Die Haushaltskommission tagte zweimal, um über einen Vorschlag zur Verteilung der Haushaltsmittel in 2000 zu entscheiden. Die Sitzungen des vierköpfigen Gremiums waren von einer sehr sachlichen Atmosphäre gekennzeichnet, was gerade in dieser Kommission nicht immer so war. Das Ergebnis der Beratungen war ein erfreuliches für die Bibliothek: Statt von der Fachbereichsverwaltung vorgeschlagener 946.000 DM erhält die Fachbereichsbibliothek in diesem Jahr 1.032.000 DM.

Dies wurde ermöglicht durch eine nach oben korrigierte Finanzzuweisung der Universität an der Fachbereich. Die Fachbereichsverwaltung allerdings wollte diese unerwarteten Mittelzuwachs nicht primär der Bibliothek zufließen lassen.

Herr Schmeißer, Frau Szonn und ich waren uns allerdings einig, daß dieser zusätzliche Betrag im wesentlichen den Bibliotheken zufließen soll. Diese Empfehlung der Haushaltskommission wurde vom Fachbereichsrat dann auch bestätigt.

Mit - gelinde gesagt - Verwunderung hat es uns allerdings erfüllt, nur auf Umwegen von der Tatsache zu erfahren, daß die Fachbereichsverwaltung noch auf 177.000 DM aus dem Vorjahr saß. Eine Haushaltskommission, die über derartige Dinge nicht aufgeklärt wird, soll offensichtlich nicht in die Lage versetzt werden, gut begründete Entscheidungen zu treffen. Auf meine Frage hin, warum uns dieser Mittelüberschuß von ca. 10 % eines Jahreshaushalts nicht vermeldet wird, bekamen wir unglaubliches zu hören: "Dies spielt doch in bezug auf den neuen Haushalt keine Rolle!". Wir sahen dies ganz anders: Übrig gebliebene Mittel deuten auf mangelnden Bedarf oder Probleme mit dem Ausgeben noch im Dezember hin. Da man uns dies aber nicht erklären wollte bzw. konnte, kann ich nur ersteres annehmen! Dann aber sollte die Kenntnis der Umstände zu einer offensichtlich sinnvolleren Umschichtung im neuen Haushalt führen.

P.S.:Das Verschweigen relevanter Daten gegenüber der Haushaltskommission ist nicht gerade geeignet, Vertrauen in die Tätigkeit von Dekanat und Fachbereichsverwaltung zu schaffen!

Andreas Schulz

(erschienen im DEFO-Info Nr. 42 vom WS 2000)