Was hat die Kommission für Lehrangelegenheiten (KfL) im letzten Semester gemacht? Da wäre zum einen die Ausarbeitung des Konzeptes und des Leitfadens für die Lehrevaluation, die u. a. auch an unserem Fachbereich stattfinden soll. Wer aber die Rede unseres Dekans anläßlich des Fachbereichstages gehört hat, dürfte Schlimmes ahnen - noch nicht einmal eine Sitzung des Fachbereichsrates oder der Ausbildungskommission hat es meines Wissens nach zu diesem Thema gegeben. Wie sich die KfL zu solch einem Boykott verhält, wird noch zu klären sein.

Die meiste Zeit aber beschäftigte sich die Kommission mit neuen Studienordnungen, bei denen ein Trend unabsehbar war: Es gibt immer mehr Fachbereiche, die (meist zusätzlich) einen Bachelor- / Masterabschluß anbieten wollen. Da diese aber meistens ein studienbegleitendes Prüfungssystem vorsahen, ergab sich ein Problem: Dem Gesetz nach müssen abschlußrelevante Prüfungen von mindestens zwei Prüfern begutachtet werden, dies würde bei einem studienbegleitenden Prüfungssystem einen Mehraufwand bedeuten, der nicht erfüllbar wäre. Man stelle sich vor (ja, wir Juristen kennen das so nicht), jede kleinste mündliche Bewertung in einer AG oder Referat in einem Seminar müßte generell von zwei Prüfern begutachtet werden! Deshalb sind die neuen BA/MA-Ordnungen davon abgewichen. Allerdings wurde in der Regel die Möglichkeit eingeführt, bei schriftlichen Leistungen eine Bewertung durch einen Zweitkorrektor einzufordern. Aus Praktikabilitätsgründen hat sich auch die Kommission mehrheitlich von dieser Lösung überzeugen lassen, auch wenn sie nicht ganz gesetzeskonform ist. Aber mit einer nicht ganz gesetzeskonformen, da noch nicht genehmigten, Studienordnung zu leben, damit kennen wir uns am Fachbereich doch auch aus, oder?

Ein gänzlich anderes Problem jedoch erschwerte der Kommission ihre Arbeit ganz erheblich, wir waren ständig unterbesetzt und oft sogar beschlußunfähig! Die letzte Sitzung mußte aufgrund der niedrigen Teilnehmerzahl sogar vertagt werden, mit vier von zwölf ordentlichen Mitgliedern läßt es sich einfach nicht arbeiten. Und leider liegt das nicht nur an den anderen Statusgruppen, nein auch wir Studenten waren nicht immer vollzählig. Allen voran einer unserer "grünen" Freunde am Fachbereich, dessen Erscheinen sich problemlos an einer Hand abzählen ließ (ach ja, wir tagen alle zwei Wochen!).

In der Hoffnung, daß die Kommission wieder arbeitsfähiger wird und daß meine Arbeit dort doch noch etwas an unserem Fachbereich bewirken kann, ...

Stephan Manske

(erschienen im DEFO-Info Nr. 44 vom WS 2001 / 2002)