Nachdem die LSK lange Zeit nicht neubesetzt werden konnte, gelang dies nun endlich für die KfL, der LSK in neuem Gewand. Was ist so neu an der KfL? Wie bereits im DEFO-Info Nr. 40 S. 3080 berichtet, handelt es sich nicht mehr um eine reine Kommission des Akademischen Senats (AS), sondern um eine gemeinsame Kommission von AS und Präsidium - mit präsidialem Vorsitz.

Die im letzten Info formulierten Befürchtungen, dies könne die Sitzungsfrequenz deutlich verringern und das Gremium würde nicht mehr selbstständig über seine Termine entscheiden, sondern vom Präsidialamt anhängig sein, haben sich Gottseidank nicht bewahrheitet.

Allerdings lagen wir ganz richtig damit, daß vorwiegend präsidiale Beschlußvorlagen bearbeitet würden. Es kam sogar noch schlimmer: Ein von der KfL erarbeiteter Beschlußentwurf (Einführung von Bachelor und Master) deckte sich leider nicht zu 100% mit den Vorstellungen des Präsidiums. Nun gut, wir können dem Präsidium nicht vorschreiben, welche Anträge er im AS stellt. Allerdings erwarteten wir, daß unsere abweichende Vorlage den AS-Mitgliedern zur Kenntnis gegeben würde, was in Anwesenheit und ohne Widerspruch von Vizepräsidentin Frau Prof. Dr. Klann-Delius so beschlossen wurde.

Doch nun zeigte sich das Problem des präsidialen Vorsitzes überdeutlich: Die uns vorsitzende Vizepräsidentin leitete unsere Vorlage nicht an den AS weiter, da sie dies nicht für ihre Aufgabe halte und als Präsidiumsmitglied den Antrag desselben unterstütze. Anders ausgedrückt, wenn die KfL nicht mit dem Präsidium auf einer Linie liegt, kann die Kommission ihre Aufgabe, (auch) den AS zu beraten, nicht offiziell wahrnehmen, da sie in diesem Fall keinen Sprecher im AS hat. Nun gut, wir werden Mittel und Wege finden, über inoffizielle Kanäle unsere Vorlagen durch einzelne AS-Mitglieder in den AS einzubringen, nur handelt es sich dann leider nicht mehr um eine offizielle Empfehlung einer Kommission des AS.

Halten wir also fest: Im Zweifelsfall fühlt sich die Vorsitzende der KfL nicht dieser als deren Beauftragte verpflichtet sondern dem Präsidium: Die Doppelfunktion "KfL-Vorsitz und Präsidiumsmitglied" macht es der Vorsitzenden unmöglich, sich als Sprecherin und Beauftrage der Kommission zu verstehen, wie es in der früheren LSK selbstverständlich war.

Doch trotz alledem sollte nicht der Eindruck auftreten, die KfL hätte nichts getan - auch wenn nicht alles beim AS angekommen ist.

Als roter Faden dienen der KfL die Vorgaben, die durch die Ergänzungsverträge zwischen FU und Senat gemacht werden. In den ersten Sitzungen befaßten wir uns mit einer Stellungnahme zur Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen. Momentan diskutiert und plant die KfL ein konkretes Verfahren zur Lehrevaluation, die - soviel ist sicher - auch an unserem Fachbereich stattfinden wird. Vor uns liegt noch die Bearbeitung der Themen Studienbüros, Leistungsanreize für die Lehre und eine Internationalisierung der Studiengänge.

Stephan Manske

(erschienen im DEFO-Info Nr.41 vom SS 2000)