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[Nach erfolgreichen Jahren als Präsident der FU wechselt Peter Gaehtgens zur Hochschulrektorenkonferenz]

Auch wenn Herr Prof. Dr. Peter Gaehtgens Wissenschaftspolitik so routiniert betreibt, als habe er nie etwas anderes getan, sollte man nicht vergessen, dass er als Physiologe begann. Und als Physiologen habe ich ihn kennengelernt.

Zunächst auf verschiedenen Kongressen der Physiologischen Gesellschaft, in einer Zeit, als wir beide noch nicht Berliner waren und dann als Physiologe an der Freien Universität in Berlin-Dahlem – er als neu berufener Direktor und ich als ein vom Kreislauf-Physiologen zum Kreislauf-Pharmakologen gewordener Mitarbeiter der Schering AG.

Sehr bald wurden die Begegnungen häufiger, vor allem weil die Themenfelder, über die wir zu sprechen hatten, weiter wurden: Es ging immer weniger um Physiologie und immer mehr um Wissenschaftspolitik, Gespräche über die Gestaltung der Wissenschaftslandschaft – vor allem auch der Kliniklandschaft nach der Wiedervereinigung – und dies war der Anfang zur praktisch gleichzeitig beginnenden wissenschaftspolitischen Tätigkeit. Besonnenheit und Ausgewogenheit, aber auch die Klarheit der Argumentation von Prof. Gaehtgens, seine Fähigkeit zur Objektivität auch in Situationen, die ihn in seinem Amt und in seinem Selbstverständnis sehr stark tangierten, zeichnen ihn aus. Ich erinnere nur an die Diskussion um die Schließung des Benjamin-Franklin-Universitätsklinikums. Diese Besonnenheit war nicht immer nur Grund, das Gespräch mit ihm zu suchen, sondern war immer auch eine Garantie dafür, dass die Gespräche Gewinn bringend und menschlich erfreulich verliefen. Als Angehöriger des Lehrkörpers der FU, als Mitglied des Kuratoriums der Humboldt-Universität und als langjähriges Mitglied des Freundeskreises der Technischen Universität konnte ich meine in persönlichen Gesprächen schon gewonnenen Eindrücke über Prof. Gaehtgens immer wieder auch von anderen Kollegen bestätigt sehen.

Die schwierige politische, aber auch finanzielle Situation der Hochschulen in Berlin, die gemeinsame Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit unserer „Hohen Schulen“ in Berlin brachte es mit sich, dass sich Herr Prof. Gaehtgens, einige andere Kollegen und ich uns sehr früh darauf verständigten, dass wir eine Initiative ins Leben rufen sollten, die durch Gemeinsamkeit signalisieren sollte, dass Wissenschaft und Wirtschaft, gerade in Berlin, in besonderer Weise aufeinander angewiesen sind: Die Initiative „an-morgen-denken“, der sich viele angeschlossen haben, und deren Argumente auch durchaus Gehör finden. In den kommenden Wochen, Monaten, vielleicht sogar Jahren wird es spannend sein anzusehen, ob die Argumente und geäußerten Überzeugungen auch Eingang in praktisches Handeln finden.
Ich wünsche mir, aber vor allem uns Berlinern, dass Herr Prof. Peter Gaehtgens auch in seiner neuen Rolle – vielleicht sogar noch erfolgreicher als bisher – an dieser Entwicklung Anteil nimmt und mithilft, das Leitbild der Stadt, nämlich Stadt des Wissens zu sein, zu verwirklichen.

Prof. Dr. Günter Stock
Mitglied des Vorstandes der Schering AG

Die Einladung des Akademischen Seglervereins auf die Prosit war eine der ersten Begegnungen mit Peter Gaehtgens. Das Treffen mit den anderen Hochschulleitungen auf den schwankenden Planken ist ein schönes Bild für die Zusammenarbeit zwischen Fachhochschulen und Universitäten und den Hochschulen mit dem Senat. Wie auf dem Wasser geht es nicht ohne Einsatz und Engagement. Überraschende Wellen und Untiefen bleiben dabei nicht aus. Mit der Prosit blieben wir auf dieser Fahrt stecken, kamen aber wieder frei. In unserer Zusammenarbeit hat es solche totalen Stopps nicht gegeben.
Wichtig für eine Kooperation in komplizierten Hochschulfragen ist gegenseitiges Vertrauen trotz unterschiedlicher Einstellungen. Gerade in der aktuellen Frage, welche Studiengänge an Fachhochschulen verlagert werden sollen, sind wir in intensiven, auch kontroversen Diskussionen gewesen. Das hat für Gaehtgens nie bedeutet, das Gespräch aufzukündigen oder die Fachhochschulen als Partner nicht anzuerkennen. Aber es wurde hart um die Sache gestritten.

Wir hatten häufig Gelegenheit, die Tragfähigkeit des gegenseitigen Vertrauens zu testen, z.B. bei den Verhandlungen mit den Gewerkschaften über Kündigungsschutz oder bei den Vertragsverhandlungen mit dem Senat. Gerade Letzteres zählt sicher in seinen Augen nicht zu den Glanzstücken der Zusammenarbeit. Er, der Uni-Mann, ist kein einfacher, aber ein fairer Streiter in der gemeinsamen Sache – Bildung und Forschung oder für die Unis in umgekehrter Reihenfolge.

Er steigt auf ein anderes, ein größeres Schiff, die Hochschulrektorenkonferenz. Wir alle, die Unis und die Fachhochschulen werden dabei sein. Wir wünschen Erfolg und eine glückliche Hand. Die Fachhochschulen danken dem Präsidenten der FU, Univ.-Prof. Dr. P. Gaehtgens für die gemeinsame, gute Zeit!

Prof. Dr. Gerhard Ackermann
Rektor a. d. Technischen Fachhochschule Berlin

Ein hochgewachsener, elegant gekleideter Herr mit nobler, angelsächsischer Attitüde und unwiderstehlicher, suggestiver Eloquenz, darin eingebettet feiner, zu Sarkasmus neigender Witz: Das ist Peter Gaehtgens. Er, der hochangesehene Physiologe, wird in die Geschichte der FU als der Präsident eingehen, der das mühsame Werk seiner Vorgänger erfolgreich abschloss, nämlich Jahrzehnte alte Vorurteile gegenüber der Freien Universität in der Öffentlichkeit abzubauen und ihren Ruf als eine der deutschen Spitzenuniversitäten wiederherzustellen. Die Rückgewinnung der inneren Geschlossenheit bei gleichzeitiger, tiefgreifender Reform der Universitäts-Organe wurde während seiner Amtszeit Wirklichkeit. Die vergangenen vier Jahre waren allerdings auch geprägt von gravierenden Auseinandersetzungen im politischen Raum, um das ehemalige amerikanische Hauptquartier, um den Erhalt des Universitätsklinikums Benjamin Franklin und nun, in den letzten Tagen seiner Amtszeit, um den Erhalt der Berliner Universitäten angesichts der katastrophalen Finanzlage des Landes. Vier Jahre durfte ich ihn als Vizepräsident und dann als Präsident der Technischen Universität Berlin im Berliner Hochschulleben begleiten. Von Anfang an war er ein offener, freundlicher und fairer Partner, zu dem sich schnell ein hohes Maß an Sympathie entwickelte, so dass ein Gespräch vom politischen Anlass abschweifen konnte zur Kunst des Streichquartetts. Für mich ist dieser Abschied kein echter, denn Peter Gaehtgens wird von nun ab als Präsident der HRK umtriebig wie eh und je bleiben – und ich freue mich darauf, mit ihm im Präsidium der HRK zusammen arbeiten zu können.

Kurt Kutzler
Präsident der Technischen Universität Berlin

Lieber Herr Professor Gaehtgens, man begegnet sich im Leben immer zwei Mal. Dieser Satz wird dem, der sich von einem Amt verabschiedet, gerne – wenn auch oft leicht dahin gesagt – mit auf dem Weg gegeben. In unserem Falle wird das sicherlich zutreffen, denn als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz werden Sie es sich wie schon in den vergangenen Jahren als Präsident der FU nicht nehmen lassen, die Stimme gegenüber Politikern zu erheben, wenn es um die Belange der Hochschulen geht.

In den Verhandlungen um die Hochschulverträge und den Diskussionen zur neuen Struktur der Berliner Universitätsmedizin erlebte ich Sie als harten, aber fairen Gesprächspartner. Mögen Ihre wertvollen Erfahrungen, die Sie in den vergangenen Jahren als Hochschulpräsident nicht nur unter Sparzwängen, sondern auch als Pionier in gerade in Berlin immer autonomer werdenden Hochschulen gesammelt haben, Eingang finden in ihr neues Amt und Früchte tragen für die weiteren hochschulpolitischen Reformen, die in Berlin und in der gesamten Bundesrepublik anstehen und sicherlich von Ihnen im neuen Amt begleitet werden.

Viel Fortune für Ihre neue Aufgabe wünscht Ihnen

Dr. Thomas Flierl
Senator für Wissenschaft,
Forschung und Kultur

Wenn es jemanden gibt, der die Befindlichkeit der Freien Universität eindrucksvoll vergegenwärtigt, dann ist es Peter Gaehtgens. Er verkörpert jenes Selbst- und Sendungsbewusstsein, welches die Freie Universität braucht in der gegenwärtigen Phase der Auseinandersetzung um ihre Finanzierung, der Amputation und Verselbständigung der Humanmedizin – denn darauf läuft es zum Nachteil des Ganzen hinaus – und als Grundlage für die anstehende Neugestaltung und -orientierung der Hochschullandschaft Berlin/Brandenburg. Er hat die Freie Universität aus dem Tal der Lamorjanz und des Selbstzweifels geführt und zu einer Wettbewerberin gemacht, die in Stadt, Land und Bund Maßstäbe setzt, wie sich in fast jeder „Statistik“ nachlesen lässt. Er hat die Freie Universität zu jener eindrucksvollen Geschlossenheit geführt, die sich in der Wahl seines Nachfolgers umgesetzt hat. Dies und vieles andere wurde nicht erreicht auf der Ebene und um den Preis des kleinsten gemeinsamen Nenners, sondern durch Leidenschaft für Qualität, nie ermüdendes Engagement, Zielstrebigkeit, Bereitschaft zum Konflikt, aber auch Augenmaß und Kommunikationsfähigkeit. Vergnügungssteuerpflichtig war dieser Prozess nicht, den Peter Gaehtgens gemeinsam mit seiner Vizepräsidentin und seinen Vizepräsidenten durchmessen und bewältigt hat. Das Erreichte sollte ihm Anlass zur Zufriedenheit sein, was aber, so wie ich ihn kenne, kaum der Fall sein wird. Chapeau

Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen
Vorsitzender des Kuratoriums der
Freien Universität Berlin

„Moin, moin, wie geht’s?“ begrüßt Peter Gaehtgens sein Gegenüber, zu welcher Tageszeit auch immer man ihn trifft. Stets gut gelaunt, weißes volles Haar, kräftige Stimme, eloquent im Gespräch mit einem leichten Hang zur Ironie, sicher in der freien Rede, schlagfertig, breit gebildet, kurzum eine eindrucksvolle Erscheinung.

Peter Gaehtgens war mit Leib und Seele Präsident der Freien Universität Berlin: Unter seiner Führung hat die FU an Qualität und Profil gewonnen, er hat „seine Universität“ gegen alle Anfeindungen von innen wie von außen mit Zähnen und Klauen verteidigt. Als politisch denkender Kopf hat er dabei nie das Machbare aus den Augen verloren und seine Ziele beharrlich verfolgt, wenn nötig auch mit Härte und scharfer Polemik. Von ihm habe ich schnell gelernt, dass man sich in Berlin gegen Zumutungen jeder Art lautstark wehren muss, sonst „wird alles nur noch schlimmer“. Für mich bleibt Peter Gaehtgens ein verlässlicher Kollege, mit dem man „Pferde stehlen“ kann. Die Hochschulrektorenkonferenz bekommt mit ihm einen Präsidenten, den auf Grund seiner Berliner Erfahrungen so leicht nichts umwerfen kann.

Prof. Dr. Jürgen Mlynek
Präsident der
Humboldt-Universität zu Berlin

 

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