Wie kann man die Zukunft planen und wie kann man sie beeinflussen? Welche Zukünfte werden erwartet? Welche sind denkbar? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die internationale Zukunftsforschung. Sie erlebte in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung und gelangte zu neuen Einsichten. Die Universitätsvorlesung Zukunftsforschung heute, die in dem laufenden Semester an der Freien Universität stattfindet, macht mit Methoden, Themen und Entwicklungen der Zukunftsforschung bekannt.
Die Vorlesungsreihe selbst hatte neben einer Überblicksvorlesung den Fragen entsprechend drei Schwerpunkte: Sie widmete sich zunächst der Zukunft der Technik mit der Konzentration auf neue Mensch-Maschine-Schnittstellen. In einem zweiten Block von Vorlesungen wurden die Methoden der Zukunftsforschung und ihre teilweise verblüffenden, teilweise spielerisch anmutenden Ergebnisse vorgestellt. Einen großen Raum nahm der dritte Block der Vorlesungen zur Zukunft von Gesellschaft ein. Deren Entwicklung wurde aus der Perspektive verschiedener Sozial- bzw. Kulturwissenschaften analysiert.
Der Kreis der Redner ging dabei weit über die Freie Universität hinaus: Mit dem Kanadier Pat Mooney sprach z.B. ein Träger des alternativen Nobelpreises über die Zukunft der Nanotechnologie und ihre Bedeutung für die Gesellschaft. Christian Neuhaus (Daimler- Chrysler) berichtete von der Zukunftsforschung, wie sie in der ökonomischen Praxis betrieben wird, und am 03. Februar trägt Prof. Dr. Graham May von der Leeds Metropolitan University (UK) vor.
Eine Podiumsdiskussion wird am 10. Februar 2003 die Veranstaltungsreihe abschließen. Der vermutlich renommierteste Wissenschaftler Deutschlands im Bereich Zukunftsforschung, Prof. Dr. Kreibich, wird zu dieser Veranstaltung erwartet. Der ehemalige Präsident der Freien Universität leitet das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Die Heinrich-Böll-Stiftung wird durch Dr. Poltermann vertreten sein. Teilnehmen werden von der Freien Universität der Vizepräsident Prof. Dr. Lenzen, Prof. Dr. de Haan, Prof. Dr. Krämer, Prof. Dr. Wersig und Prof. Dr. Wittig. Die starke Präsenz seitens der FU ist nicht zufällig: Es geht um die angedachte Einführung eines neuen Studienganges Zukunftsforschung an der FU. Es wäre der erste Studiengang dieser Art in Deutschland und auch der einzige eigenständige Studiengang Zukunftsforschung in Europa. Die Veranstalter sehen in der Einrichtung eines solchen Studiengangs die einmalige Chance, die Erkenntnisse dieses Forschungsgebiets mit zunehmender interdisziplinärer Relevanz auch in der Lehre nachhaltig vermitteln zu können. Alle Interessenten sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen. Weitere Informationen im Internet unter der Adresse: http://www.institutfutur.de
Universitätsvorlesung
Zukunftsforschung heute an der Freien Universität Berlin
Podiumsdiskussion
Montag, 10. Februar 2003,
18.00 20.00 Uhr
Rostlaube / Hörsaal 1b
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin-Dahlem
Elmar Schütt