Stefanie Stallschus - Gombrich / Luhmann // Fortschritt / Evolution


Von Kunstgeschichte und Gesellschaftstheorie Man verfolgt die Idee vom Fortschritt oder überträgt die Evolutionstheorie auf soziale Vorgänge Man geht aus vom Lebensraum des Bildes oder von der Autopoiesis des Systems Man unterscheidet die Situation des Künstlers von der Logik des Systems
Die Hypertrophie der Stile oder: gewinnt die Evolution an Tempo? Ausblick auf die Bedeutung für die zeitgenössische Kunst Systemtheorie in der Kunstwissenschaft Literatur / Abbildungen

Die Strategie und die Originalität des gelungenen Werkes besteht in der genealogischen Werkerinnerung, womit es sich selbst und seine Originalität zugleich in Frage stellt.

Mit Hilfe des Gedächtnisses kann die Systemevolution konstruiert und rekonstruiert werden, als ob sie einer verstehbaren Ordnung gefolgt wäre, als ob sie einen Fortschritt vollzogen hätte, was im Gegenzug bedeutet, daß mit der Historisierung der Stile sie selbst als Epochenbeschreibungen daherkommen, was der Vergleichbarkeit von Kunstwerken eine nicht aufzuhebende, zeitliche Richtung zuweist. Das Ergebnis ist die Einführung eines historischen und regionalen Begriffs von Kultur. Wenn es aber keine allgemein akzeptierten und zeitbeständigen Kriterien in der Kunstproduktion mehr geben kann, wenn die Stile in der Funktion der Selektion zu Programmen für die Programmierung der Kunst werden, dann ist der/die Künstler/in (dasselbe gilt für den/die Betrachter/in) auf sich selbst als letzte Instanz zurückgeworfen. Das bedeutet für Delacroix, daß er schon mit vierundzwanzig Jahren beginnt ausführlich Tagebuch zu schreiben, um seine künstlerische Entwicklung zu verfolgen. An dem Beispiel wird deutlich, daß der sogenannte moderne Zweifel und der "Verfall" der Kunst zu neuen Antrieben innerhalb des Kunstsystems werden.

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