the Freie Universität. It is a moment of deep significance for all of us whom the community of the Freie Universität has entrusted with representing their needs and interestes, their aspirations and hopes.

I count myself fortunate and privileged to have met Professor Gaehtgens as our discussions were very fruitful. I found him to be a man who had a wide knowledge of international affairs and who showed a great deal of interests in the field. This knowledge and interest made him a valuable member of the council, particularly as a president. This was particularly evident at the founding of the Kofi Annan International Fellowship Programme.

On a lighter note, by chance, I found him to be a great lover of classic music. I was however not surprised as this kind of music is very popular in Germany. You will know that much of what has been achieved, during his term as president, has been because the day-to-day governing of the university has been largely in his hands as he was such a dedicated person.

I hope that decades from now, when the history of the university ist written, his role and that of his council will be appreciated and will not be found wanting against the measure of their fortitude and vision.

I therefore pay tribute to all the members of the council for the contribution to the positive development at the university that they have made under Professor Gaehtgens´s leadership and hope that it will be an inspiration for the new president and council.

Prof. Dr. SME Bengu
Botschafter der Republik Südafrika

 Fotos: UNICOM, Botschaften

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