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Foto: von Köcher

Unter dem Titel "BLN – 00" zeigt das Journalisten-Kolleg bis zum 17. März 2001 "Neue Berlin–Fotografien" von Kai von Kröcher. Mit dieser Ausstellung wird zum dritten Mal – seit August 1999 – Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gegeben, ihre Arbeiten in der Otto-von-Simson-Straße 3 zu präsentieren.

Die Fotografien zeigen "ein düsteres, eigenwilliges Porträt Berlins im Jahre 2000", so Kai von Kröcher. Gezielt habe er Plätze und Gebäude in der Stadt ausgewählt, die er schon seit langem interessant fand, oder die "einfach auf seinem Weg" lagen – so die "Michaelkirche", das "Frankfurter Tor" und die "Köpenicker Straße." Mit diesen drei Aufnahmen verbindet er persönlich Erlebtes: "Die U 8 fuhr vor der Maueröffnung von West nach West. Die Ost-Bahnhöfe waren zugemauert. Ich traf jemanden, der jahrelang in einer Kneipe an der Köpenicker Straße – damals Ost-Berlin – gearbeitet hat. Jedes Mal, wenn der Mann in den Keller ging, hörte er die West U-Bahn vorbeifahren. Er wünschte sich, in dieser U-Bahn zu sitzen." Deshalb habe er die Köpenicker Straße fotografiert.

Die Bilder sind in den frühen Morgenstunden und während der Dämmerung entstanden: "Ich habe versucht, genau die Stimmung zu dieser Tageszeit einzufangen." Die Motive wurden mit "bewegter Kamera" – also ohne Stativ – fotografiert. "Es sollte etwas Mysteriöses entstehen, was nicht mehr klar zu erkennen ist," sagt er. Auch die lange Belichtung erzeugt einen Bewegungseffekt. Bei der Entwicklung der Bilder hat Kai von Kröcher mit verschiedenen Materialien exprimentiert, aber nicht mit einem PC: "Ich bin ein alter Romantiker und sträube mich noch gegen die Technik."

Kai von Kröcher ist ein Seiteneinsteiger in die Fotografie, er hat weder an einer Kunsthochschule studiert noch eine Ausbildung zum Fotografen absolviert. 1995 entstand seine erste konzeptionelle Fotoarbeit: "Es handelt sich um meine persönliche Sicht auf Kreuzberg. Ich wollte das Leben in diesem Bezirk für mich festhalten."

Doch Kai von Kröcher ist nicht nur Fotograf: In den achtziger Jahren war er Sänger einer Band, die vom NDR als bester Newcomer Norddeutschlands gekürt wurde. Nach einem abgebrochenen Publizistik- und Germanistikstudium an der FU Berlin arbeitete von Kröcher als freier Mitarbeiter für Radio und Fernsehen. "Den täglichen Kampf um Themen und Sendeplätze war ich nach ein paar Jahren leid. Ich wollte selbst kreativ werden." Das ist ihm mit "BLN – 00" gelungen.

Astrid Klammt

[Info]

Die Ausstellung Neue Berliner-Fotografien von Kai von Kröcher ist bis zum 17. März 2001 im Journalisten-Kolleg, Otto-von-Simson-Str. 3, 14195 Berlin, montags bis freitags von 9.00 bis 17.00 Uhr zu sehen.

 
 
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