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[Neu an der FU]

Dr. Petra Wieler (43), seit dem 1. Oktober 2000 C4-Professorin für Grundschulpädagogik/Lernbereich Deutsch, übernahm die Nachfolge von Prof. a.D. Karin Kohtz. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Sprach-, Lese- und Mediensozialisation, Literaturdidaktik und empirische Unterrichtsforschung. In diesem Semester beschäftigt sie sich unter anderem mit aktueller Kinder- und Jugendliteratur sowie mit veränderten Lese- und Schreibweisen im Kontext von Medienkindheit.

Sie haben einen Ruf an die FU angenommen. – Was werden Sie als Erstes tun?
Vermutlich vieles gleichzeitig: Zum einen konzentriere ich mich auf die Lehrveranstaltungen. Zum anderen möchte ich möglichst rasch mit der Arbeit an einem Forschungsantrag beginnen. Auf Spaziergänge in Berlin freue ich mich allerdings auch

Was fasziniert Sie an Ihrem Fach?
Die Bedeutung der Sprache, genauer: der Kommunikationsfähigkeit als Motor für die kognitive Entwicklung des Kindes und natürlich auch als Mittel für die Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen

Wie erklären Sie Ihr Fach und Ihre Forschungsschwerpunkte einem breiten Publikum?
„Beispiele” bewähren sich eigentlich immer recht gut. Möglichst authentische Beispiele aus dem Alltag fördern die Bereitschaft, sich auf andere, auch wissenschaftliche Perspektiven einzulassen

Wie wünschen Sie sich Ihre Studierenden?
Engagiert und speziell im Bereich der Grundschulpädagogik ruhig ein wenig selbstbewusster. Im Studium gilt es vor allem, eröffnete Freiräume auch tatsächlich wahrzunehmen

Wie wünschen Sie sich Ihre Universität?
Konzentriert auf das „Eigentliche”, nämlich die Integration von Forschung und Lehre. Zu diesem Zweck müssen soziale Kooperationsformen geschaffen werden, die den Austausch und den Diskurs über die Grenzen der eigenen Disziplin hinaus möglich machen

Welche größten Fehler in Forschung und Lehre wollen Sie unbedingt vermeiden?
An Standpunkten festzuhalten, die sich als revisionsbedürftig erwiesen haben

Mein größtes Ziel ...
... über den Lehrbetrieb hinaus auf längere Sicht und gemeinsam mit Kollegen, aber auch Studierenden eine Projektgruppe, gewissermaßen einen forschungsorientierten Gesprächszirkel zu etablieren

Wenn ich nicht Erziehungswissenschaftlerin geworden wäre, ...
... so hätte ich mich doch immer mit den Bedingungen des Lehrens und Lernens, mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Insbesondere jüngere Kinder als kulturelle Neuankömmlinge haben mich zunehmend fasziniert

Mein bedeutendster wissenschaftlicher Erfolg ...
Eine so breite Palette wissenschaftlicher Erfolge habe ich leider nicht vorzuweisen. Wohl aber freue ich mich darüber, dass eine bestimmte Perspektive – Lehren und Lernen als Austausch und probeweise Annäherung von Deutungen aufzufassen –, die meine Arbeiten durchgängig kennzeichnet, in der didaktischen Diskussion Interesse findet
Mein größter wissenschaftlicher Irrtum ...
Wenn Sie mir ein wenig mehr Zeit für weitere Erfahrungen und Einsichten gewähren, komme ich später gerne noch einmal auf diese Frage zurück




[Zur Person]

Prof. Dr. Petra Wieler hat 1983 das Zweite Staatsexamen für das Lehramt in Geschichte und Deutsch absolviert. Ab 1984 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Instituut voor Duitse Taal- en Letterkunde der Rijksuniversiteit Utrecht und der Rijksuniversiteit Groningen. 1988 folgten die Promotion an der RWTH Aachen zum Dr. phil. (Sprachliches Handeln im Literaturunterricht als didaktisches Problem) und anschließend zahlreiche Lehraufträge am Institut für Deutsche Sprache der Universität Köln. 1996 habilitierte sie sich an der Universität Köln (Vorlesen im Gespräch. Eine pragmatische Studie zur literarisch-kulturellen Sozialisation von Vierjährigen in der Familie). 1995-1996 vertrat sie eine C4-Professur für Didaktik Deutsch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1997 wurde sie zur Hochschuldozentin an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster ernannt. 1998 übernahm sie eine C3-Professur für Germanistik, Literatur und Mediendidaktik an der Unviersität-Gesamthochschule Essen.

[Kontakt]

Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie

Institut für Grundschulpädagogik,
Habelschwerdter Allee 45,
Telefon: 838-55841

 
 
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