In diesen Tagen begrüßen wir wieder zahlreiche Neuimmatrikulierte, die ihr Studium an der FU beginnen. Wir begrüßen sie alle sehr herzlich und wünschen ihnen einen guten Studienerfolg – aber was verstehen wir darunter? Mehr und mehr spricht sich herum, dass das Studium – bei allem Vergnügen an der Befriedigung intellektueller Neugier und allem Spaß an dem reichhaltigen Kulturangebot Berlins auch eine Angelegenheit ist, deren Gestaltung eine Lebensperspektive bestimmt. Und weil das wahr ist, soll man nicht unbedingt darauf versessen sein, die Sache möglichst bald hinter sich zu bringen, sondern mit Sorgfalt und möglichst frühzeitig über das eigene Studienziel nachdenken. Viele Studierende wechseln ein zunächst gewähltes Studienfach nach wenigen Semestern – oft als Folge falscher Erwartungen, gelegentlich aber auch als Ausdruck eines Erkenntnisgewinns, der zur Persönlichkeitsentwicklung wichtig ist. Die überlangen Studiendauern, die schlechter Lehre und mangelhafter Betreuung angelastet werden, müssen wir ernst nehmen und mit Nachdruck für eine wohlgeordnete Studienorganisation sorgen. Aber eine lange Studienzeit ist nicht immer verurteilenswert, sondern kann Ausweis eines intensiven Studienengagements sein, das die vielfältigen Anregungen aufnimmt, die nur eine große Universität mit großer Fächervielfalt bieten kann. Wünschen wir also unseren „Neuen“, das ihnen dieses Engagement gelinge.

Prof. Dr. Peter Gaehtgens
Präsident der Freien Universität Berlin

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