Vom 12. bis 17. September fand in den Potsdamer Platz Arkaden das Schaufenster der Wissenschaft als Leitprojekt des Wissenschaftssommers statt. Es wurde vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBF) und dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft initiiert und von der Wissenschaft im Dialog GmbH ausgerichtet. Themenschwerpunkte des Schaufensters der Wissenschaft im Jahr der Lebenswissenschaften waren die Bionik, Genetik und Medizin. Die Berliner Hochschulen beteiligten sich ebenso daran wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Die Freie Universität war mit acht Ausstellern vertreten. Jeweils vier Exponate beschäftigten sich mit dem Bereich Medizin und Gesundheit und Genetik und Biotechnologie.
Das Institut für Immunologie und Molekularbiologie vom Fachbereich Veterinärmedizin bot unter der Leitung von Prof. Michael F. G. Schmidt mit seinem Stand einen aufschlussreichen Überblick zum Thema Rinderwahnsinn. Beeindruckend für die Besucher war ein lebensgroßes Kuhpräparat aus Kunststoff, bei dem das Risikomaterial farblich markiert war. Durch Organpräparate, Videos und Gewebeproben von erkrankten und gesunden Rindern wurde ein anschauliches Bild dieser Krankheit vermittelt. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit stand die Aufklärung über Präventivmaßnahmen im Vordergrund.
Die Bedeutung von Zucker für die menschliche Gesundheit erläuterte Prof. Dr. Tauber vom Institut für klinische Chemie und Pathobiochemie des Universitätsklinikums Benjamin Franklin. Zucker dient in der Zellmembran zur Abwehr von Viren, zur Behandlung von Entzündungen im Körper und als neue Form zur Bekämpfung einzelner Krebsarten. Von medizinischer Bedeutung ist, dass durch Krankheitsprozesse veränderte Zuckerstrukturen den Immunzellen beim Auffinden von Infektionsherden dienen. Die Aufklärung solcher Zuckerstrukturen könnte das frühzeitige Erkennen von Infektionen oder Tumoren im Körper ermöglichen und so zu effizienterer Diagnostik und Therapie führen.
Ein sehr anschauliches Exponat präsentierte das Zentrum für Muskel- und Knochenforschung der Freien Universität, das breite Anwendung bei der Therapie von Osteoporose findet, aber auch als Trainingsgerät für Leistungssportler dient. Das an der Freien Universität entwickelte Gerät mit Namen Galileo 2000 stimuliert beim Probanden mit veränderbarer Frequenz die Muskulatur. Erzielt wird hierdurch eine verbesserte Muskelleistung und damit der Aufbau von Knochensubstanz. Neueste Studien mit der Europäischen Weltraumagentur (ESA) sollen die Möglichkeiten des Vibrationstrainings im Weltraum untersuchen.
Gezeigt wurde ebenfalls ein neuer Mikro-Computertomograph, mit dem sich mikroskopisch kleine Strukturen mit Hilfe von Röntgenstrahlen darstellen lassen. Diese Technik wird hauptsächlich eingesetzt, um im Rahmen der Muskel- und Knochenforschung die Mikrostruktur von Gewebe darzustellen.