Logo FU Berlin
Logo FU-Nachrichten
 
TitelAktuellSeite DreiInnenansichtenWissenschaftLeuteDahlem DigitalStudierendeDie Letzte
FU-Nachrichten HomeVolltextsucheLeserbrief schreiben...ImpressumPressestelle der FU

   
Vorheriger Artikel

[Den hab ich doch schonmal gesehen]

[Foto]

1. Originalaufnahme, 2. Augenabstand verkleinert,
3. Originalaufnahme auf dem Kopf
Foto: Inst. für Allg. Psychologie

Die meisten Menschen können Gesichter gut wieder erkennen. Bislang war jedoch umstritten, welche Prozesse dabei ablaufen. Dr. Helmut Leder vom Institut für Allgemeine Psychologie hat ermittelt, dass unser Gehirn vor allem den Abstand einzelner Gesichtsmerkmale speichert. Für die Softwareindustrie könnten diese Ergebnisse von Bedeutung sein, da sie zunehmend Programme entwickeln wird, die auch auf Gesichtererkennung basieren.

Im Alltag dient uns das Gesicht als Hauptinformationsquelle, um etwas über unser Gegenüber zu erfahren, denn es vermittelt neben Identität auch Informationen zu Alter und Geschlecht des Anderen. Innerhalb von Sekunden urteilen wir dann, ob uns jemand attraktiv, sympathisch oder intelligent erscheint, und schließen häufig von den Gesichtszügen auf die Seelenverfassung.

Schon Neugeborene reagieren auf unterschiedliche Gesichter. Im Laufe des Lebens identifiziert man dann unzählige Personen allein anhand ihres Gesichtes. Jedoch gibt es Einschränkungen, wie Helmut Leder herausfand: So haben Mitteleuropäer bisweilen Schwierigkeiten, sich die Gesichtszüge z.B. von Chinesen zu merken, da sie in ihrer Vorstellung alle „ähnlich” oder gar „gleich” aussehen. Auch das Auf-den-Kopf-Stellen eines Bildes erschwert die Wiedererkennung erheblich, wie man mit einem umgedrehtem Foto schnell selbst prüfen kann.

Aufgrund dieser Tatsache stellt sich die Frage, woran der Mensch Gesichter identifiziert und wieder erkennt. Bislang ist in der Forschung ungeklärt, ob das menschliche Gehirn ein Gesicht als ganzes speichert (sog. holistische Verarbeitung) oder lediglich besondere konfigurale Informationen. Unter Konfigurationen versteht man hier eine Klasse von Informationen, die durch die räumliche Ordnung der Merkmale entsteht, z.B. den Augenabstand. Helmut Leder, Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Allgemeine Psychologie der Freien Universität, hat untersucht, in welchem Maße „holistische” und „konfigurale” Informationen bei der Wiedererkennung von Gesichtern voneinander abhängen und einander bedingen.

FU-Pressedienst Wissenschaft

Volltext im Internet

 
 
Nach oben...