Am 16. April gab es in der Abteilung Personal- und Finanzwesen eigentlich einen Grund zum Feiern. Eberhard Metz hatte 50-jähriges Dienstjubiläum. Allein 37 Jahre dieser Zeit war er an der FU. Es so lange an der FU auszuhalten, ist bereits eine Leistung an sich, doch 37 Jahre mit höchstem Sachverstand dem Haushaltswesen alle seine Aufmerksamkeit, seine Leidenschaft, sein
Können zu widmen, verdient höchste Anerkennung. Es ist jedoch die Frage, ob es tatsächlich etwas zu feiern gibt, wenn dieser Mann in den zwar verdienten, doch für einen solch engagierten Mann kaum vorstellbaren Zustand treten soll, den man allgemein Ruhestand zu nennen pflegt.
Ich gönne es ihm von Herzen, doch etwas Wehmut bleibt zurück. Wehmut, weil er nun geht. Wie das so ist, zu solchen Anlässen, doch diesmal von ganzem Herzen: Wir feiern nicht, dass er geht, wir wollen mit ihm feiern und ihm für all die Verdienste danken, die er sich um diese Universität mit seinem nimmer müden Einsatz erworben hat.
Eberhard Metz
Er gehört zu dieser Universität, die er ab dem 1. Oktober 1964 von seiner grundsoliden Ausbildung im öffentlichen Dienst profitieren ließ. Seine Haushaltsrundschreiben sind in ihrer Präzision bereits legendär. Es sind Hunderte gewesen. Bis heute kann Eberhard Metz diese Rundschreiben mit Nummer, Buchstabe, Jahr und den wesentlichen Inhaltsmerkmalen zitieren.
Er sorgte vom ersten Tag seiner Dienstzeit als Verwaltungsrevisor dafür, dass an dieser Universität kein Geld verschwendet wurde. Er wuchs mit seiner Universität: Aus den 12.000 Studierenden wurden 60.000, und das Haushaltsvolumen und die Verantwortung von Eberhard Metz stiegen gleichermaßen. Seit 1971 war er als Referatsleiter tätig; neue Aufgaben, viele Sonderaufgaben lagen an dem beruflichen Weg, auf den Eberhard Metz jetzt wahrscheinlich ein wenig stolz zurückblickt.
Wenn es etwas zu regeln gab, dass außerhalb des täglichen Trotts lag, dann war man bei Eberhard Metz an der richtigen Adresse. Das Motto war: Metz fragen und ihn machen lassen dann klappt das schon.
Viele Persönlichkeiten hat Eberdard Metz an der FU kommen und gehen sehen: Vier Präsidenten, fünf oder sechs Kanzler und fünf Abteilungsleiter durften über ihm regieren. Er war der Fels in der Brandung, das Urgestein, auf dessen Rat man sich verlassen konnte. Ich als sein letzter Abteilungsleiter habe ihm viel zu verdanken, denn Mitte der 80-er Jahre war Eberhard Metz als Referatsleiter mein Chef. Bis heute haben wir an einem Strang gezogen und konnten uns aufeinander verlassen. Das macht mich dankbar gegenüber Universitätsverwaltungsdirektor Eberhard Metz. Dem Titel muss er jetzt nach zweimaliger Verschiebung des Ruhestands das a. D. anhängen. Feiern? Wie gesagt: Wir gönnen ihm die wohlverdiente Ruhe, doch es wird uns etwas fehlen. Schlimmer noch für die FU, sie muss in Zukunft auf einen ihrer verdientesten Mitarbeiter verzichten.
Frank Rosendahl
Der Autor ist Leiter der Abteilung Personal- und Finanzwesen in der Zentralen Universitätsverwaltung der FU.
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