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[E-Learning an der FU]



Irgendwie, irgendwo, irgendwann –
E-Learning soll das Studium vom Hörsaal unabhängig machen.


Die Freie Universität beschreitet neue Wege in der Lehre. Der Einsatz neuer Medien und die Methoden der computerunterstützten Ausbildung (E-Learning) werden bei dieser Modernisierung eine prominente Rolle spielen. Ende 2002 erfolgte die erste FU-interne Ausschreibung zur Förderung von Projekten, die im Umfeld des E-Learning mit innovativen Ideen die Lehre und den Servicebetrieb für die Studierenden verbessern wollen. Im März 2003 erhielten zwanzig Projekte den Zuschlag und damit eine finanzielle Förderung, um ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Schon kurz darauf erfolgte die zweite Ausschreibung, die im Mai mit der Förderung weiterer circa zwanzig Projekte abgeschlossen werden konnte.

Inzwischen werden an der FU über vierzig E-Learning-Projekte mit einem Gesamtbudget von rund 503.000 Euro gefördert. Beteiligt sind fast alle Fachbereiche und Zentraleinrichtungen. Die vorläufigen Ergebnisse werden bis zum Sommersemester vorliegen, doch schon jetzt lassen sich vielversprechende Zwischenresultate erkennen.

Das Förderprogramm E-Learning ist Teil einer übergreifenden Strategie, die zumindest offiziell zu Beginn des Jahres 2002 ihren Anfang genommen hat. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Center für Digitale Systeme (CeDiS) mit dem Aufbau eines „Kompetenzzentrums E-Learning / Multimedia“ beauftragt. Seitdem koordiniert CeDiS mit einer kleinen Mannschaft von Spezialisten die übergreifenden Aktionen der FU im Bereich des E-Learning. CeDiS berichtet dem „Lenkungsgremium E-Learning“, das im Auftrag des Präsidiums die Richtlinien für die Entwicklung des E-Learning an der FU beschließt. Im Vordergrund der Servicearbeit für die Fachbereiche und Institute stehen die Information aller interessierten und relevanten Bereiche, die Beratung und Transfer von Know-how, die Aktivierung der bereits existierenden Ideen und Ansätze und die Koordination strategischer Entwicklungen.



Bisher wurden zahlreiche Beratungsgespräche geführt. Thematisch geht es bei den Beratungen sehr häufig um Fragen der Projektdurchführung, der Anwendung didaktischer Methoden, der digitalen Medienproduktion oder auch der technischen Infrastruktur. Für alle Interessierten werden zudem Workshops zu speziellen und schwierigen Aufgabenbereichen durchgeführt: Webdesign, Verarbeitung von digitalen Audios und Videos, Assessment-Szenarien etc.

Der Transfer von Know-how findet auch an anderer Stelle statt. So führten CeDiS-Mitarbeiter letztes Jahr im Rahmen des Weiterbildungsangebots der FU eine Blockveranstaltung mit dem Titel „E-Learning-Konzepte und Umsetzung“ durch, die auf ein sehr positives Echo gestoßen ist. Ein weiterer Workshop fand im Rahmen der Sommeruniversität („E-Learning Inhalte“) statt. In diesem Jahr wird dieses Angebot deutlich ausgeweitet, nachzulesen auf den entsprechenden CeDiS-Webseiten.

Strategischer Weitblick ganz anderer Art ist hinsichtlich der infrastrukturellen Modernisierung im Umfeld des E-Learning notwendig. Tatsächlich werden sich die wenigsten Projekte mit der Speicherung, der Präsentation und der Distribution von Inhalten auf einer allzu technischen Ebene befassen wollen, denn in der Regel sind die personellen Ressourcen knapp. So bereitet CeDiS zusammen mit interessierten Vertretern aus den Projekten übergreifende Investitionsentscheidungen vor, auf deren Basis möglichst kurzfristig neue IT-gestützte Services für die Mitglieder der FU entstehen sollen. Dabei geht es vor allem um die Beschaffung und den Betrieb von einem zentralen Learning Management System (LMS) und einem Content Management System (CMS), deren Einsatzzwecke sich auf die Verwaltung von Kursen und Inhalten ausrichtet. Tatsächlich konnte vor kurzem der Auswahlprozess eines CMS bereits abgeschlossen und durch das CIO-Gremium der FU bestätigt werden. Das Produkt NPS (Network Production System) des Berliner Unternehmens Infopark wurde nach einem gründlichen Evaluationsprozess ausgewählt und beschafft. In den nächsten Monaten wird es die Aufgabe vom CeDiS sein, dieses System zu konfigurieren und auf die Bedürfnisse der FU ausgerichtete Dienste darüber anzubieten.

Letztlich dienen all diese Aktivitäten der Verbesserung der Rahmenbedingungen und damit natürlich auch der Qualität, wann immer E-Learning zum Einsatz kommen soll. Dass es um diese Qualität an der FU nicht schlecht bestellt ist, beweist die letztjährige Teilnahme der FU mit zwei aus acht Finalisten („E-Kreide“ und „Statistiklabor“) an dem bedeutenden Medida-Prix Wettbewerb. Am Ende konnte das am CeDiS selbst entwickelte „Statistiklabor“ den mit 100.000 Euro dotierten Medienpreis zusammen mit dem Schweizer Projekt „Pharma2“ gewinnen.

Nicolas Apostolopoulos und Albert Geukes

Foto: Dahl
Foto: Hertel


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