Demokratisches Forum - Selbstverwaltung | |||||||
(Wer das hier gelesen hat, weiß schon mehr über Hochschulpolitik als 98% seiner Kommiliton/inn/en...) Wie vieles, was an der Uni geboten wird, klingt auch dies viel komplizierter als es eigentlich ist. Grundlage ist der Umstand, daß die FU eine Körperschaft ist, die sich selbst verwaltet und somit fast alle Entscheidungen selbst trifft. Und zwar zweckmäßigerweise durch gewählte Vertreter der Mitglieder der Universität. Da sich die Uni-Mitglieder nun aus Studierenden, Profesor/inn/en, akademischen und sonstigen Mitar-beiter/inn/en zusammensetzen, dürfen alle Angehörigen dieser vier Gruppen wählen und auch in die Gremien gewählt werden (Das verbirgt sich hinter dem Zauberwort "Gruppenuniversität".).
Jede Gruppe wählt ihre Vertreter in die so zusammengesetzen Gremien der Akademischen Selbstverwaltung, wir als Studierende wählen also FU-weit die studentischen Vertreter im Akademischen Senat, erweiterten Akademischen Senat und Kuratorium. Der Akademische Senat heißt übrigens nur in Berlin so, damit man ihn nicht mit dem politischen Senat im Roten Rathaus verwechselt. Hinzu kommen an den Fachbereichen die Gremien der Akademischen Selbstverwaltung auf Fachbereichsebene. Davon sind der Fachbereichsrat und seine Kommissionen wieder mit Gruppenmitgliedern besetzt, d.h. die Studierenden wählen ihre Vertreter hinein, die anderen Gruppen ihre. Allerdings haben die Professor/inn/en in allen Gremien der Akademischen Selbstverwaltung (bis auf einige Kommissionen) eine garantierte Mehrheit der Hälfte der Sitze plus einen Sitz, so daß gegen sie nichts geht ("segensreiche" Konsequenz eines überkommenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 1975...). Aber da sich diese häufig zerstreiten, kann man dennoch einiges erreichen.
Etwas verworren wird das Ganze für die Gruppe der Studierenden nun deshalb, weil zusätzlich die Studierendenschaft (also die Gesamtheit aller Studierenden) als bei weitem größte Mitgliedergruppe der Universität noch ihre "eigene" Selbstverwaltung hat. In deren Gremien sitzen nur Studis und kümmern sich um studentische Belange (so die Theorie). Da gibt es einmal das Studierendenparlament auf FU-Ebene. Jedes Jahr im Januar finden Wahlen statt, an denen nur Studierende teilnehmen dürfen. Das Ergebnis ist dann ein Parlament, in dem 60 Studierende die 40.000 Studierenden der FU vertreten. An den Fachbereichen sieht die FU-Satzung Fachschaftsräte vor, die ebenso wie die StuPa-Mitglieder gewählt werden müssen. Und zwar von der Fachschaft, also der Gesamtheit der Studierenden eines Fachbereichs. Tatsächlich gibt es jedoch an den meisten Fachbereichen keine Fachschaftsräte, weil die dort tätigen Studierenden keinen Bock auf demokratische Legitimation haben. Warum? Nun, zum einen müßte man/frau dann Verantwortung übernehmen und zum anderen hätte man einen Haushalt kontrolliert zu verwalten. Da wüßte dann jede/r, wofür man das Geld ausgibt. Statt dessen gibt der AStA ab und zu mal den ihm gefügigen "Fachschaftsinitiativen" Geld, um seine Mehrheit im StuPa zu sichern. Warum sich nun die FSI's derart erpressen lassen, anstelle einfach einen Fachschaftsrat zu bilden und ihren eigenen Haushalt einzufordern (immerhin mindestens - gerichtlich bestätigte! - 5.000 DM im Jahr), bleibt auch für das DEFO eines der letzten Rätsel der studentischen Selbstverwaltung.
Also nochmal zusammengefaßt: Die Studierenden wählen alle zwei Jahre die studentischen Vertreter im Akademischen Senat, Kuratorium und Fachbereichsrat (=Akademische Selbstverwaltung) und jedes Jahr die Mitglieder von Fachschaftsrat und StuPa (=Studentische Selbstverwaltung). Den einzelnen Gremien kommen unterschiedliche Funktionen und Aufgaben zu, von denen Ihr die wesentlichen jeweils bei unseren Einzelseiten zu den jeweiligen Gremien aufgezählt findet. Na, alles klar? |
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