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[Der Erhalt der Freien Universität als akademische Einrichtung mit höchster wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit bleibt das wichtigste Ziel]

[Dieter Lenzen ist neuer FU-Präsident]

Prof. Gaehtgens beglückwünschte seinen Amtsnachfolger Prof. Lenzen zu dem ausgezeichneten Wahlergebnis.

Mit überwältigender Mehrheit wählten die Mitglieder des Erweiterten Akademischen Senats am 21. Mai den Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Dieter Lenzen mit 52 der gültigen 58 Stimmen zum neuen Präsidenten der Freien Universität. Lenzen will den erfolgreichen Kurs seiner Vorgänger Prof. Dr. Johann W. Gerlach und Prof. Dr. Peter Gaehtgens fortsetzen. Ihnen war es durch umfassende Reformen gelungen, die Freie Universität trotz beispielloser Sparmaßnahmen nach der Wende deutschlandweit in Lehre und Forschung zu profilieren und den Erhalt des breiten Fächerspektrums der FU, insbesondere der Hochschulmedizin, durchzusetzen. „Ich sehe der Herausforderung, die Universität durch dieses schwere Wasser zu steuern, mit einer gewissen Lust entgegen“, bekannte der neu designierte Präsident gegenüber der Berliner Zeitung. Um das Fächerspektrum der Freien Universität zu retten, setzt Lenzen auf Schwerpunktbildung in einzelnen Studiengängen und Absprachen mit den anderen Berliner Hochschulen. Mit diesen gemeinsam will er „Schulter an Schulter“ verhindern, dass „unumkehrbare Sparbeschlüsse“ in den Hochschul-Vertragsverhandlungen vom Berliner Senat festgeklopft werden.

In Bildung müsse Deutschland investieren, statt wie in Berlin in den Universitäten nur nach weiteren Möglichkeiten des Sparens zu suchen, sagt der bisherige Erste Vizepräsident an die Adresse von Klaus Wowereit und Thilo Sarrazin gerichtet. Schon heute betrage das Betreuungsverhältnis in nicht wenigen Fächern in Berlin ein Hochschullehrer auf 200 Studierende. Die systematische Täuschung der Öffentlichkeit, die der Berliner Finanzsenator derzeit betreibe, müsse ebenso aufhören wie die Beleidigung der Arbeit der Beschäftigten und die Ignoranz einer jungen Generation. Pragmatisch gedacht, möchte Lenzen den Fächerkanon verstärkt an den Bedürfnissen der Politik, Wirtschaft und Kultur ausrichten und enger als bislang in den verschiedenen Feldern, vor allem mit der Wirtschaft, kooperieren.

„Die uns finanzierende Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf, in der ihr zugänglichen Sprache zu erfahren, was wir mit ihrem Geld machen“, erklärt Lenzen und will deshalb Aktionen wie die Lange Nacht und die Öffentlichkeitsarbeit stärken und verstärkt Methoden aus dem Management, wie Zielvereinbarungen, Controlling, Head-Hunting bei der Auswahl von Professoren/innen, nutzen. Auf Studiengebühren angesprochen, antwortet Lenzen im Hinblick auf die Bedarfsprognosen, die in seinem Arbeitsbereich entwickelt werden: „Meine Prognose: Spätestens ab 2010 werden wir Studierende dafür bezahlen, dass sie studieren“.

An der Seite von Lenzen (Vereinte Mitte) steht der Romanist Prof. Dr. Klaus Hempfer als Erster Vizepräsident, der zur konservativen „Liberalen Aktion“ gehört. Als Vertreter des Präsidenten kümmert sich Hempfer um die Berufungspolitik und wird die beiden großen geisteswissenschaftlichen Fachbereiche sowie die Juristen betreuen.

Für die Ämter der weiteren Vizepräsidenten sind der Mediziner Prof. Dr. med. Rudolf Tauber, der Paläontologe Prof. Dr. Helmut Keupp und der Politologe Prof. Dr. Werner Väth nominiert. Die weiteren Vizepräsidenten werden am 25. Juni gewählt.

Felicitas von Aretin

Foto: Dahl

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