DDR-Geschichten über Flucht und Verrat (Audio-Slideshow)

Titelbild: '1983_08_171_Berlin' von Père Ubu / CC BY-NC 2.0

DDR-Geschichten über Flucht und Verrat (Audio-Slideshow)

Berlin, 13. August 1961. Über Nacht wird die Berliner Mauer gebaut. Über Nacht ändert sich das Leben vieler Menschen. Plötzlich merken die Bürger der DDR, deren Leben zum Teil von Angst und Misstrauen geprägt sind, dass die Freiheit ein kostbares und nicht selbstverständliches Gut ist. Die Personen in den folgenden Audio Slide Shows zeigen, dass hinter dem Schicksal der geteilten Nation, vereinzelt Einzelschicksale verborgen liegen. Flucht- und Verratsgeschichten, die es wert sind, gehört und erzählt zu werden.

Von Tannaz Falaknaz, Natalia Gawron und Lena Großkortenhaus

Über Ungarn in den Westen

Cornelia Hellmeier, geboren 1965 flieht aus Ost-Berlin über die Grenze nach Ungarn und das hochschwanger – Warum sie die Gefahr verhaftet zu werden auf sich nimmt und welche Rolle schon ihre Kindheit im Hinblick auf ihre Flucht spielte, erzählt sie in ihrem Interview über Perspektivlosigkeit, Ideale und dem Wunsch nach Freiheit.


Mein bester Freund, der Verräter

Die Jugend in der DDR, zwischen sozialistischen Idealen und allgemeinem Misstrauen – Thomas Schrecker, geboren 1963 in Ost-Berlin, erzählt von Fluchtgedanken, Gefängnis und davon, wie es sich anfühlt von einem Menschen verraten zu werden, von dem man es nie erwarten würde – seinem besten Freund.


Mit dem Moskau-Paris-Express Richtung Freiheit

Karl Heinz Richter ist 17 Jahre alt, als er und sein bester Freund Frank beschließen mit dem Moskau-Paris-Express nach West-Berlin zu fliehen. Während der gemeinsamen Flucht im Januar 1964 gelingt es Frank auf den fahrenden Zug zu springen, während Richter auf die Gleise stürzt und aus Angst vor den Grenzsoldaten sieben Meter von einer Brücke springt. Dennoch bleibt sein Fluchtversuch von der Stasi nicht unentdeckt, er wird inhaftiert.

Seine Fluchtgeschichte beschreibt er als die von „stillen Abschieden, Träumen, Widerständen und Fluchten“


Mein Papa – Ein Flüchtling

Monika Rother – Tochter eines DDR- Flüchtlings. Monika erzählt aus der Perspektive eines Kindes die Fluchtgeschichte ihres Vaters Siegfried Rother. Eine Geschichte voll von Ungewissheit, Angst und Hoffnung. Der Hass auf die damalige Regierung hält bis heute an.


Tannaz Falaknaz studiert PuK im fünften Semester. Zurzeit ist sie im Rahmen ihres Auslandsemesters in Athen. Wenn sie nicht gerade die Sonne Griechenlands genießt, engagiert sie sich in Berlin u.a. bei den Jusos. Motiviert durch die eigene Fluchtgeschichte ihrer Eltern, die nach dem Sturz der Monarchie aus dem Iran nach Deutschland flohen, hat sie sich der Fluchtgeschichte Karl Heinz Richters gewidmet.


Natalia Gawron studiert Publizistik und Kommunikationswissenschaften im 5. Semester. In ihrem Nebenfach Deutsche Philologie beschäftigt Natalia sich gerne mit
Literatur aus der frühen Neuzeit. In ihrer Freizeit treibt sie viel Sport.


Lena Großkortenhaus ist in Berlin geboren und studiert Deutsche Philologie und Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Durch ihr Praktikum bei einem Fernsehsender und die Arbeit in einem Verlag konnte sie bereits einige Erfahrungen im redaktionellen Bereich sammeln.


Quellen

„Mein bester Freund, der Verräter“
„Über Ungarn in den Westen“
„Mit dem Moskau-Paris-Express Richtung Freiheit“
„Mein Papa – Ein Flüchtling“

Titelbild: ‚1983_08_171_Berlin‘ von Père Ubu / CC BY-NC 2.0