Logo FU Berlin
Logo FU-Nachrichten
 
TitelAktuellSeite DreiInnenansichtenWissenschaftLeuteStudierendeDie Letzte
FU-Nachrichten HomeVolltextsucheLeserbrief schreiben...ImpressumPressestelle der FU

Mathias Drieß

   
Vorheriger Artikel

[Der Chemiker Drieß erhält Otto-Klung-Preis]

Chemie in Christo-Manier: Der Chemiker Matthias Drieß ist ein wahrer „Verpackungskünstler“ im Molekülbereich. Drieß und sein Team verpacken schwere Elemente wie Natrium oder Phosphor in molekulare Schutzhüllen und verleihen ihnen damit fantastische physikalische Eigenschaften. So werden sie extrem farbig, zum Teil magnetisch und zersetzen sich bei Erhitzung zu neuartigen Feststoffen. Für seine Arbeit über „strukturelle Charakterisierung von molekularen, metallreichen Clustern“ erhielt der 39-jährige Forscher von der Ruhr-Universität Bochum vergangenen Dezember den mit 30.000 Mark dotierten Otto-Klung-Preis.

Bislang war es für Chemiker nur möglich, leichte Elemente wie Wasserstoff, Kohlenstoff oder Stickstoff zu Molekülen mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu verbinden. Das Verhalten von reaktiveren, schweren Elementen der anorganischen Chemie ließ sich aber, bedingt durch die vielfältigen Reaktionsmöglichkeiten, nur schwer steuern. Einen wesentlichen Teil dieser Probleme hat die Arbeitsgruppe von Drieß nun gelöst.

Der Trick: Durch das Einpacken der schweren Elemente werden ihnen ungewöhnliche Bindungsverhältnisse aufgezwungen. Damit können die Chemiker die Reaktionen dieser Elemente gut steuern. Andere Moleküle können sich nur noch in bestimmter Weise dem „reaktiven Zentrum“ annähern – und so auch nur auf bestimmte Art damit reagieren.

Drieß studierte Chemie an der Universität Heidelberg und promovierte dort im Alter von 27 Jahren. Nach einem einjährigen PostDoc-Aufenthalt in Wisconsin (USA) kehrte er nach Heidelberg zurück und habilitierte sich.

Für seine Forschungen wurden ihm unter anderem der „Ruprecht-Karls-Preis“ der Stiftung Universität Heidelberg und der „Akademiepreis für Chemie“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen verliehen.

Seit 1973 wird der Otto-Klung-Preis jährlich für herausragende Nachwuchswissenschaftler in Physik beziehungsweise Chemie vergeben und zählt zu den am höchsten dotierten Preisen in diesem Bereich. Viele der Otto-Klung-Preisträger wurden nachfolgend mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet, vier erhielten den Nobelpreis.

Cornelia Dippel

 
 
Nach oben...