Seit Beginn des Sommersemesters befinden sich achtzig Studierende des Otto-Suhr-Instituts in fieberhaften Vorbereitungen für den Tag X dieses Jahres, an dem in Deutschland die politische Macht für vier Jahre neu verteilt wird. Gemeint ist die Bundestagswahl am 22. September. Die jungen Politologen und Politologinnen haben sich keine geringere Aufgabe gestellt, als den Erstwähleranteil in Berlin spürbar anzuheben. Angefangen hat alles im vergangenen Wintersemester mit dem von Professor Nils Diederich veranstalteten Projektkurs: Politische Werbung. Dort wurden insbesondere die Methoden moderner Wahlkampfstrategien studiert. Fachliche Unterstützung fand der Kurs dabei von zwei ausgewiesenen Praktikern der Kommunikationsbranche: Rudolf Hetzel und Christoph Kamps. Man entschied sich, das erlernte Wissen zu nutzen, um die Erstwähler vom Gang an die Urne zu überzeugen, denn gerade unter den Jung- und Erstwählern gibt es besonders viele Nichtwähler. Mit Beginn des Sommersemesters wurde der theoretische vom praktischen Teil abgelöst. Dies war die Geburtsstunde der studentischen Wahl-Kampagne mit Namen Politikfabrik. Die Studierenden erstellten ein Drei-Phasen-Modell, mit dem sie ihr Ziel erreichen wollen. Die Stadt Berlin stellte den jungen Wahlkämpfern kostenlos Räume in Berlin-Mitte zur Verfügung, wo die Zentrale errichtet wurde. Ausrangierte Möbel und Computer erhielten sie von einem privaten Unternehmen. Wir möchten nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf die Leute zugehen, sondern versuchen, sie mit dem Spaßansatz für Politik zu interessieren, meint Nico-Alexander Jahn, Sprecher der Pressegruppe, und er betont, dass die Politikfabrik keine Werbung zu Gunsten einer bestimmten Partei mache. Die Spaßaktionen beginnen im Juli. Zu diesen Events zählen unter anderem eine Schlammschlacht vor dem Reichstag, eine Plakatenthüllung mit dem Motto der Wahlaktion und der Besuch an Berliner Schulen, wo spielerisch Mr. und Mrs. Jungwähler ermittelt werden sollen, die dann am Tag der Wahl in einer Limousine zu ihrer Stimmabgabe gefahren werden. Doch bei den Spaßaktionen soll die politische Botschaft nicht völlig untergehen. Die Events sollen jene jungen Menschen anziehen, die politische Veranstaltungen normalerweise nicht besuchen würden.
Nicolas Nachtigall-Marten
Nico Alexander Jahn, Sprecher Pressegruppe,
Krausenstraße 38/39,
10117 Berlin, Tel.: (030) 20 61 96 49
E-Mail: presse@politikfabrik.de
Internet: www.politikfabrik.de
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