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Vertreter der Chiang Mai Universität besuchten FU

Ende April trafen sich die Repräsentanten der Chiang Mai Universität Thailand mit ihren Kollegen am Fachbereich Veterinärmedizin. Zum ersten Mal kooperieren die beiden Universitäten im Rahmen des internationalen Masterprogramms „Veterinary Public Health“. In Gesprächen mit Wissenschaftlern und den 14 Master-Studierenden konnten sich die thailändischen Gäste ein Bild von den Studien- und Forschungsbedingungen an der Freien Universität machen.

AN

Schnelle Sensorennetze für den Katastrophenfall

Erdbeben, Brände oder Verschüttete nach Attentaten: Bei solchen Katastrophen wünschen sich die Angehörigen und Retter, dass schnell Informationen kommen, wo noch Verletzte und Verschüttete geborgen werden können. Forscher um den FU-Informatiker Jochen Schiller entwickelten ein schnelles Funknetz, das die Daten vieler Sensoren aufnehmen und über Knoten weiterleiten kann. Die System ScatterWeb arbeitet unabhängig von Verdrahtung oder Kabeln. „So können Sensoren zum Beispiel nach einem Erdbeben die Einsturzgefahr eines Hauses ermitteln“, erläutert der Informatikprofessor. „Oder er zeichnet Bewegungen und Wärmequellen in einem eingestürzten Haus auf und informiert die Retter dann über die Verschütteten.“

Das ScatterWeb ist einem kleinen Internet vergleichbar. Die Sensoren liefern ihre Daten an eingebettete Minicomputer, wie sie zum Beispiel in Waschmaschinen oder Zügen eingebaut sind. ScatterWeb bietet nicht nur eine flexibel programmierbare Hardware. Es ist zudem außerordentlich günstig. Während Sensoren bislang meist mit spezieller Hardware, einer teuren Verkabelung und spezieller Software daherkommen, bietet das ScatterWeb – basierend auf Internettechnologie bei Preisen ab zwanzig Euro pro funkendem Kleinstrechner – eine attraktive Alternative. Jeder beliebige Webbrowser dient hierbei als Zugang zum Sensornetz. Mit ScatterWeb kann zum Beispiel auch das Verhalten von Herdentieren oder Einzelgängern erforscht werden. Jedes Tier wird dann mit einem Sensor ausgestattet, und die Daten werden per Funk von Sensor zu Sensor übertragen. „Wenn wir die Knoten an Bäumen installieren, kann so auch der Wildwechsel innerhalb eines Reviers beobachtet und aufgezeichnet werden“, erklärt Jochen Schiller die Vielfältigkeit des Kommunikationsnetzes. Weitere Anwendungsgebiete wären die Überwachung von Bauwerken hinsichtlich Schäden durch Alterung, die Erfassung von Energieverbrauchern in Gebäuden oder auch die Kontrolle von Ölpipelines auf mögliche Lecks.

IS/HS

Dahlem-Konferenz zur Gehirnforschung

Ende April trafen sich Wissenschaftler auf der 93. Dahlem-Konferenz, um über Fortschritte im Verständnis der Funktionen des menschlichen Gehirns zu sprechen. Vor allem bei den molekularbiologischen und genetischen Prozessen hat sich das Wissen in den vergangenen zehn Jahren deutlich vermehrt. Neue, bildgebende Verfahren ermöglichen die Lokalisation von verschiedenen Aktivitäten im Gehirn. Dazu gehören bestimmte Angstzustände, die Erkennung bekannter Objekte und die Sprache. Einzelne Gehirnareale bestehen aber aus Tausenden bis Millionen von Neuronen. Der Workshop untersuchte, wie die einzelnen Neuronen mit dem Gehirnareal korrespondieren. Dort klafft bislang eine Verständnislücke. Es handelt sich dabei um verschiedenartige Netzwerke von Nervenzellen, von den Forschern „Mikroschaltkreise“ genannt. Sie ermöglichen es, Düfte wahrzunehmen oder verschiedene Bewegungen auszuüben. Die Funktionen solcher „Microcircuits“ entstehen als Resultat der beteiligten Gene, Moleküle und Nervenzellen. Das Verhaltensrepertoire eines Menschen wird von bestimmten Forschern als die Summe der Leistungen der verschiedenen „Micro-circuits“ im Nervensystem verstanden.

HS

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