DEFO am FB Jura - Vorlesungskommentierung - WS 04/05 Home
 
Schwerpunktbereich I: Grundlagen des Rechts   WS 04 / 05   -   FU Berlin


Ebel - Übung zur Rechtsgeschichte   (09 074 Ü) - Termin nach Vereinbarung - Bo. 1, Lesesaal der Bibliothek Dt. RG

In dieser Veranstaltung habt Ihr die Gelegenheit auf geschichtlichem Weg den Wahlfachschein zu erschlagen. Es werden Hausarbeiten und Klausuren angeboten. In den Klausuren werden exegetische Aufgaben gestellt. Zeitlich bewegt sich die Veranstaltung zwischen Mittelalter und Neuzeit. Wann die Übung stattfindet, wird allerdings erst zu Beginn des Semesters festgelegt, also lasst Euch überraschen und füllt Euren Terminplan nicht zu sehr. Lasst Euch nicht davon abschrecken, dass Prof. Ebel die Veranstaltung leitet, die geschichtlichen Themen machen bestimmt Spaß.


Möller - Digestenexegese zum Römischen Sachenrecht   (09 076 Ü) - Di 17:00-18:30 h - Bo. 3, Lesesaal der Bibliothek für Röm. RG

Vor langer, langer Zeit kodifizierte Kaiser Justinian das römische Recht. Die Digesten sind das Herzstück dieser Kodifikation und bilden die Grundlage des deutschen Zivilrechts. So geht z.B. die Unterscheidung zwischen Eigentum und Besitz auf das römische Recht zurück. Das macht den Umgang mit den Digesten auch heute noch so interessant. In dieser Veranstaltung steht das Sachenrecht im Mittelpunkt. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit dem heutigen Recht in Fragen des originären und derivativen Eigentumserwerbs sowie des Nachbarrechts analysiert. Die Veranstaltung richtet sich speziell an Wahlfach- bzw. Schwerpunktstudierende. Latein solltet Ihr allerdings schon können. Es werden zwei Klausuren angeboten. Bei einem solch' interessanten Thema sollte es Euch auch nicht stören, dass Dozentin Prof. Möller ist.


Möller - Institutionengeschichte - Römisches Privatrecht mit Ausblick auf die Rezeption in Europa   (09 075 V) - Di. 14-16 h, Do. 10-12 h - Hs. III

Prof. Möller wird versuchen Euch in dieser historisch-systematischen Veranstaltung im Unterschwerpunkt Römische Rechtsgeschichte einen rechtsvergleichenden Ausblick auf die Rezeptionsgeschichte zu vermitteln. Hierbei wird der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem Schuld- und Sachenrecht liegen. Es ist somit zu erwarten, dass die Dozentin die Vorstellungen der aus allen europäischen Rechtsordnungen bekannten Institute (Vertrag, Bereicherungsrecht, deliktische Haftung usw.) behandeln wird. Die Veranstaltung knöpft an die Vorlesung im Grundstudium Rechtsgeschichte an. Da jedoch zweisprachige Quellenpapiere verteilt werden, wären Lateinkenntnisse und der Besuch des Lateinkurses für Juristen sehr hilfreich. Auch sonst sollte man sich auf eine Veranstaltung einstellen, die sehr viele Informationen bereit hält, welche so verdichtet vermittelt werden, dass das Mitschreiben selbiger unmöglich erscheint. Für wahrhafte und hartgesottene Freunde der Rechtsgeschichte ist die Veranstaltung dennoch zu empfehlen.


Adomeit - Rechtsphilosophie: Soziale Gerechtigkeit   (09 182 S) - Mo 14-16 h - R. 4405

Ein sehr interessantes Thema hat sich Adomeit ausgesucht. Er will die moderne Problematik des Sozialgedankens von Jeremy Beutham bis Gerhard Schröder untersuchen. Dieses Thema ist ja gerade mal wieder besonders aktuell und es scheint einer der Vorteile der Emeritierung zu sein, zu Nichts mehr verpflichtet zu sein und sich so Themen zuwenden zu können, die einen wirklich interessieren. Adomeit mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Rechtsphilosophie sollte eigentlich auch mehr als qualifiziert sein für dieses Thema. Vielleicht wäre ja auch der Besuch dieser Veranstaltung für unseren Bundeskanzler persönlich zu empfehlen.


Mahlmann - Der Weg zu Demokratie und Menschenrechten: Vertiefungskurs Rechtsphilosophie   (09 072 VL) - Mi 16-18 h - R. 3306

"The long walk to freedom" (für Insider mit wenigstens ein bisschen Allgemeinwissen). Das, was Südafrika mehr oder weniger in 10 Jahren geschafft hat - bzw. schaffen wollte - den Wechsel vom Apartheid-Regime hin zur friedlichen Rainbow-Nation, soll hier auf mehrere 1000 Jahre von Platon bis zur Postmoderne ausgedehnt werden. Zugegeben, Demokratie und Menschenrechte haben sich in den letzten 10 Jahren in Südafrika nicht entwickelt, sondern wurden eher übernommen und oktroyiert, weswegen der historisch-systematische Überblick sehr hilfreich ist, dennoch lässt sich anhand Südafrika bestimmt eine aktuelle und vor allem sehr interessante Studie integrieren können. Wie wurden diese Menschenrechte angenommen? Konnte das angestrebte Ziel ein im allgemeinen moralisch orientiertes individuelles Leben zu erschaffen, erfüllt werden? Machen sich die Menschen darüber überhaupt Gedanken? In einer Gesellschaft, in der das Vergewaltigen von Jungfrauen als Heilmittel für die AIDS-Epidemie angesehen wird, wage ich das zu bezweifeln. Aber abgesehen von Südafrika, das ja für manche nicht der Nabel der Welt ist, ist das allgemeine Ziel dieser Veranstaltung die konstruktive Reflexion der Grundlagen von Menschenrechten, demokratischem Verfassungsstaat und kosmopolitischer Rechtswissenschaft. Alles das, worüber sich das Volk eines verwestlichten Industriestaates Gedanken machen kann; aber vielleicht deswegen auch darf. Aber genug der Stammtischphilosophie. Diese Vorlesung wird durch eine Übung begleitet, die beide zusammen den Pflichtkurs für den Schwerpunktbereich Grundlagen des Rechts im Unterpunkt Rechtsphilosophie bilden. Im SS 05 wird eine Fortsetzung angeboten, an deren Ende eine Abschlussklausur (§ 15 Abs. 1 b PO) abgelegt werden kann. In der Übung werden drei Klausuren geschrieben, die auf diese Abschlussklausur vorbereiten sollen. Auch wird eine freiwillige propädeutische Hausarbeit angeboten; als Vorbereitung für die oder eine seminaristische Hausarbeit nach § 15 Abs. 1 a PO. Für das zur Zeit noch geltende Wahlfach kann man dies alles als Klausurenkurs ansehen. Mahlmann ist ein ganz kompetenter Dozent, der in seinem Fach aufblüht und gerne mit den Studierenden per Diskurs zum Ergebnis kommt. Langweilig werden seine Veranstaltungen nie.


Mahlmann - Der Weg zu Demokratie und Menschenrechten: Vertiefungskurs/Grundelemente der Rechtsphilosophie   (09 073 Ü) - Do 16-18 h - R. 3306


Bohnert - Rechtsphilosophisches Colloqium   (09 071 C) - Do 18-20 h - R. 3306

In dieser Veranstaltung von Prof. Bohnert wird ein rechtsphilosophischer Text gelesen und erörtert. Welcher Text das ist, wird aber erst zum Semesteranfang bekannt gegeben; wahrscheinlich um die Spannung zu erhalten. Ich kann also nichts weiter dazu schreiben. Dafür gibt es mir die Gelegenheit, ein bisschen zu philosophieren: Tja, also was ist das Leben? Was ist Recht? Was ist Unrecht? Haben wir das Recht, Unrecht zu tun? Gibt es überhaupt Recht und Unrecht oder leben wir einfach nur so dahin und das Recht ist etwas unnatürliches, das uns lediglich von Menschenhand aufgedrückt wurde? Vielleicht ist das ja auch alles egal und wir müssen halt mit dem Recht leben, weil es eben da ist. Fragen über Fragen, die alle mit Prof. Bohnert ausdiskutiert werden sollten. In meinem Treppenhaus steht jedenfalls von jeher ein Schild mit der Aufschrift: "Vorsicht frisch gebohnert". Ob das eine Bedeutung hat?


Rottleuthner - Rechtsphilosophie und Nationalsozialismus   (09 085 S) - Mo 16-18 h - R. 3306

Leider findet man in Deutschland, und vor allem in letzter Zeit auch alarmierenderweise zunehmend unter den Jugendlichen eine wachsende Affinität zu dem Gedankengut des Nationalsozialismus. Das Thema Recht und Nationalsozialismus hat - und wird es immer noch für eine ganze Weile haben - eine ausgesprochen ausdauernde Aktualität. Das Seminar soll grundlegende Informationen zu Recht und Staat im Nationalsozialismus liefern. Zwar ist der Nationalsozialismus ein Thema, das man meines Erachtens in der Schule bis zum Abitur so ungefähr drei- bis viermal behandelt; jedoch tut man dies erfahrungsgemäß nicht gerade aus rechtlicher Perspektive und scheint langsam den gewollten Effekt zu verwirken. Und für den Juristen ist es immer wieder ein interessantes Thema, zu erfahren, welche Autoren großer Lernwerke oder anderer juristischer Lektüre ein zu enges Verhältnis zum NS-Staat hatten. Da die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit von Justitia in der zielstrebigen Freischussausbildung ansonsten erfahrungsgemäß eine eher nicht vorhandene Rolle spielt, füllt das Seminar sicher eine Lücke. Themen werden in einer Vorbesprechung vergeben. Diese fand bereits statt, die Themen dürften also schon vergeben sein.


Rottleuthner - Vertiefungskurs Rechtssoziologie   (09 070 V) - Di 10-12h, 14-16h - R. 3306

Für alle, die sich schon immer nicht nur für das "Wie" des Rechts, sondern auch für das "Warum" interessiert haben, ist diese Veranstaltung zu empfehlen. Zwar ist zu erwarten, dass selbst Prof. Rottleuthner auf letztere Frage keine Antwort geben wird, jedoch wird man mit Sicherheit in die Arbeitsbereiche der empirischen Rechtssoziologie einen Blick werfen können. Für diejenigen, welche ein eher theoretisches Interesse an diesem Fach haben, werden auch die Grundlagen der Rechtsoziologie und deren geschichtliche Entwicklung behandelt. Zum Dozenten muss man wahrscheinlich nicht mehr viel schreiben. Auf jeden Fall hat man mit ihm einen kompetenten und nicht langweiligen Begleiter durch die Veranstaltung, der auch mal eine Pause macht, damit man sich anschließend wieder voll auf die Materie konzentrieren kann.





Für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden. Die Daten geben regelmäßig den Stand vorm Beginn des Semesters wieder. Die Benutzung der Daten geschieht auf eigene Gefahr.



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